Wirtschaftliche Vorteile sind vor allem in Deutschland ein einflussreicher Faktor für eine positive Wahrnehmung von Rechenzentren.
CyrusOne hat neue Studienergebnisse zur öffentlichen Meinung zu Rechenzentren veröffentlicht. Insgesamt 93 Prozent der Befragten gaben an, dass sie entweder eine positive (51 % in Europa, 55 % in Deutschland) oder neutrale (42 % sowohl in Europa als auch Deutschland) Einstellung zu Rechenzentren haben. Leben die Befragten in der Nähe eines Rechenzentrums, so nimmt diese positive Einstellung sogar noch zu. Die von CyrusOne in Auftrag gegebene Studie wurde von Censuswide unter 13.000 Teilnehmern aus Deutschland, UK, Irland, Niederlande, Spanien, Italien und Frankreich durchgeführt, dabei kamen 2.000 Befragte aus Deutschland.
Während die Rechenzentrumsbranche in ganz Europa ein beträchtliches Wachstum verzeichnet, bestehen weiterhin Herausforderungen, besonders wenn es darum geht, die steigende Nachfrage nach Kapazitäten zu decken, während der Zugang zu einer zuverlässigen Stromversorgung und geeigneten Grundstücken knapp ist. Die Bedenken hinsichtlich neuer Rechenzentren sind in verschiedenen Märkten in der Vergangenheit immer wieder öffentlich geworden. Dabei spielen Missverständnisse über Rechenzentren oft eine Rolle, denn wie die Studie zeigt, ist das Verständnis der Menschen für den Zweck eines Rechenzentrums relativ gering. 52 Prozent der Befragten wählten aus mehreren Antwortmöglichkeiten die richtige Definition von Rechenzentren. In Deutschland allein sind es mit 62 Prozent deutlich mehr, während die UK mit 38 Prozent Trefferquote das Schlusslicht bildet. Auch wenn sich die Einstellung der Menschen zu Rechenzentren in vielen Punkten ähnelt, gibt es sowohl zwischen als auch innerhalb der jeweiligen Märkte erhebliche Unterschiede im öffentlichen Verständnis und den Meinungsbildern.
Das fehlende Verständnis
Ein Punkt, in dem viel Einigkeit herrscht, ist das fehlende Verständnis für den Nutzen von Rechenzentren. Die Befragten scheinen keinen klaren Zusammenhang zwischen Rechenzentren und digitalen Diensten zu sehen, die sie täglich nutzen. Auf die Frage, welche Infrastruktur und Technologien für den Betrieb digitaler Anwendungen – wie WhatsApp, Social-Media-Plattformen, Videokonferenz-Tools und andere digitale Dienste – erforderlich sind, wählten weniger als die Hälfte (45 % Europa, 48 % Deutschland) Rechenzentren, was zeigt, dass die Branche noch viel tun muss, um diese Kluft zu überwinden.
»Rechenzentren sind das Rückgrat unserer heutigen Lebens- und Arbeitswelt, aber wie sehr unsere moderne Gesellschaft von Rechenzentren abhängt, wird von der breiten Öffentlichkeit immer noch weitgehend missverstanden, wie unsere Studie zeigt«, sagte Matt Pullen, EVP und Managing Director Europa bei CyrusOne. »Missverständnisse führen letztendlich zu Misstrauen. Deshalb ist es wichtig, ein solides Verständnis für die Haltung der Öffentlichkeit gegenüber Rechenzentren zu entwickeln. Nur so stellen wir sicher, dass wir weiterhin eine hochmoderne Infrastruktur für die Unternehmen, die auf uns angewiesen sind, bereitstellen können und den Gemeinden, in denen wir tätig sind, einen bedeutenden Nutzen bringen. Dies war unser Anstoß für die Durchführung der Umfrage und der Grund, warum wir die Ergebnisse so umfassend kommunizieren.«
Relevanz wirtschaftlicher Faktoren für die Akzeptanz von Rechenzentren
Die Umfrage zeigt, dass die wirtschaftlichen Vorteile, die Rechenzentren bieten können, für die Befragten am wichtigsten sind. Mehr als zwei Drittel (66 %, in Deutschland sogar 70 %) stimmen zu, dass sie durch die Schaffung von Arbeitsplätzen einen Mehrwert bieten, während 62 Prozent der Meinung sind, dass sie zum Wirtschaftswachstum in der Region beitragen. Bei denjenigen, in deren Nähe sich ein Rechenzentrum befindet, steigt dieser Anteil sogar auf 71 beziehungsweise 68 Prozent.
Die Ergebnisse zeigen auch eine Korrelation zwischen wirtschaftlichen Vorteilen und gesellschaftlicher Akzeptanz. Wer etwa der Meinung ist, dass Rechenzentren durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze einen Mehrwert bieten, ist zum Großteil (83 %) auch bereit, ein Rechenzentrum in der Nachbarschaft zu akzeptieren. Ebenso groß (85 %) ist auch die Akzeptanz unter denjenigen, die meinen, dass Rechenzentren einen Mehrwert durch Wirtschaftswachstum bringen.
Wie Investitionen für die Gemeinde eine positive Wahrnehmung fördern können
Betrachtet man speziell die Auswirkungen, die Investitionen in die Kommune auf die positive Wahrnehmung haben, so stimmen insgesamt 49 Prozent der Befragten zu, dass Rechenzentren einen Nutzen bringen, indem sie in Projekte wie Parks und Spielplätze investieren. Bei denjenigen, die in der Nähe eines Rechenzentrums leben, steigt diese Zahl sogar auf 58 Prozent.
Die drei wichtigsten Maßnahmen, die als vorteilhaft für die Menschen angesehen werden, sind: der Bau von Freizeitsport- oder Kinderspielplätzen, die Anlage von Gemeinschaftsgärten und die Aufwertung von Fußgängerzonen. Im Gegensatz zum europäischen Durchschnitt sind für die deutschen Befragten jedoch die wirtschaftlichen Vorteile wie Jobs und Wirtschaftswachstum generell wichtiger als die Investition in Parks oder Biodiversitätsprojekte, wenn es um die Entscheidung geht, ein Rechenzentrum in ihrer Nähe zu akzeptieren.
Bedenken der Öffentlichkeit in Bezug auf Rechenzentren
Zwar zeigen die Ergebnisse, dass sowohl die allgemeine als auch die lokale Bevölkerung sich der möglichen negativen Auswirkungen von Rechenzentren bewusst sind, doch überwiegt die positive Stimmung deutlich. Die von den Befragten am häufigsten genannten negativen Auswirkungen waren der hohe Energieverbrauch (40 %), die Entstehung von Elektroschrott (33 %) und der Flächenverbrauch (30 %).
Kann die Rechenzentrumsbranche die öffentliche Wahrnehmung ändern?
Auf die Frage, was Menschen dazu bringen würde, Rechenzentren positiver zu sehen, zeigen sich die Mehrheit der Befragten (83 % in Europa, 87 % in Deutschland) aufgeschlossen und bereit, ihre Meinung über Rechenzentren zu ändern.
Was die wichtigsten Faktoren betrifft, so gibt es zwischen Deutschland und dem europäischen Durchschnitt teilweise klare Unterschiede. Beide Gruppen sind sich einig, dass bessere Beschäftigungsmöglichkeiten durch Rechenzentren den größten Einfluss darauf haben, Menschen positiver zu stimmen (40 % insgesamt, 41 % in Deutschland). Doch insgesamt stimmten mehr Menschen für kommunale Investitionen wie Grünflächen mit hoher Biodiversität für die öffentliche Nutzung sowie Radwege und Spielplätze (37 % in Europa), während in Deutschland ein weiterer wirtschaftlicher Gesichtspunkt höher bewertet wird: positive Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum in der Region (41 % in Deutschland, nur 31 % in Europa).
»Die Studie zeigt, dass die öffentliche Meinung über Rechenzentren positiver ist, als wir vielleicht erwartet hätten, und dass der Sektor vielleicht nicht immer so dargestellt wird, wie die Menschen ihn wirklich wahrnehmen«, sagte Carsten Schneider, Managing Director Germany bei CyrusOne. »Daher ist es besonders wichtig, dass wir als Entwickler und Betreiber den Menschen in unseren Gastgemeinden aufmerksam zuhören und gleichzeitig weiterhin aufklären, ihre Bedürfnisse ermitteln und entsprechend handeln, um einen sinnvollen Nutzen auf lokaler Ebene zu erzielen.«
Die vollständige Übersicht über die Umfrage und die Analyse der Ergebnisse, einschließlich einer Aufschlüsselung nach Märkten und empfohlenen nächsten Schritten für die Branche, finden Sie in einem dedizierten Bericht mit dem Titel »Rechenzentren im Fokus: So beeinflusst die öffentliche Meinung regionale Gemeinschaftsprojekte in Europa«
[1] www.cyrusone.com/listening-to-communities
1844 Artikel zu „Rechenzentren“
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