Wer Cloud sagt, muss Datensouveränität denken

Illustration Absmeier foto freepik

Die Cloud hat sich längst zu einem neuen IT-Standard entwickelt. Ihr Einsatz bringt allerdings neue Herausforderungen mit sich – insbesondere im Hinblick auf geopolitische Risiken und die Gefahr einseitiger Abhängigkeiten. Klar ist: Unternehmen, Behörden und Betreiber kritischer Infrastrukturen benötigen eine kompromisslose Datensouveränität. Materna Virtual Solution zeigt, welche zentralen Komponenten dabei entscheidend sind.

Für die meisten Unternehmen ist der Gang in die Cloud – im großen oder kleinen Umfang – mit Blick auf Innovation und Wettbewerbsfähigkeit meist alternativlos. Wer seine eigenen, sensiblen Daten dabei zu vertrauensvoll in die Hände Dritter gibt, kann allerdings nicht nur das Kundenvertrauen verlieren, sondern auch gegen geltendes Recht und Compliance-Vorschriften verstoßen. Für Unternehmen muss daher immer und überall gelten: Wer Cloud sagt, muss auch Datensouveränität denken – vor allem auf internationaler Bühne mit unterschiedlichen Gesetzen und einer Marktdominanz von ausländischen Hyperscalern. Das Konzept der Datensouveränität, also die Kontrolle über die eigenen Daten oder die eines Unternehmens, bedeutet in diesem Kontext, dass Einzelpersonen oder Organisationen selbst bestimmen können, wer auf die Daten zugreifen darf, wie diese verwendet werden und wo sie gespeichert sind.

Eng mit der Datensouveränität verwandt sind weitere grundlegende Konzepte für den korrekten Umgang mit Daten, die sich gegenseitig bedingen und in der Gesamtheit zu einer wirklichen Souveränität führen – auch in der Cloud:

Der Datenschutz bezieht sich als Sammelbegriff auf alle Maßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten vor unbefugtem Zugriff, Missbrauch, Manipulation oder der unerlaubten Weitergabe. Ziel ist es, die Privatsphäre und Selbstbestimmung des Einzelnen über seine Daten zu wahren. Der Datenschutz ist rechtlich geregelt, in der EU beispielsweise durch die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), und umfasst Aspekte wie die Minimierung der Datenerhebung, das Erfragen von Einwilligungen oder die Transparenz bei der Datenverarbeitung.

Die Datensicherheit beschreibt die organisatorischen und technischen Maßnahmen, um die Gesamtheit aller Daten – nicht nur personenbezogene – vor Verlust, Manipulation, unbefugtem Zugriff oder mutwilliger Zerstörung zu schützen. Dazu gehören etwa Verschlüsselungsverfahren, Firewalls, Zugriffsrechte, Backups oder entsprechende Sicherheitsprotokolle. Datensicherheit ist somit auch die Grundlage für einen effektiven Datenschutz.

Der Geheimschutz umfasst Maßnahmen zum Schutz besonders sensibler oder vertraulicher Informationen, die aus sicherheitsrelevanten Gründen nicht an Unbefugte gelangen dürfen. Dazu zählen beispielsweise staatliche Verschlusssachen, die im öffentlichen Interesse geheim zu halten sind, oder Betriebsgeheimnisse in Unternehmen, die im Auftrag des Staates mit sicherheitskritischen Informationen arbeiten. Der Geheimschutz umfasst dabei physische, technische und organisatorische Maßnahmen wie Zugangsbeschränkungen, Sicherheitsüberprüfungen, Geheimhaltungsvereinbarungen oder die Klassifizierung von Informationen.

»Der richtige organisatorische und technische Umgang mit Daten ist die Grundlage für die zunehmend verbreitete Nutzung der Cloud und damit auch Konzepten wie dem ultramobilen Arbeiten«, erklärt Volkan Gümüs, Geschäftsführer von Materna Virtual Solution. »Nur wer ein solides Fundament hat und die rechtlichen Anforderungen erfüllt, kann wirklich von New-Work-Modellen profitieren und das Vertrauen seiner Kunden gewinnen. Für die Umsetzung sind Konzepte wie Datenschutz, Datensicherheit, Datensouveränität und – besonders in Behörden – der Geheimschutz unverzichtbar.«

 

Materna Virtual Solution, ein Unternehmen der Materna-Gruppe, ist ein marktführender Softwarehersteller mit Mobile-Security-Expertise ansässig in München und Berlin, der sich auf Produkte und Beratungsleistungen im Bereich des sicheren ultramobilen Arbeitens spezialisiert hat.
Materna Virtual Solution konzentriert sich nicht nur auf die kontinuierliche Weiterentwicklung ihrer Applikation SecurePIM, sondern entwickelt auch Anwendungen für neue behördenspezifische Lösungen. SecurePIM basiert auf der Container-Technologie und versetzt Behörden in die Lage, mobil auf der Geheimhaltungsstufe Verschlusssachen – Nur für den Dienstgebrauch (VS-NfD) sowie auf der Sicherheitsstufe NATO RESTRICTED zu kommunizieren. Darüber hinaus entstehen im eigenen Kompetenz-Center für indigo und Knox Native Solution nicht nur neue Applikationen für das sichere ultramobile Arbeiten auf Smartphones und Tablets, auch die Umsetzung von kundenspezifischen Projekten sowie die Mobilisierung von Fachverfahren und Prozessen auf VS-NfD-Niveau sind Teil des umfangreichen Portfolios. Mit der Vision eines ultramobilen und sicheren Arbeitsplatzes bietet Materna Virtual Solution mit seiner umfassenden Expertise Beratungsleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette an – unabhängig von den eingesetzten mobilen Plattformen und Betriebssystemen.
Materna Virtual Solution wurde 1996 gegründet und beschäftigt rund 100 Mitarbeiter:innen. Alle Produkte der Materna Virtual Solution tragen das Vertrauenszeichen »IT-Security made in Germany« des TeleTrust-IT-Bundesverbandes IT-Sicherheit e.V. Weitere Informationen unter www.materna-virtual-solution.com

 

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