Security und KI am wichtigsten bei der Softwareentwicklung

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  • Cyber-Security muss von Anfang an in jede Softwareentwicklung einfließen
  • Künstliche Intelligenz verlangt nach Gesellschaft und Gesetzgeber
  • »Software-Entscheidungen« gehören zum Alltag

Der Schutz vor Angriffen aus dem Internet als integraler Bestandteil der Entwicklung stellt den mit Abstand wichtigsten Trend in der Softwareentwicklung dar. Dies hat eine aktuelle Expertenumfrage zutage gefördert, die die internationale Technologie- und Innovations­beratungsgesellschaft Invensity [1] auf ihrem Innovationstag 2016 durchgeführt hat. Demnach vertreten mehr als drei Viertel der Fachleute die Meinung, dass Cyber-Security von Anfang an in die Softwareentwicklung integriert werden muss.

Künstliche Intelligenz und Sicherheit verlangen mehr Formalien

An zweiter Stelle steht nach Ansicht der Experten die verstärkte Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die Softwareentwicklung. Gut zwei Drittel der Fachleute sind der Überzeugung, dass die Entwicklungsprozesse in den Unternehmen an die KI- und Sicherheitsanforderungen angepasst werden müssten. Allerdings könnten die mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz verbundenen Fragestellungen nicht von der Softwareentwicklung allein gelöst werden; vielmehr sei hierüber ein gesellschaftlicher Konsens und gegebenenfalls sogar eine gesetzliche Regelung erforderlich, meinen über die Hälfte der Experten.

Lediglich 11 Prozent lehnen eine Mitwirkung von Gesellschaft und Gesetzgeber bei Fragen der Künstlichen Intelligenz vollständig ab. Einer zunehmenden Formalisierung des modernen Entwicklungsprozesses durch Qualitäts- und Sicherheitsmanagement blicken gut zwei Drittel der befragten Fachleute entgegen.

Die Expertenumfrage fand unter dem Titel »Der ethische Algorithmus, sein Entwickler und ich« auf dem Invensity Innovationstag 2016 statt. Ziel war es, den »Paradigmenwechsel in der Entwicklung komplexer autonomer und selbst veränderlicher Systeme« zu thematisieren. Auf dem Innovationstag kamen Technische Geschäftsführer, Entwicklungs- und Abteilungsleiter aus allen Branchen sowie Persönlichkeiten aus Forschung und Lehre im Darmstädter Future Innovation Lab zusammen.

»Software-Entscheidungen« gehören zum Alltag

Die Fachleute diskutierten intensiv über die Frage, wie Algorithmen jedermanns Alltag beeinflussen. Dabei wurde klar, dass Software heutzutage permanent Entscheidungen trifft oder zumindest vorbereitet, die unmittelbaren Einfluss auf den Menschen haben. So verhindern Bremsassistenten Auffahrunfälle im Straßenverkehr, automatische Landesysteme machen den Flugverkehr bei jedem Wetter sicher und vollautomatisierte Insulinpumpen erleichtern das Leben von Diabetikern. Airbag-Systeme haben mit ihren blitzschnell getroffenen Entscheidungen schon zehntausende Menschenleben gerettet.

Algorithmen in autonomen Systemen sind bereits heute dem Menschen überlegen und »handeln« besser, als er es je könnte. Ihre Reaktionsgeschwindigkeit ist um mehrere Größenordnungen höher, sie übermüden nicht und lassen sich nicht durch Einflüsse wie Alkohol oder Gefühlslagen ablenken. Sie erkennen Gefahrensituationen zuverlässiger und kommunizieren untereinander effektiver.

»Fehlerfaktor Mensch« kostet tausende Menschen das Leben

Durch Abstellen des »Fehlerfaktors« Mensch könnten jährlich tausende Leben gerettet werden. So zeigt die Jahresstatistik des medizinischen Dienstes der Krankenkassen, dass nur 0,5 % der Behandlungsfehler auf eine Fehlfunktion eines Medizinprodukts zurückzuführen sind. Doch auch Algorithmen sind menschengemacht. Die sichere und fehlerfreie Funktion autonomer Systeme stellt höchste Anforderungen an Ingenieure und Entwicklungsprozesse. Die Verantwortung wandert weg vom Nutzer hin zum Entwickler. Es müssen Entscheidungen abgebildet werden, die auch ethischen Grundsätzen entsprechen und über Leben und Tod entscheiden können.

Mit intelligenter werdenden Systemen müssen sich auch die F&E-Prozesse weiterentwickeln.

Ein Fehler in der Entwicklung wirkt sich auf alle resultierenden Produkte aus. »Happy Engineering« kann die geforderte Komplexität längst nicht mehr zuverlässig abbilden. Die Lösung: Klassisches Entwicklertum erfindet sich selbst neu und leitet ein Umdenken und Handeln bei allen Beteiligten ein.

[1] Die Invensity GmbH ist eine aufstrebende internationale Technologie- und Innovationsberatung mit internationaler Ausrichtung. Invensity hat in Deutschland Niederlassungen in Wiesbaden, München, Stuttgart und Düsseldorf sowie in den USA. Mit ihrer Academy und ihrem Innovation Center gewährleistet Invensity dauerhafte Spitzenleistungen für namhafte Unternehmen im Forschungs- und Entwicklungsbereich. Hochwertige Schulungen sowie individuelles Mentoring fördern das Wissen, die Talente und die Fähigkeiten der Mitarbeiter, die in den internen Ressorts projektübergreifend Methoden und Kompetenzen entwickeln. www.invensity.com


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