Trends im Corporate Learning: Künstliche Intelligenz pusht individuelle Erfolge und Businessziele

Wie Unternehmen das lebenslange Lernen für jeden einzelnen Mitarbeiter und das eigene Unternehmen optimieren können.

»Älter werde ich stets, niemals doch lerne ich aus«, das wussten schon die alten Griechen. Wie gut das mit dem Lernen allerdings klappt, steht auf einem ganz anderen Blatt. Trockene Online-Seminare mit vorgegebenen Kursstrukturen gehören bei Unternehmen immer noch zum Alltag in der Mitarbeiterentwicklung, kosten jedoch unnötig Zeit und Geld. Hinzu kommen die hohen Abbruchraten von bis zu 85 Prozent bei Onlinekursen, wie von Elliott Masie ermittelt. »Klassische, software-basierte Lernprogramme sind zu starr und zeitraubend. Das muss sich ändern!« fordert Holger Bräunlich, Business Development Manager DACH bei Valamis. Wer sich jedoch neue Technik zunutze macht, der schafft sowohl für seine Mitarbeiter als auch für das Unternehmen als Ganzes einen tatsächlich spürbaren Lern- und Entwicklungseffekt.

 

Künstliche Intelligenz: Effizientes und individuelles Lernen

Bis vor einigen Jahren war es menschlichen Lehrern vorbehalten individuell auf ihre Schüler zu reagieren und Lerninhalte anzupassen. Onlinekurse gab es nur nach Schema F und ohne jegliche Flexibilität. Durch die künstliche Intelligenz (KI) ist das zum Glück vorbei. Was wir vom Musik-Streamen oder Online-Shopping kennen, lässt sich auch auf das Corporate Learning übertragen. Unternehmen benötigen dafür eigene Wissensdatenbanken und frei verfügbare Onlinekurse, wie zum Beispiel MOOCs (Massive Open Online Courses). Die Themen sind dabei nahezu unerschöpflich, vom Erlernen eines Tools über Business English bis hin zu Führungskräftetraining. Die KI merkt sich die Suchen des Lernenden und auch die abgeschlossenen und abgebrochenen Kurse. Welche Formate werden bevorzugt ausgewählt? Erklärvideo, Text oder Multiple-Choice-Fragebogen? Welche Inhalte sind am wenigsten hilfreich und werfen im Anschluss weitere Fragen auf? Je mehr der Lernende mit dem System in Form von Suchanfragen oder Absolvieren von Lerneinheiten interagiert, umso genauer wird die KI auf die persönlichen Vorlieben, Bedürfnisse und Erfolge eingehen können und den Aufbau der Lernmaterialien individuell anpassen.

 

Analytics für einen messbaren Return on Invest

Neben der Personalisierung können Unternehmen die Auswertungen des Systems auch nutzen, um Lernmaterialien zu verbessern und zu ergänzen. Außerdem geben sie den Trainingsverantwortlichen einen messbaren Aufschluss über den Learning Impact: Die Auswirkungen der Lernaktivitäten auf die Geschäftsergebnisse, wie den Return on Invest von Learning & Development. Hier spielt nicht nur die Qualität der Lerninhalte eine große Rolle, sondern auch, wie schnell sich die Mitarbeiter das geforderte Wissen aneignen und umsetzen können. Die Potenziale der Mitarbeiter werden besser erfasst und können für die Erreichung der Geschäftsziele einbezogen werden. Aus den Lernhistorien lassen sich Analysen nicht nur für Einzelne, sondern auch für Personengruppen generieren und etwa nach Position, Region, Alter oder Geschlecht sortieren. Daraus können Trends für die jeweiligen Gruppen ermittelt werden. Das kann beispielsweise auch den Onboarding-Prozess beschleunigen, da die Bedürfnisse der speziellen Personengruppe genauer bekannt sind und die Lerninhalte entsprechend aufbereitet werden können.

 

Typgerechtes Lernen mit Personal Trainer

Jede Generation hat ihre Charakteristik, die Generation Z stellt andere Anforderungen als die der Baby Boomer. Durch Onlinekurse/digitale Kurse können Unternehmen möglichst vielen verschiedenen Vorlieben gerecht werden und Lerninhalte in verschiedenen Formaten wie Text, Video oder Audio anbieten und diese didaktisch unterschiedlich aufbereiten. Zum Beispiel kann sich, dank spielerischer Komponente per Quiz, Belohnungsmotivation durch Zertifikate und durch möglichst hohe Interaktivität der Lerneffekt verbessern und Wissen nachhaltiger verankern.

Mit Augmented, Extended und Virtual Reality kann eine völlig neue digitale Lernumgebung geschaffen werden, die sich am Schulungsbedarf des Mitarbeiters orientiert. Es ist unter Umständen günstiger, den 3D-Raum digital zu erstellen, als eine sichere Lernumgebung in realer Welt zu erschaffen, etwa im Labor oder im Umgang mit Maschinen. Die Mitarbeiter können sich selbst unterrichten und brauchen keinen menschlichen Instruktor. Durch eine Multiplayer-Komponente, das Social Learning, können die Mitarbeiter dennoch gemeinsam in Gruppen und nicht vollkommen isoliert lernen. Corporate Learning sollte darauf ausgelegt sein, die Nutzer mit denselben Interessen, Zielen und Bedürfnissen zusammenzubringen und untereinander zu vernetzen.

Zeitgemäßes Corporate Learning hält nicht nur Kursinhalte und Weiterbildungsmaßnahmen bereit. Auch für die kurze und schnelle Suche nach Information oder Hilfe kann das System zur Verfügung stehen, wie es im Alltag schon mit Google, Siri, Alexa und Co. zur Gewohnheit geworden ist. Hier kann ein Chatbot eine interaktive Möglichkeit sein, ähnlich wie im Kundenservice, passende Antworten zur Selbsthilfe zu liefern und diese mit der KI immer treffender werden zu lassen. Wird der Chatbot mit der Lernhistorie des Nutzers verknüpft, kann er selbstständig weitere passende Inhalte vorschlagen und auf einer persönlichen Ebene sogar als Motivator agieren. Lernen passiert so in kleinen Portionen einfach nebenbei im Arbeitsalltag.

 

Wissen, das Kapital des Unternehmens

Ein Großteil des Wissens im Unternehmen steckt in den Köpfen der Mitarbeiter und verschwindet im schlimmsten Fall bei einem Wechsel. Unternehmen tun gut daran, dieses Wissen zu bewahren und allen Mitarbeitern zugänglich zu machen. Authoring Tools ermöglichen möglichst intuitiv, das Wissen zu erfassen. Lerninhalte werden von den Mitarbeitern selbst generiert, etwa indem erfahrene Mitarbeiter bei ihrer Tätigkeit gefilmt werden oder Fragen dazu aus ihrer Erfahrung beantworten. Sinnvolles Indizieren der Inhalte mit Schlagworten erleichtert den späteren Nutzern, die Inhalte auch schnell zu finden. KI kann auch hier unterstützen, indem sie sogar gesprochenen Text verschlagwortet und ein sekundengenaues Ansteuern der Information im Video erlaubt.

 

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