Höhere Leistung, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz in der Cloud durch Serverless Computing

Illustration Absmeier foto freepik

Im Zuge eines immer stärkeren Wachstums des traditionellen Cloud-Computing-Marktes hat sich mit Serverless Computing ein innovativer neuer Ansatz entwickelt, der die Verwaltung physischer Server überflüssig macht. Er ermöglicht es Unternehmen – ohne sich um die eigene Infrastruktur kümmern zu müssen – ihren Fokus gänzlich auf die Entwicklung und Bereitstellung von Anwendungen zu richten. Marktforschungsinstitute erwarten, dass die Nachfrage für serverloses Computing zukünftig eine beträchtliche Steigerung erfahren wird. Bis zum Jahr 2028 prognostizieren sie eine jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 23,17 Prozent [1].

 

Als Teil der Evolution des Cloud Computing bringt Serverless Computing – insbesondere im Bereich der Entwicklung – viele Vorteile mit sich. Im Idealfall bevorzugen Entwickler eine einzige Plattform, auf der sie neue Anwendungen programmieren und veröffentlichen können – ohne sich um andere Prozesse, Apps, Workloads oder integrierte Wartungsaufgaben kümmern zu müssen. Die Serverless-Computing-Technologie stellt ihnen solche Entwickler-Frameworks bereit. Eine Plattform, die on-the-edge, on-premises oder unter Verwendung von Hyperscaler-Ressourcen läuft, bietet eine containerbasierte Architektur, die On-demand-Ressourcen in einem Pay-as-you-go-Modell ermöglicht. Dadurch werden die Kosten für die Ausführung von Workloads aus den Anwendungen optimiert.

Dieses kosteneffiziente Modell bietet eine Vielzahl von Vorteilen:

  • Verkürzung des Release-Zyklus von Anwendungen, so dass Entwickler ihren Fokus auf die Programmierung legen können und sich nicht mit dem Betrieb der zugrundeliegenden Infrastruktur beschäftigen müssen, die zur Unterstützung des Verarbeitungsaufwands erforderlich ist.
  • Die Zusammenarbeit mehrerer Entwickler durch Zugriff auf gemeinsame Plattformen ist möglich.
  • Flexible Verbrauchs- und Zahlungsmodelle für die Rechenressourcen.
  • Positive Effekte auf das Energie- und Nachhaltigkeitsmanagement durch eine Optimierung von Prozessen, Anwendungen oder Workloads.
  • Höhere Sicherheit für Container, in denen die Anwendungen laufen.
  • Verbreitung von Plattform-as-a-Service (PaaS)-Lösungen mit den erforderlichen komplexen Ressourcen und Anwendungen zur Ausführung von Funktionen und Workloads [2].
  • Entwicklung Cloud-nativer Anwendungen mithilfe des Zugangs zu komplexen Rechenressourcen und der Demokratisierung fortschrittlicher Technologie.
  • Schnellere Reaktion auf sich verändernde Anforderungen während der Haupteinkaufszeiten – etwa bei starkem Online-Traffic während des Black Friday.
  • Ereignisgesteuerte Skalierbarkeit von Ressourcen auf Grundlage von Zeitplänen, Batch-Prozessen oder atypischem Wachstum von On-demand-Ressourcen.

 

Containerisierung als Herausforderung

Eine große Herausforderung besteht für Unternehmen darin, insbesondere bei der Containerisierung von Anwendungen auf den Grad der Abhängigkeit von Anbietern und Technologien zu achten [3]. Denn eine übermäßige Dependenz kann in diesem Bereich zu Problemen – etwa erhöhten IT-Lizenzierungs- und Supportkosten – führen.

Durch vereinzelte Zugriffe auf Codefunktionen kann es in Anwendungen zu »Kaltstarts« kommen, die möglicherweise Reaktionszeiten beeinträchtigen und Ausfälle verursachen. Um Kaltstartprobleme abzumildern, können Unternehmen etwa Robotern den Zugriff auf Funktionen ermöglichen und dadurch Routinen optimieren oder anfängliche Reaktionszeiten als Teil der Gesamtleistungskennzahlen berücksichtigen. Dies ist besonders für Anwendungen relevant, die eine kontinuierliche Statussynchronisation benötigen. Darüber hinaus können sie die anfänglichen Reaktionszeiten als Teil der Gesamtleistungskennzahlen berücksichtigen.

Die Möglichkeit, mehrere Sprachen und Frameworks nutzen zu können, ist insbesondere in PaaS-Umgebungen wie der von CloudBlue ebenfalls von entscheidender Bedeutung [4]. Entwickler können die Sprachen ihren Fähigkeiten, Projektanforderungen und Zeitvorgaben gemäß auswählen. Im Wesentlichen erfüllen sowohl traditionelle als auch serverlose Modelle unterschiedliche Rollen innerhalb von Cloud-Diensten. Die Entscheidung zwischen beiden Optionen hängt infolgedessen von den individuellen Anforderungen und Kontexten – sowohl der Anwendung als auch der Organisation – ab.

 

Fazit

Unternehmen, die sich den innovativen Ansatz des Serverless Computing zu eigen machen, werden in die Lage versetzt, sich auf ihre zentralen Geschäftsziele zu konzentrieren, neue Business-Optionen zu erschließen und ihr Wachstum vorantreiben. Mit höherer Leistung, besserer Skalierbarkeit und niedrigeren Kosten ist Serverless Computing als zusätzliches Asset im Cloud-Computing-Toolkit eine wichtige, erfolgsversprechende Bereicherung in diesem technologischen Segment.

Jeroen Buijs, Director of Sales EMEA bei CloudBlue

 

[1] https://www.mordorintelligence.com/de/industry-reports/serverless-computing-market
[2] https://ap-verlag.de/super-ipaas-eine-plattform-der-plattformen-das-konnektivitaets-chaos-beenden/87007/
[3] https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/BSI/Grundschutz/IT-GS-Kompendium_Einzel_PDFs_2022/07_SYS_IT_Systeme/SYS_1_6_Containerisierung_Edition_2022.pdf?__blob=publicationFile&v=3
[4] https://www.cloudblue.com/

 

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