Entwicklungspotenziale mit effektiven Plattformteams freisetzen

Illustration Absmeier foto freepik

Plattform-Engineering-Teams entwickeln Self-Service-Lösungen, die Entwicklungsteams ideale Rahmenbedingungen bieten, um zuverlässige und sichere Software zu erstellen. Richtig umgesetzt, übernehmen diese internen Plattformen komplexe technische Aufgaben wie Monitoring, Sicherheitsprüfungen, CI/CD-Pipelines oder das Management von Cloud-Ressourcen. Dadurch können sich Entwicklerinnen und Entwickler auf das konzentrieren, was wirklich zählt: das Schreiben von Code, der einen echten geschäftlichen Mehrwert schafft.

Doch ein zentraler Aspekt wird von vielen Führungskräften übersehen: Der Erfolg eines Plattformteams bemisst sich nicht an der Komplexität seines Technologie-Stacks oder der Anzahl angebotener Features. Entscheidend ist, wie wirkungsvoll es andere Teams dabei unterstützt, schneller Mehrwert zu liefern. Plattformteams leben von der aktiven Zusammenarbeit mit den Teams, für die sie da sind. Somit steht und fällt ihr Erfolg mit der Akzeptanz und dem Nutzen, den sie in der täglichen Arbeit ermöglichen.

Wo Plattform-Engineering-Bemühungen scheitern

Viele Plattform-Engineering-Initiativen scheitern nicht wegen schlechter Technologieentscheidungen, sondern weil sie die wichtigste Komponente vermissen: echte Zusammenarbeit. Die leistungsfähigsten internen Entwicklerplattformen sind Beziehungsbeschleuniger, die die Kooperation von Teams grundlegend verändern.

Effektive Plattformteams haben ein tiefes Verständnis dafür, wie der Alltag von Personen in der Entwicklung, Sicherheit oder Betrieb aussieht. Sie kennen den Druck, unter dem diese Teams stehen, ihre Leistungskennzahlen und die Herausforderungen, die sie am meisten frustrieren.

In allen Branchen ist das Muster dabei eindeutig: Wenn Plattformteams Self-Service-Funktionen entwickeln, die sich mühelos bedienen lassen und gleichzeitig die kognitive Belastung der Entwickler reduzieren, profitieren alle davon. Unternehmen liefern schneller, Entwickler können sich auf wichtige Aufgaben konzentrieren und Kunden erhalten bessere Produkte.

Für den Aufbau starker Plattformteams sind hierbei drei Überlegungen für Führungskräfte entscheidend:

  1. Prioritäten anhand der Ergebnisse setzen

Effektive Plattformteams richten ihre Prioritäten an den Ergebnissen aus, die Entwickler erzielen müssen. Diese Abstimmung ist jedoch leichter gesagt als getan, insbesondere wenn Plattformteams an die IT-Abteilung und Entwicklungsteams an die Geschäftsbereiche berichten.

Um diese organisatorische Diskrepanz zu beseitigen, müssen Plattformteams Prioritäten setzen, die den tatsächlichen Bedürfnissen der Entwickler entsprechen. Die relevanten Kennzahlen sind nicht die traditionellen technischen Ergebnisse, sondern die tatsächlichen Ergebnisse. Hier sind einige der Ergebnisse, die gemessen werden sollten:

  • Steigende Akzeptanzraten: Teams wählen eine bestimmte Plattform, weil sie ihnen die Arbeit erleichtern.
  • Entwicklergeschwindigkeit: Teams, die eine Plattform nutzen, liefern schneller als Teams, die dies nicht tun.
  • Entwicklerzufriedenheit: Regelmäßiges Feedback zeigt, dass Entwickler die Plattform gerne nutzen.
  • Geringerer Supportaufwand: Die Anzahl der Support-Tickets sinkt drastisch, da Entwickler dank gut gestalteter Benutzeroberflächen und umfassender Dokumentation selbstständig arbeiten können.

Gute Plattform-Führungskräfte klären ihre Führungsteams über den direkten Zusammenhang zwischen der Produktivität der Entwickler und den Geschäftsergebnissen auf. Die Entwicklererfahrung ist nicht mehr nur ein nettes Extra, sondern eine strategische Notwendigkeit.

  1. Ein starkes Kommunikationsframework aufbauen

Entwickler, die sich gehört und respektiert fühlen, werden zu wertvollen Mitarbeitenden und nicht nur zu Nutzenden. Sie bringen Erkenntnisse ein, die Plattformen verbessern, weil sie wissen, dass ihre Bedürfnisse deren Entwicklung beeinflussen. Die besten Plattformteams nutzen dabei mehrere Kanäle, um ehrliches Feedback zu erhalten, darunter Nutzerforschungssitzungen, Umfragen zur Entwicklererfahrung und Sprechstunden.

Sogar der Name der Plattform ist wichtig. Teams mit Namen wie »Developer Enablement Platform« oder »Developer Experience Team« senden ein klares Signal über ihren Zweck, denn sie sind dazu da, Entwickler zu unterstützen, nicht sie zu kontrollieren.

  1. Positive Entwicklererfahrungen erschaffen

Die Kernaufgabe von Plattformteams besteht darin, die Softwarebereitstellung zu beschleunigen, indem sie Komplexität und kognitive Belastung reduzieren. Einfach ausgedrückt: Sie machen den besten Weg zum einfachsten Weg.

Die Entwicklererfahrung geht über die Funktion hinaus. Es geht darum, Freude zu schaffen und zu zeigen, dass das Plattformteam sich um die menschliche Erfahrung kümmert und nicht nur um technische Fähigkeiten. Die besten Plattformen verfügen über natürliche, intuitive Benutzeroberflächen, die Fragen vorwegnehmen und Fehlermeldungen enthalten, die den Benutzenden anleiten, anstatt ihn zu verwirren.

Exzellenz im Plattform-Engineering entsteht dadurch, dass komplexe Dinge einfach erscheinen. Es geht nicht darum, das ausgeklügeltste System zu entwickeln, sondern darum, Komplexität zu reduzieren, damit sich Entwickler:innen auf die Erschaffung von Geschäftswert konzentrieren können.

Der Weg nach vorn

Die wahre Wirkung des Plattform-Engineering zeigt sich, wenn man Funktionalität und Effizienz mit einem unermüdlichen Fokus auf die Entwicklererfahrung kombinieren:

  1. Messen, was zählt: Hierbei sollte der Fokus auf den Akzeptanzraten und der Entwicklergeschwindigkeit liegen.
  2. Förderung von Kundenchampions: Wichtige Nutzende sollten in die Gestaltung aller Funktionen einbezogen werden.
  3. Den besten Weg zum einfachsten Weg machen: Erfolg stellt sich ein, wenn Entwickler eine Plattform wählen, weil sie wirklich besser ist als die Alternativen.

Die erfolgreichsten Unternehmen haben erkannt, dass Plattformen kollaborative Ökosysteme sind, die gleichermaßen von menschlichen und technischen Faktoren abhängen. Durch die Konzentration auf Ergebnisse, Kommunikation und Erfahrung werden Plattformteams zu vertrauenswürdigen Partnern für Softwareentwicklungsteams und verändern damit grundlegend die Art und Weise, wie Unternehmen Software entwickeln.

Bryan Ross, Field CTO bei GitLab

Bryan Ross ist Field CTO bei GitLab. Mit über 15 Jahren Branchenerfahrung als leitende IT-Führungskraft ist er ein versierter Technologieexperte, Führungspersönlichkeit und gefragter Redner. In seiner aktuellen Rolle unterstützt er Unternehmen dabei, den geschäftlichen Mehrwert ihrer IT schneller zu realisieren. Dank seiner Fähigkeit, sowohl mit Entscheidern als auch mit technischen Teams auf Augenhöhe zu kommunizieren, schlägt er eine Brücke zwischen Business und IT.
https://about.gitlab.com/platform/

 

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