Software ist bereits heute das Kernelement im Maschinen- und Anlagenbau. Zukünftig wird in der Produktion immer mehr »Software Defined Functionality« zu finden sein – also Funktionen, die auf SPSen oder anderen Industriesteuerungen, Edge Devices und in der Cloud laufen, Maschinenabläufe definieren und kontinuierlich mit neuen Bausteinen erweitert werden. Die Umsetzung ganzer »Software Defined Factories« rückt damit in greifbare Nähe.
Die Fabrik der Zukunft wird zweimal gebaut – einmal virtuell im »Industrial Metaverse« und einmal physikalisch. Damit kann die zunehmend komplexere Software Defined Functionality bereits zu einem frühen Zeitpunkt getestet und sukzessive um neue Funktionalitäten erweitert werden. »Die mechatronischen Komponenten der Anlage werden dabei in Form von physikalisch korrekt ausführbaren Simulationsmodellen modelliert und in 3D Ansicht dargestellt«, so Norbert Ulshöfer, Manager Application Engineering bei MathWorks. Die Basis dafür stellen die CAD-Zeichnungen aus der mechanischen Konstruktion dar, die in Simulationsumgebungen wie Simulink und Simscape importiert werden können. Damit kann die Maschinensoftware bereits zu einem Zeitpunkt mittels virtueller Inbetriebnahme verifiziert werden, an dem die Anlage noch gar nicht aufgebaut wurde. Die automatisierte Generierung von C/C++- oder IEC-61131-3-Code aus den Simulationsmodellen, die seit Jahren für alle gängigen Industriesteuerungs- und Edge-Plattformen verfügbar ist und in enger Zusammenarbeit mit den entsprechenden Hardwareherstellern ständig weiterentwickelt wird, schließt Programmierfehler aus und verkürzt die Entwicklungszeit zusätzlich. So können sich die Ingenieure aus dem Maschinenbau ganz auf den Entwurf neuer Funktionen konzentrieren und diese auf agile Weise für die Maschinen und Anlagen umsetzen.
Industrial AI auf Industriesteuerungen und Edge-Geräten. KI-basierte Funktionen – zum Beispiel für die vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance), die Anomalie-Erkennung oder die visuelle Inspektion – finden zunehmend Einzug in den Maschinen- und Anlagenbau. Dafür ist es nicht nur notwendig, die entsprechenden Modelle mithilfe unterschiedlicher Methoden für Machine Learning oder Deep Learning und auf Basis von an der Anlage gemessenen Daten zu trainieren. Mindestens ebenso wichtig ist die Validierung der Modelle durch die Maschinenbauexperten und die anschließende Implementierung der Funktionalität auf Embedded, Edge oder Cloud-Plattformen. So wird zum einen sichergestellt, dass das über viele Jahre aufgebaute Domänenwissen in die KI-basierte Maschinensoftware einfließt, und zum anderen, dass diese 24/7 im industriellen Einsatz verwendet werden kann.
Zusätzliche Funktionalität für Automatisierungskomponenten. Nicht nur Maschinen und ganze Produktionsanlagen profitieren vom zunehmenden Anteil an Softwarefunktionen. Auch Komponenten für die Automatisierung, wie elektrische Antriebe und Industrieroboter sind mehr und mehr »software defined«. Neue Funktionalität, zum Beispiel für verbesserte Antriebsregler oder optimierte Bewegungstrajektorien, wird in Simulink entwickelt und auf Echtzeithardware der Firma Speedgoat getestet. Dadurch sind kürzere Designzyklen und innovativere Funktionen möglich.
Model-Based Design als Wegbereiter für Software Defined Factories. Modellbasierte Entwicklung oder »Model-Based Design« ist der Schlüssel für die oben beschriebenen Methoden für die virtuelle Inbetriebnahme von Maschinen und Anlagen, für die automatisierte Erstellung und Verifikation von Steuerungscode sowie für die Entwicklung von KI-Funktionen für den industriellen Einsatz. Damit ebnet sie den Weg für die Software Defined Factory der Zukunft.
Philipp Wallner,
Industry Manager
Industrial Automation & Machinery
bei MathWorks
Illustration: © Ryojidn, GenAI | Dreamstime.com
477 Artikel zu „Software Defined“
News | Favoriten der Redaktion | Infrastruktur | Strategien | Ausgabe 9-10-2019
Modernisierung im IT-Umfeld – Software Defined Everything
Es gibt eine neuartige Ausprägung der Infrastruktur. Die Hardware wird immer standardisierter, denn die Intelligenz des Gesamtsystems, die Flexibilität und die Automatisierung wird maßgeblich von der Software bestimmt.
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Software Defined Networking (SDN) ergänzt klassische Netzwerke, statt sie komplett zu ersetzen
Neuer Anbietervergleich sieht langfristige Koexistenz von hardwarebasierten Netzwerken und SDN. Der Markt für Software Defined Networking (SDN) wächst weiter rasant. Doch werden SD-Netzwerke die herkömmlichen Lösungen auf Basis von MPLS (Multi Protocol Label Switching) auch längerfristig nicht komplett ablösen, sondern eher ergänzen. Dies meldet der neue »ISG Provider Lens – Network – Software Defined Solutions…
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In 5 Schritten zum Open Source Software Defined Storage
Die Anforderungen für Speichersysteme sind in den letzten Jahren immer weiter gestiegen, Agilität, Flexibilität und die schnelle Bereitstellung von Ressourcen sind in einer bi-modalen IT die großen Herausforderungen. Wir haben heute mit mobilen und IoT-Geräten weitaus mehr Endpunkte, an denen Daten generiert werden, als noch vor einigen Jahren denkbar gewesen wäre. Besonders Videoinhalte verbreiten sich…
News | Infrastruktur | Lösungen | Ausgabe 3-4-2019
Software Defined Mainframes – Die letzten ihrer Art
Mainframes sind für Ausfallsicherheit, Zuverlässigkeit und hohen Datendurchsatz bekannt. Dennoch erscheint eine Modernisierung auf einen Software Defined Mainframe (SDM) zweckmäßig. Dieser ermöglicht den Weiterbetrieb der Bestandsapplikationen in einer Open-Source-Umgebung. Dadurch kann Bewährtes beibehalten, Neues flexibel hinzugefügt und die Unternehmensagilität gesteigert werden.
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Welche Vorteile bietet Software Defined Networking (SDN)?
Herkömmliche Netzwerkarchitekturen haben sich in den letzten 15 Jahren kaum verändert und sind in die Jahre gekommen. Die heute gestellten Anforderungen an Flexibilität, Schnelligkeit und Sicherheit können damit nicht erfüllt werden. In jedem einzelnen traditionellen Switch ist die Firmware implementiert – bei Änderungen oder Neuinstallation von Devices oder Anwendungen muss die Konfiguration an jeder einzelnen…
News | Trends Infrastruktur | Trends Cloud Computing | Digitale Transformation | Digitalisierung | Trends Services | Effizienz | Trends 2017 | Infrastruktur | Rechenzentrum | Services
SDS: Unternehmen wollen Software Defined Storage
Studie: Traditionelle Storage-Systeme bremsen Innovation in 94 Prozent der deutschen Unternehmen. Große Mehrheit überzeugt von Software Defined Storage. Traditionelle Storage-Systeme sind zu teuer und zu unflexibel, um für das exponentielle Datenwachstum der digitalen Transformation geeignet zu sein. 89 Prozent der deutschen IT-Verantwortlichen wollen deshalb wechseln, die große Mehrheit (76 %) zu Software Defined Storage (SDS).…
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Software Defined Networking (SDN) – eine Revolution im Netzwerkumfeld
Nach den Virtualisierungswellen im Server- und Storage-Umfeld rollt nun die Virtualisierung des Netzwerks auf die Anwender zu. Herkömmliche Netzwerkinfrastrukturen sind in die Jahre gekommen und können die Anforderungen an Flexibilität, Schnelligkeit und Sicherheit nicht erfüllen. In jedem einzelnen traditionellen Switch ist die Software (Firmware) implementiert, bei Änderungen oder Neuinstallation von Devices oder Anwendungen muss die…
Strategien | Ausgabe 7-8-2015
Software Defined Data Center – Das moderne Rechenzentrum
Der Begriff Software Defined Data Center (SDDC) hat sich zum Synonym für moderne Rechenzentren (RZ) entwickelt. In der Tat ist ein Wandel zu »Software Defined« bei den meisten Kerntechnologien in den Rechenzentren bereits zu beobachten. Es ist also durchaus ein günstiger Zeitpunkt, sich anzuschauen, worum es sich eigentlich konkret handelt.
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Software-Defined Storage-Lösungen für die Automobilbranche
Große Datenmengen schnell, flexibel und aufwandsarm speichern. Automotive-Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen, um im Wettbewerb um die Mobilität der Zukunft mitzuhalten. Diese betreffen nicht nur die Technik im Fahrzeug, sondern auch die Informationstechnologie dahinter und in diesem Zuge vor allem die enormen Datenmengen, die bei der Entwicklung erzeugt und verarbeitet werden. Automotive-Unternehmen brauchen daher…
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Software-Defined WAN – Anpassungsfähig wie ein Chamäleon
Agile Unternehmen benötigen ein flexibles Netzwerk, das für Cloud-Anwendungen optimiert ist. Die Lösung ist ein Software-Defined WAN, das sich kontinuierlich und eigenständig an geänderte Geschäftsanforderungen anpasst, Stichwort »Continuous Adaptation«.
News | Infrastruktur | Ausgabe 11-12-2018
Maximale Leistung durch SDS – Immer höhere Akzeptanz von Software-defined Storage
Hochverfügbarkeit und Disaster Recovery stellen für viele Unternehmen nach wie vor die größten Herausforderungen in der IT-Infrastruktur dar. Hinzu kommt die Notwendigkeit, vorhandene und zukünftige IT-Hardware herstellerübergreifend nutzen zu können. Einen passenden Lösungsansatz liefert Software-defined Storage, mit dem sich ein Rechenzentrum der nächsten Generation umsetzen lässt. Eine aktuelle Studie von DataCore Software zeigt aktuelle Entwicklungen im Enterprise-Storage-Markt auf.
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Security für Software-Defined-WANs: Sechs Kernanforderungen
Unternehmen, deren Standorte landes- oder weltweit verteilt sind, verbinden diese häufig seit Jahren, wenn nicht seit Jahrzehnten, per MPLS-Leitungen (Multiprotocol Label Switching). Doch vor allem durch den steigenden Einsatz von Cloud-Technologien ist diese Architektur mittlerweile veraltet. User, Daten und Anwendungen sind heutzutage weit verstreut, Angestellte arbeiten von überall aus und nutzen eine Vielzahl an Geräten.…
News | Trends Infrastruktur | Trends Services | Trends 2018 | Infrastruktur | Kommunikation | Rechenzentrum | Services
Anbietervergleich zu Software-Defined Networking: Großanbieter drängen in den SDN-Markt
Die großen Telekommunikations- und Infrastruktur-Anbieter erschließen zunehmend das Geschäft mit Software-Defined Networking (SDN). In den vergangenen zwölf Monaten haben sie erkennbar damit begonnen, klassische Netzwerktechnologien durch SDN-Lösungen und -Services zu ersetzen. Dies meldet der neue große Anbietervergleich »ISG Provider Lens Germany 2018 – Software-Defined Networking and Services« des IT-Marktforschungs- und Beratungshauses ISG Information Services Group.…
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SD-WAN: In zehn Schritten ein Software-Defined WAN implementieren
Ein Software-Defined WAN hat speziell für Unternehmen, die mehrere Niederlassungen unterhalten, eine Reihe von Vorteilen: Sie müssen keine wartungsintensive IT-Infrastruktur in der Außenstelle installieren. Zudem können sie den Mitarbeitern in den Außenstellen über ein flexibles und leistungsfähiges Wide Area Network Anwendungen in einer gleichbleibend hohen Qualität zur Verfügung stellen. Doch wie lässt sich ein herkömmliches…
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Co-Managed Software-Defined WAN – das Beste aus zwei Welten
Software-Defined WANs sind schon längst keine »Exoten« mehr. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts IDC vom September 2017 wollen innerhalb der kommenden zwei Jahren 75 Prozent der Unternehmen in den USA ein SD-WAN implementieren. In Europa und Deutschland dürften sich die Zahlen in vergleichbaren Regionen befinden. Unternehmen, die ein softwarebasiertes Weitverkehrsnetz einrichten und nutzen möchten, haben…
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Studie mit teilweise überraschenden Befunden: Software-defined Storage, Hyper-converged und Cloud-Speicher
Die Infrastruktur in den Rechenzentren entwickelt sich von hardwarezentrierten Silos hin zu software-dominierten Ökosystemen. Hier bestimmt die Agilität der Anwendungen die Infrastrukturarchitektur. DataCore Software, Anbieter von Hyper-converged Virtual SAN, Software-defined Storage und Parallel-I/O-Technologie, hat zum sechsten Mal seine jährliche Anwenderstudie »State of Software-Defined Storage, Hyperconverged and Cloud Storage« veröffentlicht. 426 IT-Profis, darunter 180 aus Europa,…
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Software-Defined WAN löst das Problem mit dem Internet-Zugang
Jemandem ein Rätsel aufzugeben, bedeutet, die betreffende Person vor ein Problem zu stellen. So steht es im Duden. Und mit einem speziellen »Rätsel« sehen sich Netzwerkspezialisten konfrontiert: Sie suchen nach Wegen, um Mitarbeitern in Niederlassungen und Home Offices einen Internet-Zugang bereitzustellen. Das ist schwieriger als gedacht. Denn viele Unternehmensnetze sind nach dem Prinzip »Nabe und…
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Software-Defined WANs sind nicht das Ende von WAN-Optimierung
Software-Defined WANs (SD-WANs) sind ein zentrales Thema in der IT. Einer der größten Vorteile eines SD-WAN ist, dass Unternehmen preisgünstige Breitband-Internet-Verbindungen nutzen können. Doch bedeutet dies, dass WAN-Optimierung überflüssig wird? Die Antwort hängt von den Einsatzfeldern ab. Business Continuity (BC) und Disaster Recovery (DR) stellen beispielsweise sicher, dass der Geschäftsbetrieb auch nach Unglücksfällen und Naturkatastrophen…
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Das Jahr 2017 steht im Zeichen des Software-Defined WAN
Gemangte SD-WAN-Dienste und Hybrid SD-WAN gewinnen an Boden. Machine Learning und Künstliche Intelligenz ergänzen Software-Defined WAN. Für den Markt im Bereich Corporate WAN (Wide Area Networks) wird 2017 ein entscheidendes Jahr. Denn softwarebasierte Weitverkehrs-Infrastrukturen (SD-WAN) gewinnen deutlich an Boden und ersetzen oder ergänzen herkömmliche MPLS-Netze (Multi-Protocol Label Switching). Das ist gut für die Anwender. Denn…
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Was CIOs über Software-Defined WANs wissen müssen
Bei der Diskussion über Software-Defined-Technologien wie SDN (Software-Defined Networking) oder SDS (Software-Defined Storage) in virtualisierten IT-Umgebungen und Rechenzentren wird oft ein Punkt übersehen: Auf welche Weise vergleichbare Ansätze bei Weitverkehrsnetzen (Wide Area Networks, WANs) genutzt werden können, um die Performance von Applikationen zu verbessern. Denn nach wie vor greift ein Großteil der Mitarbeiter von Unternehmen…