In vier Schritten zur Vernetzung von IT und Fachabteilungen

Die digitale Transformation führt auch zu einer engeren Verzahnung von IT und Fachabteilungen. Allerdings ist sie mit etlichen Herausforderungen verbunden. Vier Best-Practice-Schritte für die erfolgreiche Umsetzung einer Business-IT-Alignment-Strategie.

Illustration: Geralt Absmeier

Für die digitale Transformation gibt es zwar keine allgemeingültige Strategie, aber ein zentraler Trend ist klar erkennbar. Die IT wird dezentralisiert und näher an die Endnutzer verlagert. Das bedeutet auch, dass Rollen, die traditionell in IT-Abteilungen eingebettet waren, jetzt stärker in das Business und in die Fachabteilungen integriert sind. Ehemals strikt getrennte Bereiche werden damit enger verzahnt.

Es mag zwar auf den ersten Blick einfach erscheinen, aber viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, das Ziel des Business-IT-Alignments zu erreichen. Der Grund ist nicht nur, dass die Verzahnung ein langwieriger Prozess ist, sondern auch, dass der Gesamtprozess aus vielen kleineren Teilprozessen besteht. Jedem dieser Teilprozesse fehlt ein definitiver Start- und Endpunkt. Stattdessen umfasst jeder dieser Teilprozesse einige »Learn and Do«-Zyklen, in denen das Gesamtziel schrittweise erreicht wird.

Die Komplexität des Vernetzungsprozesses macht es erforderlich, eine gemeinsame Sprache zu schaffen, interne Geschäftsbeziehungen aufzubauen, Transparenz zu gewährleisten und präzise geschäftliche Aktionspläne zu entwickeln. Damit wird die Brücke zwischen IT und Fachabteilungen geschlagen.

Signavio nennt vier konkrete Schritte für eine erfolgreiche Umsetzung einer Business-IT-Alignment-Strategie:

  1. Aufbau eines gemeinsamen Verständnisses für das Organisations-Ökosystem und die Dringlichkeit von Problemen

Da ineffektives Verhalten oft aus mangelndem Einblick in Aktivitäten resultiert, sollte eine Analyse klären, wie die aktuelle betriebliche Praxis zu Problemen und zur Komplexität in der Organisation und im IT-Ökosystem führt. Diese Analyse ist von entscheidender Bedeutung, um alle Interessengruppen auf ein gemeinsames Verständnis der Probleme, die sie angehen müssen, auszurichten.

  1. Etablierung einer gemeinsamen Vision für ein Geschäftsmodell

Ein Unternehmen sollte sein Geschäftsmodell zunächst detailliert analysieren, etwa im Hinblick auf interne Prozesse, die Beziehung zu den Kunden oder auf Wettbewerber. Nachdem ein Unternehmen ein klares Bild gewonnen hat, wo es aktuell steht, kann ein Geschäftsmodell definiert werden, das auf dem Konzept des Business-IT-Alignments basiert. Dieses Modell muss dann in eine transparente und flexible Änderungsagenda einfließen, wobei die gemeinsame Vision als langfristige Leitlinie fungiert.

  1. Bildung multidisziplinärer Teams

Da Business-IT-Alignment Veränderungen über Organisationsgrenzen hinweg mit sich bringt, müssen multidisziplinäre Teams gebildet werden. Dabei unterstützt der Einsatz agiler Methoden, mit denen die Teams in Iterationen arbeiten und kontinuierlich lernen und sich anpassen können.

  1. Abbau von Silos durch klare Kommunikation

Um die Motivation und Beteiligung der Mitarbeiter während der gesamten Alignment-Phase zu fördern, ist es unerlässlich, Erfolge zu teilen und zu feiern. Wenn das Erreichte nicht ausreichend gewürdigt wird oder von der Digitalen Transformation abgekoppelt erscheint, wird die Bereitschaft abnehmen, gemeinsam zu lernen und zu wachsen und die nächsten Schritte als Team in Angriff zu nehmen.

»Die Vorteile einer Synchronisation von Business und IT sind vielfältig. Sie reichen von einer schnelleren Time-to-Market und höheren Profitabilität über die verbesserte Customer Experience bis hin zur strategisch wichtigen technologischen Transformation«, erklärt Gerrit de Veer, Senior Vice President MEE (Middle and Eastern Europe) bei Signavio. »Eine bewährte Strategie für die beschleunigte Umsetzung des Business-IT-Alignments ist dabei die zeitweilige Rotation von IT-Mitarbeitern in Fachbereiche. Damit wird zum einen die Basis geschaffen für bessere Beziehungen zwischen der IT und anderen Abteilungen und zum anderen das Kompetenzspektrum aller Mitarbeiter signifikant erweitert.«

 

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