Fünf IT-Trends 2025: Künstliche Intelligenz kommt auf Endgeräten an

Illustration Absmeier foto freepik

Das Jahr 2025 wird an vielen Stellen für Umbrüche und Neuerungen sorgen – nicht nur, aber auch in der Welt der Informationstechnologie. Ein genereller Trend wird der weiter um sich greifende Einsatz von KI-Funktionen sein: Unternehmen werden immer mehr Anwendungsfälle erkennen sowie implementieren – und dabei auch verstärkt auf lokale KI-Ressourcen und On-Prem-Hardware zurückgreifen.

 

Während die Analysten von Gartner dem weltweiten PC-Markt für das dritte Quartal des Jahres 2024 noch einen mäßigen Erholungskurs attestieren, dürfte diese Situation 2025 zumindest global ins Positive drehen: Wegen des End of Service (EoS) – also dem Einstellen des kostenlosen Supports durch den Hersteller Microsoft – für Windows 10 wird eine große Windows-11-Welle heranrollen. In deren Zuge werden viele Unternehmen entsprechende Hardware-Käufe tätigen, auch vorgezogene oder nachgeholte; ob die voraussichtlich weiterhin angespannte Konjunkturlage in Deutschland diesen Schwung auch hierzulande zulässt, bleibt jedoch noch abzuwarten. Bei gleichzeitig immer mehr nutzenstiftenden KI-Szenarien dürften entsprechende KI-enabled PCs Marktanteile hinzugewinnen, so die Einschätzung der EXTRA Computer GmbH. Daraus hat das Unternehmen fünf IT-Trends abgeleitet:

 

  1. Mehr KI-enabled PCs:
    Wie von Gartner gestützt, werden die Unternehmen mehr KI-enabled PCs bestellen. Denn diese bieten für die dezentrale KI-Nutzung in diversen Bereichen Vorteile, etwa bei der Energieeffizienz oder der erforderlichen Bandbreite und daraus resultierenden Latenzvorteilen. Die lokale Verarbeitung kann durch wegfallenden Token-Verbrauch, der über die Nutzung entsprechender Cloud-Services abgerechnet werden müsste, zudem in langfristigen Vorteilen bei den Betriebskosten münden. Im Ergebnis werden eigenständig handlungsfähige Agenten so schnell an Bedeutung gewinnen.
  2. Windows 11:
    Die Umstellung selbst wird die IT-Abteilungen im Jahr 2025 maßgeblich beschäftigen, sofern sie nicht bereits vorgenommen wurde. Wegen der Komplexität vieler Umgebungen und daraus resultierender Vorbereitungen und Tests sind hierfür Zeiträume von mehreren Monaten erforderlich, ohne dass die IT-Teams vergrößert werden. Für Unternehmen wird es daher entscheidend sein, 2025 auf die Basis ihrer Innovationsfähigkeit zu achten.
  3. KMU-Server:
    Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) wird es Marktverschiebungen geben, da einige der großen Player ihren Fokus vermehrt auf Konzerne richten. Der Server-Markt wird daher dynamischer werden. Die Nachfrage bei KMU wird sich – wegen der vielen Neuerungen wie das Ende 2024 gestartete Windows Server 2025 und KI-Anwendungen – auf flexible Anbieter konzentrieren: Diese können mit ihren Systemen entsprechende neue Features maßgeschneidert bedienen.
  4. Lokale Fertigung:
    Ergänzend zu diesen Trends werden die Unternehmen vermehrt auf einen Bezug ihrer IT-Produkte über Anbieter mit lokaler Fertigung achten. Die Gründe hierfür liegen unter anderem im verstärkten Bewusstsein um zuverlässige und belastbare sowie ökologischere Lieferketten. Zudem dürfte die Diskussion um NIS2 diese Entwicklung zusätzlich befeuern.
  5. IT-Sicherheit:
    Mit der Verbreitung von KI-Tools haben sowohl Angreifer als auch Verteidiger ein neues Level an Möglichkeiten zur Verfügung bekommen. Die Spirale aus Malware und entsprechender Abwehr wird sich daher 2025 nochmals schneller drehen. Mit immer leistungsstärkerer Technologie in diesem Bereich wird der Mensch zu einem noch kritischeren Faktor. Unternehmen werden deswegen noch mehr Maßnahmen zur Schulung ihrer Teams ergreifen und gleichzeitig die weitere Verschärfung der Security-Maßnahmen prüfen.

 

»Aus unserer Sicht ist eigentlich klar, dass 2025 ein Run auf PCs und Laptops einsetzt, allein wegen des Support-Endes für Windows 10. Etliche alte Geräte sind schlicht nicht kompatibel«, erläutert Christian Herzog, Geschäftsführer der EXTRA Computer GmbH. »Spannend ist die Frage, wie schnell und wie stark sich KI-PCs durchsetzen. Das wird für die Unternehmen auch beim Preis eine Rolle spielen: Die Chip-Verfügbarkeit reicht momentan völlig aus, kann aber schnell in einen Engpass münden, wenn zu viele gleichzeitig umstellen möchten. Wer zu spät kauft, muss unter Umständen mit Wartezeiten und höheren Preisen rechnen. Generell erwarten wir aber für den Verlauf des Jahres eine wachsende Nachfrage nach KI-Rechnern.«

 

[1] https://www.gartner.com/en/newsroom/press-releases/2024-09-25-gartner-forecasts-worldwide-shipments-of-artificial-intelligence-pcs-to-account-for-43-percent-of-all-pcs-in-2025

 

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