Finanzieller Schaden durch Vatertagsgrüße – Vorsicht vor Fake-WhatsApp und Fake-SMS

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Am 29. Mai ist Vatertag – für viele Kinder einen willkommenen Anlass, ihrem Vater eine kleine Freude zu machen. Ob mit einem humorvollen Spruch, einem Bild aus der Kindheit oder einer persönlichen WhatsApp-Nachricht – die Botschaft zählt: »Ich denk an dich, Papa!«

Wenn Väter an diesem Tag auf ihr Handy blicken, sind solche Nachrichten oft ein Grund zum Schmunzeln oder zur Rührung. Was als liebevoller Gruß beginnt, wird schnell zur Einladung für eine Antwort – natürlich im Vertrauen darauf, dass tatsächlich das eigene Kind am anderen Ende der Leitung schreibt. Doch genau dieses Vertrauen nutzen Cyberkriminelle zunehmend skrupellos aus.

Wenn die Kinder plötzlich neue Handynummern und dringende Geldnöte haben, ist nicht immer der Retter in der Not, sondern oft auch der gesunde Menschenverstand gefragt

Dabei werden genau solche emotionalen Anlässe wie der Vatertag zunehmend zur Angriffsfläche für Cyberkriminelle. Besonders perfide: die sogenannte »neue Handynummer«-Masche. Dabei geben sich Betrüger per SMS oder WhatsApp als Sohn oder Tochter aus, behaupten, ihre Nummer habe sich geändert, und bitten darum, diese zu speichern. In vielen Fällen – etwa bei räumlicher Distanz oder seltener persönlicher Begegnung – wirken solche Nachrichten völlig plausibel. Denn wer wechselt nicht ab und zu das Handy oder die Nummer? Aus genau diesem Grund wird die Botschaft meist nicht hinterfragt – ein verhängnisvoller Fehler. Denn hat man einmal geantwortet, setzen die Betrüger alles daran, das Vertrauen weiter auszubauen. Schon bald folgt die Bitte um eine dringende Überweisung – angeblich, weil der Zugang zum Online-Banking gerade nicht möglich ist oder ein finanzieller Engpass kurzfristig überbrückt werden muss. Was auf den ersten Blick wie ein Hilferuf des eigenen Kindes wirkt, landet am Ende direkt in den Händen von Kriminellen.

Die Methode ist geschickt aufgebaut: Eine harmlose Begrüßung – etwa »Hallo Papa, ich habe eine neue Nummer« – sorgt für eine emotionale Verbindung. Erst später wird durch geschickte Rhetorik, Dringlichkeit und Druck versucht, Geld zu erschleichen. Diese gezielte Manipulation emotionaler Bindungen macht die Masche so gefährlich – gerade an Tagen wie dem Vatertag, an denen Vertrauen oftmals im Vordergrund steht.

Die Expertinnen und Experten von Norton geben Tipps, wie Sie sich vor diesen Angriffen schützen können:

  • Miteinander Sprechen: 
    Nutzen Sie den Vatertag nicht nur für liebevolle Botschaften – sondern auch als Anlass, innerhalb der Familie über digitale Betrugsmaschen zu sprechen. Ein kurzes Gespräch kann davor schützen, auf emotional geschickt getarnte Angriffe hereinzufallen. Vertrauen ist wichtig – aber im digitalen Raum sollte es immer von gesunder Vorsicht begleitet sein.
  • Persönliche Kontaktaufnahme: 
    Kontaktieren Sie Ihr Kind über die alte Ihnen bekannte Nummer – so lässt sich ein Betrug unter Umständen schnell aufdecken.
  • Vorsicht bei generischer Ansprache: 
    Achten Sie auf die Ansprache, die in der Nachricht verwendet wird. Ist diese neutral beziehungsweise generisch mit einem »Hallo Mama/Papa« formuliert und weicht davon ab, wie Ihr Kind sonst mit Ihnen schreibt, ist Vorsicht geboten.
  • Prekäre Situationen hinterfragen: 
    Oftmals wird in den Nachrichten emotionaler Druck aufgrund einer finanziellen Notsituation aufgebaut – bewahren Sie Ruhe, versuchen Sie die vermeintlich betroffene Person zu kontaktieren, statt eine Kurzschlusshandlung zu begehen.
  • Überlegen Sie sich ein Codewort: 
    Legen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind ein Codewort fest, das Ihnen signalisiert, dass es sich wirklich um Ihr Kind handelt, bevor es zu einem Cyberbetrug kommen kann.
  • Stets auf dem neusten Stand: 
    Informieren Sie sich regelmäßig über neue Betrugsmaschen und nutzen Sie eine Antiviren-Software, die Ihre Geräte umfassend schützt.

 

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