Nachhaltigkeit bei Rechenzentren als Teil einer grünen Zukunft

Illustration Absmeier foto freepik ki-generiert

Sektorenkopplung integriert Rechenzentren in umliegende Gemeinden und verbessert die Nachhaltigkeit.

 

Sowohl Unternehmen als auch Verbraucher sorgen für eine kontinuierlich steigende Nachfrage nach Datenverarbeitung und -speicherung und immer mehr Rechenzentren schießen aus dem Boden. Entsprechend wichtig wird ihre Nachhaltigkeit. Verantwortungsbewusste Eigentümer, Betreiber und Nutzer von Rechenzentren schauen sich daher die Auswirkungen ihres Handelns genau an und suchen nach Möglichkeiten, ihr Handeln in Einklang mit der Umwelt zu bringen.

Dabei geht es um die Verringerung von Treibhausgasemissionen, die Senkung des Energie- und Wasserverbrauchs, Reduzierung der Abfallmengen und Rücksicht auf die Gemeinden in der Nähe der Rechenzentren. Dafür ist der Betrieb der Rechenzentren mit erneuerbaren Energien unverzichtbar. Diese erneuerbaren Energien können einerseits über das Stromnetz bezogen werden, andererseits kann die Stromerzeugung auch vor Ort am Rechenzentrum mittels Solar, Wind, Biogas und Wasserstoff erfolgen.

Mit Blick auf die Zukunft sind jedoch darüber hinaus noch weitere innovative, nachhaltige Lösungen und die enge Zusammenarbeit mit umliegenden Gemeinden sowie anderen Sektoren unverzichtbar. Das erfolgt im Rahmen der Sektorenkopplung und ist von zentraler Bedeutung, um die Umweltbelastung von Rechenzentren zu minimieren.

Im Zuge der Sektorenkopplung werden Energierückgewinnung und -wiederverwendung zwischen Energieerzeugern und -verbrauchern eingeführt. Das steigert die Gesamteffizienz und senkt die Gesamtemissionen. Rechenzentren existieren nicht mehr isoliert, sondern sind Teil der umliegenden Gemeinden. Durch diese Integration werden Rechenzentren zu wertvollen Mitgliedern der lokalen Infrastrukturen und tragen aktiv zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen bei.

Ein Beispiel für Sektorenkopplung ist die Wärmerückgewinnung und Nutzung für Fernwärme. Wärme entsteht als Nebenprodukt des Betriebs von Rechenzentren und stellt eine emissionsfreie Wärmequelle dar. Diese Wärme kann aufgefangen und mittels eines Fernwärmenetzes vom Rechenzentrum zu Wärmeverbrauchern transportiert werden.

nLighten hat bereits eine Absichtserklärung mit der Stadt Eschborn und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH bezüglich der Nutzung der Abwärme des Rechenzentrums in Eschborn unterschrieben. Geplant ist, die zurückgewonnene Wärme des Eschborner Rechenzentrums dem Eschborner Schwimmbad sowie den Eschborner GIZ-Liegenschaften als Fernwärme zum Heizen zuzuführen und dabei vorhandene Wärmeerzeugungsanlagen zu ersetzen. Der Rechenzentrumsbetreiber und die Stadt Eschborn bekräftigen in der Absichtserklärung ihren Plan, eine Versorgungsleitung (ca. 800 m) vom Rechenzentrum bis zum Wiesenbad zu errichten bzw. den Bau zu unterstützen, die durch Abwärme erhitztes Wasser transportiert. Darüber hinaus ist nLighten auch an weiteren Standorten bereits in Gesprächen mit Stadtverwaltungen und lokalen Interessensvertretern aus der Wirtschaft, um die Abwärme nicht ungenutzt zu lassen.

Wichtige Nachhaltigkeitsziele sorgen dafür, dass sich große Teile der Gesellschaft transformieren. Dabei sorgen die Energiewende und der immer größere Anteil an wetterabhängigen erneuerbaren Energien für einen steigenden Bedarf der Speicherung und Rückgewinnung von Energie. Gleichzeitig sind wir in unserer digitalen Wirtschaft inzwischen genauso abhängig von Daten wie von etablierten Versorgungsleistungen wie Strom, Wasser, Wärme oder Kühlung. Rechenzentren transformieren sich nun ebenfalls durch Sektorenkopplung und spielen so eine zentrale Rolle bei der Erreichung von Nachhaltigkeitszielen.

Chad McCarthy, Chief Technology Officer & Mitgründer von nLighten

 

564 Artikel zu „Nachhaltigkeit Rechenzentren“

Digitaliserung erhöht die Nachhaltigkeit: Rechenzentren – zwischen Datenflut und Energieeffizienz

Die voranschreitende Digitalisierung führt zu einem weiter ansteigenden Datenstrom. Aus diesem Grund sind Rechenzentren gefordert, ihre Kapazitäten stetig zu erweitern – gleichzeitig müssen sie immer neue Regelungen zur Energieeffizienz einhalten. Wie die Branche diesen Spagat schaffen wird, erklärt Anna Klaft, Vorstandsvorsitzende der German Datacenter Association.

Nachhaltigkeit und Performance bei Rechenzentren – Flüssigkeitskühlung gewinnt zunehmend an Bedeutung

Server für KI stoßen schnell an die Grenzen der Luftkühlung. Es ist daher eine Reihe von Flüssigkeitskühlungen erforderlich, von Wärmetauschern an der Rückseite der Tür über die direkte Kühlung des Chips bis hin zum vollständigen Eintauchen des Systems, um den PUE-Wert in einem Rechenzentrum auf nahezu 1,0 zu senken. Michael McNerney, Senior Vice President Marketing and Network Security gibt noch weitere Einblicke in die innovativen Entwicklungen bei Supermicro.

Hybrides Arbeiten, Datenschutz, Nachhaltigkeit und Einführung neuer Technologien – Der Bedarf an Rechenzentren steigt weiter

Equinix Deutschland-Geschäftsführer Jens-Peter Feidner erklärt im Interview wie Colocation-Betreiber Unternehmen helfen, den Anforderungen an Datenschutz und Cybersicherheit gerecht zu werden, mehr Nachhaltigkeit zu erreichen, Innovationen im RZ-Betrieb umzusetzen und Ökosysteme für die gemeinsame Datennutzung zu etablieren.

Nachhaltigkeit – 5 Tipps für »grüne« Rechenzentren

Die Corona-Pandemie hat die fortschreitende Digitalisierung weiter beschleunigt: Ob privat oder beruflich, viele Aufgaben und Tätigkeiten lassen sich inzwischen online erledigen. Laut einer Studie von ARD und ZDF nutzten 2021 fast 67 Millionen Deutsche das Internet, bei den unter 50-Jährigen waren es sogar 100 Prozent. Grundlage für die ungestörte Nutzung ist eine gut ausgebaute und leistungsfähige Internet-Infrastruktur. Rechenzentren spielen dabei als Knotenpunkte eine Schlüsselrolle.

Nachhaltigkeit trotz Hochleistung: Wie werden Rechenzentren grüner?

ESG-Kriterien, nachhaltige Energiequellen und ein gewissenhafter Umgang mit Natur und Umwelt: Nachhaltigkeit rückt in den Fokus jeder Branche. Parallel wird die Digitalisierung immer schneller vorangetrieben. Überall, wo es um eine große Datenmenge geht, benötigt es eine hohe Rechenleistung. Mit dem Hype um die Blockchain-Technologie und besonders die damit verbundenen Kryptowährungen wurden Hochleistungsrechenzentren auch der breiteren…

Nachhaltigkeit von Rechenzentren

Die Digitalisierung führt zu einem immer höheren Bedarf an Rechenleistung. Rechenzentren sind aber wahre Stromfresser; so steigt deren Energiebedarf in Deutschland kontinuierlich und liegt derzeit bei 12,4 Milliarden kWh. Das entspricht einem Anteil von 2,3 Prozent am gesamten Stromverbrauch. In Ballungsgebieten wie Frankfurt/Main brauchen die Rechenzentren bereits mehr als 20 Prozent des gesamten Stroms. Durch…

Nachhaltigkeit von Rechenzentren: Mehr Transparenz und Zusammenarbeit notwendig

Wenn es um die Umsetzung von nachhaltigen Energiekonzepten geht, ist mehr Transparenz unter den Akteuren der IT-Branche gefragt, um gemeinsam die steigenden CO2-Emissionen bewältigen können. Im Green IT-Report für das Jahr 2017 von Greenpeace [1] mit dem Titel »Clicking Clean: Who is winning the race to build a green internet?« haben zahlreiche große Player gut…

Nachhaltigkeit bei der Datenspeicherung: komplex aber machbar

Wie das aktive Management unstrukturierter Daten Unternehmen dabei hilft, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.   In Zeiten der Klimakrise wollen und müssen Unternehmen nachhaltiger wirtschaften, um ihren CO₂-Fußabdruck zu verringern. Um dies zu erreichen, arbeiten die meisten Organisationen aktiv an Nachhaltigkeitsstrategien oder haben solche bereits im Einsatz. Im Rahmen dieser Mission stoßen Organisationen unweigerlich auf einen der…

EU-Rechenzentren wachsen in den kommenden drei Jahren voraussichtlich um ein Fünftel

Nach Analysen von Savills wird die Kapazität von Rechenzentren in Europa bis 2027 um 21 % auf etwa 13.100 Megawatt (MW) ansteigen. Damit entspricht der erwartete Kapazitätszuwachs dem jährlichen Energiebedarf von mehr als einer halben Million Haushalte. Die Internet-Bandbreitennutzung in Europa wird voraussichtlich allerdings noch wesentlich stärker wachsen, nämlich um 31 % bis 2030. Die…

Rechenzentren: Flüssigkeitsgekühlte KI- und Enterprise-Rack-Scale-Lösungen

Supermicro eröffnet drei neue Produktionsstätten im Silicon Valley und weltweit, um das Wachstum von flüssigkeitsgekühlten KI- und Enterprise-Rack-Scale-Lösungen zu unterstützen.   Erweiterte Produktionskapazitäten sollen die weltweite Kapazität an flüssigkeitsgekühlten Racks auf mehr als das Doppelte der heutigen 1.000 pro Monat ausgelieferten KI SuperClusters erhöhen.   Supermicro, ein Anbieter von IT-Gesamtlösungen für KI, Cloud, Storage und…

In KI und Nachhaltigkeit für sichere und konforme Lieferketten investieren

Globale Lieferketten mit ihren eng getakteten Netzwerken und weltweit verteilten Lieferanten- und Kundenstrukturen sind momentan so fragil wie nie. Personalmangel, unsichere Transportwege, Streiks, geschlossene Häfen oder Naturkatastrophen sind weitere Auslöser, die dafür sorgen, dass globale Lieferkettenstörungen mittlerweile fast schon zum Alltag gehören und es Unternehmen zunehmend schwer machen, präzise zu planen. Um ihre Umsatzziele auch…

Nachhaltigkeit: Wie Daten und KI unseren Flüssen eine Stimme verleihen

Zahlreiche Regionen weltweit kämpfen mit Wasserverschmutzung, sei es durch Chemikalien oder Abwässer. In Deutschland sind aktuell 92 Prozent der Flüsse in schlechtem Zustand. Das Land verfehlt damit die Umweltziele der EU und wurde von der EU-Kommission ermahnt, Flüsse und Seen besser zu schützen. Verantwortlich für die hohe Belastung sind Nitrate und Pestizide aus der Landwirtschaft,…

Green Coding: Mehr Nachhaltigkeit durch Daten-Streaming

Wie können Unternehmen umweltfreundlichere Programmierpraktiken einführen und wie passt Daten-Streaming in diese nachhaltige Zukunft?   Es ist heute kein Geheimnis mehr, dass Big Data erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben kann. Daten tragen dazu bei, Prozesse zu rationalisieren, umweltpolitische Entscheidungen zu treffen und neue, nachhaltigere Arbeitsweisen zu entwickeln. Für jedes Gigabyte, das dabei in der…

Rechenzentren in Smart Cities müssen hachhaltig sein

Zwar klingt es derzeit noch nach Zukunftsmusik, aber die Smart City wird tagtäglich präsenter. Doch je innovativer Städte werden, desto wichtiger erweist sich der Datenaustausch zwischen Menschen, Geräten und Systemen vor Ort. Und da Informationen verarbeitet und gespeichert werden müssen, wächst auch der Bedarf an Rechenzentrumskapazität, die möglichst vor Ort verfügbar sein sollte.   Rechenzentren…

Vier Schritte zu einem CSRD-konformen Nachhaltigkeitsreporting

Bis spätestens 6. Juli diesen Jahres müssen die EU-Mitgliedsstaaten die CSRD-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt haben. Auch produzierende Unternehmen sollten daher einen Plan entwickeln, den neuen Pflichten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung so bald wie möglich nachkommen zu können. Was sie brauchen, ist eine Strategie zum Sammeln von Daten und Erstellen der Reports. Diese kann in vier Stufen…

CSRD: Nachhaltigkeitsvorschriften treiben den Wandel in der Unternehmensberichterstattung voran

Umfrage zeigt, dass Unternehmen die freiwillige Einhaltung der CSRD planen; Praktiker glauben, dass sich die integrierte Berichterstattung positiv auf die Leistung auswirkt.   Die Mehrheit (81 %) der Unternehmen, die nicht der Richtlinie der Europäischen Union zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) unterliegen, beabsichtigen, ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung teilweise oder vollständig an die Anforderungen der Richtlinie anzupassen. Dies ergab eine…

Das Dilemma der Rechenzentren: Wachstum, Effizienz und Umweltauswirkung

Vom Suchen und Finden der richtigen Balance von Wachstum, Effizienz und Umweltauswirkungen.   Ende 2023 gibt es weltweit fast 11.000 Rechenzentren, wobei die Vereinigten Staaten, Deutschland, Großbritannien und China bei der Anzahl der Standorte führend sind – gemessen an ihrem Stromverbrauch. Allein in Deutschland ist der Stromverbrauch von Rechenzentren in den letzten Jahren drastisch gestiegen.…