Plastik währt ewig in den Ozeanen

https://de.statista.com/infografik/17508/haltbarkeit-von-plastikmuell-im-meer/

Plastikflaschen, Zahnbürsten und Zigarettenkippen – mehr als zehn Millionen Tonnen Abfälle landen jedes Jahr in den Ozeanen. Um die Plastikmüllberge [1] einzudämmen, hat das EU-Parlament nun ein Verbot für Einweg-Plastikprodukte in die Wege geleitet. Plastikteller, Trinkhalme und Wattestäbchen sollen künftig aus dem Handel verschwinden. Es ist zumindest ein erster Schritt, um die Weltmeere endlich vor weiteren Plastikmassen zu schützen.

Nicht nur die Masse, auch die lange Haltbarkeit des Unrats macht den Meeren zu schaffen. Die Statista-Grafik zeigt die durchschnittliche Zersetzungszeiten von Müll im Meer. Eine Plastiktüte braucht laut Angaben des NABU 20 Jahre, bis sie zerfällt, eine Getränkedose 200 Jahre, eine Plastikflasche sogar 450 Jahre. Angelschnur bleibt bis zu 600 Jahre lang im Meer bestehen.

Für die Natur ist der Plastikmüll eine ernste Bedrohung. Delfine und Meeresschildkröten verfangen sich in Teilen abgerissener Fischernetze und verenden qualvoll, Seevögel verwechseln Plastik mit Nahrung und Fische haben den Bauch voller Mikroplastik. Immer häufiger kommt es auch zu sogenannten Müllstrudeln in den Meeren. Der bekannteste »Great Pacific Garbage Patch« im Nordpazifik ist bereits so groß wie Mitteleuropa.

Matthias Janson

[1] https://de.statista.com/statistik/studie/id/55055/dokument/plastikmuell/

 

 

Plastikmüll bedrohlicher als Klimawandel?

https://de.statista.com/infografik/30548/anteil-der-befragten-die-folgende-umweltprobleme-als-sehr-bedrohlich-einschaetzen/

Umwelt und Menschheit sehen sich derzeit mit verschiedenen Problemen konfrontiert. Einer Umfrage des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz zufolge, nehmen mehr als 80 Prozent der Befragten in Deutschland die Auswirkungen des Klimawandels in ihrem Alltag wahr. Zwei Drittel der Befragten empfinden aufgrund dessen sogar Angst.

Dennoch ist der Klimawandel in den Augen der Umfrageteilnehmer nicht die größte momentane Bedrohung – etwa 58 Prozent schätzen diesen als sehr bedrohlich ein. Noch etwas beängstigender ist demnach die Verknappung der Frischwasserreserven (59 Prozent), die aber im Grunde eine Folge des Klimawandels sein kann. Die Plastikmüll-Verunreinigung der Umwelt wird laut Umfrage mit 61 Prozent von den meisten Personen als sehr bedrohlich eingeschätzt. Das Artensterben in der Tier- und Pflanzenwelt sowie der sich kontinuierlich verschlechternde Zustand der Wälder teilen sich mit 51 Prozent den vierten Rang der größten Umweltprobleme.

Beim Thema Klima- und Umweltschutz sehen die Bürger Deutschlands sich selbst in der Pflicht. Aber auch Politik und Wirtschaft ergreifen in der öffentlichen Wahrnehmung noch keine ausreichenden Maßnahmen, um eine Verbesserung der Situation zu bewirken.

René Bocksch

 

Die Auswirkungen von Plastikmüll auf Umwelt und Mensch

foto freepik

Plastikmüll ist zu einem globalen Problem geworden, das sowohl die Umwelt als auch die menschliche Gesundheit betrifft. Die Produktion und der Verbrauch von Kunststoffen haben in den letzten Jahrzehnten dramatisch zugenommen, und mit ihnen die Menge an Plastikabfällen, die unsere Ozeane, Landschaften und Städte verschmutzen. Die Folgen dieser Entwicklung sind weitreichend und besorgniserregend.

Für die Umwelt bedeutet die Anhäufung von Plastikmüll eine ernsthafte Bedrohung für die Ökosysteme. Plastik ist nicht biologisch abbaubar und kann Hunderte von Jahren in der Umwelt verbleiben. Es zerfällt in kleinere Partikel, bekannt als Mikroplastik, die in die Nahrungsketten gelangen und die Gesundheit von Tieren und Menschen beeinträchtigen können. Meerestiere, wie Schildkröten und Seevögel, verwechseln Plastik oft mit Nahrung, was zu inneren Verletzungen, Verdauungsproblemen und sogar zum Tod führen kann.

Für den Menschen sind die Auswirkungen von Plastikmüll ebenso alarmierend. Mikroplastikpartikel wurden bereits in Fischen und Meeresfrüchten gefunden, die Teil unserer Ernährung sind. Diese Partikel können Schadstoffe wie PCBs und DDT absorbieren, die als krebserregend gelten, und so in den menschlichen Körper gelangen. Darüber hinaus enthalten viele Kunststoffe gefährliche Chemikalien, die während des Zersetzungsprozesses freigesetzt werden und gesundheitliche Probleme wie Allergien, Adipositas, Unfruchtbarkeit, Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen verursachen können.

Die politischen und gesellschaftlichen Reaktionen auf diese Krise sind vielfältig. Einige Länder haben Maßnahmen ergriffen, um die Verwendung von Einwegplastik zu reduzieren, während andere auf Recycling und verbesserte Abfallwirtschaft setzen. Zivilgesellschaftliche Organisationen und Einzelpersonen engagieren sich ebenfalls, indem sie Bewusstsein schaffen und zu plastikfreien Alternativen aufrufen.

Es ist klar, dass Plastikmüll ein komplexes Problem darstellt, das sofortiges Handeln erfordert. Wir müssen unseren Kunststoffverbrauch reduzieren, nachhaltigere Materialien entwickeln und effektivere Abfallwirtschaftssysteme implementieren, um die negativen Auswirkungen auf unsere Umwelt und unsere Gesundheit zu minimieren. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, indem er bewusster konsumiert, wiederverwendbare Produkte wählt und sich für politische Veränderungen einsetzt. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir hoffen, die Plastikflut einzudämmen und eine gesündere Zukunft für alle zu sichern.

Genki Absmeier

 

 

Wie lässt sich Plastikmüll am besten vermeiden?

 

Die Vermeidung von Plastikmüll ist ein Thema, das in unserer modernen Gesellschaft immer mehr an Bedeutung gewinnt. Plastik ist aufgrund seiner Vielseitigkeit und Haltbarkeit zu einem allgegenwärtigen Material in unserem Alltag geworden. Doch die Kehrseite der Medaille ist die Umweltverschmutzung, die durch übermäßigen Plastikkonsum verursacht wird. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Strategien, die jeder Einzelne anwenden kann, um den Plastikverbrauch zu reduzieren und somit die Umweltbelastung zu verringern.

Einer der ersten Schritte zur Reduzierung von Plastikmüll ist der bewusste Verzicht auf Einwegprodukte. Einwegteller, -besteck, Trinkhalme und Rührstäbchen sind oft nur für wenige Minuten in Gebrauch, bevor sie im Müll landen. Die Verwendung von Mehrweggeschirr oder das Anbieten von Snacks und Getränken ohne überflüssige Einwegartikel sind einfache Maßnahmen, die jeder umsetzen kann.

Ein weiterer wichtiger Ansatz ist die Unterstützung von »Unverpackt«-Läden. Diese Geschäfte ermöglichen es den Kunden, eigene Behälter mitzubringen und Waren wie Müsli, Nudeln oder Reis direkt abzufüllen. Dies reduziert nicht nur den Plastikverbrauch, sondern fördert auch ein nachhaltigeres Einkaufsverhalten.

Mehrfach verwendbare Tragetaschen sind eine weitere effektive Möglichkeit, Plastikmüll zu vermeiden. Statt Einweg-Tragetaschen zu verwenden, können Verbraucher ihren eigenen Rucksack oder Einkaufsbeutel zum Einkaufen mitbringen. Dies trägt dazu bei, die Menge an Plastiktüten, die in die Umwelt gelangen, erheblich zu reduzieren.

Der Kauf von Obst und Gemüse in losen Mengen oder die Verwendung von Einkaufsnetzen statt Plastiktüten sind ebenfalls wirksame Methoden, um Plastikverpackungen zu vermeiden. Viele Früchte und Gemüsesorten benötigen keine zusätzliche Verpackung, da sie von Natur aus durch ihre Schale geschützt sind oder einfach gut abgewaschen werden können.

Neben diesen individuellen Maßnahmen ist es auch wichtig, dass auf politischer Ebene Maßnahmen ergriffen werden, um den Plastikverbrauch zu reduzieren. Der WWF fordert beispielsweise weltweit einheitliche Verbote und Ausstiegsmaßnahmen für die risikoreichsten und unnötigsten Einwegplastikprodukte. Solche Maßnahmen könnten dazu beitragen, das Ausmaß der Plastikverschmutzung zu verringern und eine nachhaltigere Zukunft zu fördern.

Letztendlich liegt es an jedem Einzelnen von uns, bewusste Entscheidungen zu treffen und unseren Plastikverbrauch zu überdenken. Durch die Umsetzung dieser Tipps und die Unterstützung von Initiativen, die sich für die Reduzierung von Plastikmüll einsetzen, können wir alle einen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt leisten. Es ist eine gemeinsame Anstrengung, die nicht nur der Natur zugutekommt, sondern auch zukünftigen Generationen eine sauberere und gesündere Welt hinterlässt.

Genki Absmeier

 

 

Was kann die IT dazu beitragen, Plastikmüll am besten zu vermeiden?

Die Informationstechnologie (IT) spielt eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des Plastikmüllproblems. Durch innovative Lösungen und digitale Initiativen kann die IT dazu beitragen, Plastikmüll zu reduzieren und nachhaltige Praktiken zu fördern. Hier sind einige Wege, wie IT zur Vermeidung von Plastikmüll beitragen kann:

 

  1. Digitale Plattformen für den Austausch von Informationen:
    IT kann genutzt werden, um Plattformen zu schaffen, auf denen sich Verbraucher und Unternehmen über nachhaltige Alternativen zu Plastik austauschen können. Diese Plattformen können auch dazu dienen, das Bewusstsein für die Auswirkungen von Plastikmüll zu schärfen und Bildungsmaterialien bereitzustellen.

 

  1. Unterstützung von Zero-Waste-Läden:
    IT kann den Betrieb von »Unverpackt«-Läden unterstützen, indem sie Online-Bestellsysteme und -Apps bereitstellt, die es den Kunden ermöglichen, ihre eigenen Behälter zu verwenden und Plastikverpackungen zu vermeiden.

 

  1. Entwicklung von Apps zur Abfallvermeidung:
    Es gibt bereits Apps, die Verbrauchern helfen, ihren Plastikverbrauch zu verfolgen und zu reduzieren. Diese Apps können Tipps geben, wie man im Alltag Plastik vermeidet, und Alternativen zu Einwegplastikprodukten vorschlagen.

 

  1. Förderung des Recyclings durch IT:
    Durch die Entwicklung von Systemen, die das Recycling erleichtern, kann IT dazu beitragen, dass weniger Plastik als Abfall endet. Dazu gehören beispielsweise Apps, die Informationen darüber liefern, wie und wo man Materialien recyceln kann.

 

  1. Optimierung von Lieferketten:
    IT kann dazu beitragen, Lieferketten effizienter zu gestalten, um unnötige Verpackungen zu reduzieren. Durch den Einsatz von Software zur Routenoptimierung und Bestandsverwaltung können Unternehmen den Bedarf an Verpackungsmaterial minimieren.

 

  1. Einsatz von KI zur Materialforschung:
    Künstliche Intelligenz (KI) kann bei der Entwicklung neuer, umweltfreundlicher Materialien helfen, die Plastik ersetzen könnten. KI kann große Datenmengen analysieren und dabei unterstützen, Materialien zu finden, die sowohl funktional als auch nachhaltig sind.

 

  1. Sensibilisierung und Bildung:
    IT kann genutzt werden, um Bildungsprogramme und Kampagnen zu entwickeln, die auf die Problematik des Plastikmülls aufmerksam machen und Verhaltensänderungen fördern.

 

Durch die Nutzung dieser und weiterer IT-basierter Lösungen kann ein signifikanter Beitrag zur Reduzierung von Plastikmüll geleistet werden. Es ist wichtig, dass sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen die verfügbaren Technologien nutzen, um einen positiven Einfluss auf die Umwelt auszuüben und den Plastikverbrauch zu minimieren.

 

Die fünf wichtigsten Fragen rund um Kreislaufwirtschaft

foto freepik

Nachhaltigkeit ist für die meisten Unternehmen mittlerweile zu einem zentralen Element ihrer IT-Strategie geworden – sie wollen ihre Digitalisierung so ressourcenschonend und energieeffizient wie nur möglich gestalten. Mit dem Konzept der Kreislaufwirtschaft kommen Firmen diesem Ziel einen großen Schritt näher. Dell Technologies beantwortet die wichtigsten Fragen.

 

1,7 Erden wären derzeit nötig, um unseren Ressourcenverbrauch zu decken. Diese Zahl wird bis 2050 noch weiter steigen – voraussichtlich auf das 2,3-Fache der Leistungsfähigkeit des Planeten. Davor warnt jedenfalls die Nachhaltigkeitsorganisation WBCSD (World Business Council for Sustainable Development) [1]. Um künftigen Wohlstand zu sichern, müssen heutige Produktionsmuster daher nachhaltiger gestaltet und Ressourcen effizienter genutzt werden. Dell Technologies erklärt, was hinter dem Begriff der Kreislaufwirtschaft steckt, wo Deutschland in puncto Abfallvermeidung und Wiederverwertung steht, welche Probleme es bislang gibt und was der Gesetzgeber vorschreibt:

 

  • Was verbirgt sich hinter dem Konzept der Kreislaufwirtschaft?

    Produzieren, nutzen, wegwerfen – so funktioniert unser derzeitiges, lineares Wirtschaftssystem. Und das hat weitreichende Folgen: Einerseits werden natürliche Rohstoffe immer schneller abgebaut, während andererseits die Müllberge unaufhörlich wachsen. Im Gegensatz dazu zielt die Kreislaufwirtschaft darauf ab, Produkte und Rohstoffe so lange wie es geht zu nutzen. In der Praxis bedeutet das, Abfall zu vermeiden und Ressourcen möglichst lange innerhalb eines geschlossenen Kreislaufs zu behalten, indem bestehende Produkte repariert und wiederverwendet werden. Ist dies nicht (mehr) möglich, werden sie in ihre Ausgangsbestandteile zerlegt und wertvolle Rohstoffe recycelt. Abfallvermeidung und Wiederverwendung haben dabei immer Vorrang vor dem Recycling.

 

  • Wo steht Deutschland bei Abfallvermeidung und Wiederverwendung?

    Die durchschnittliche Recyclingquote liegt hierzulande inzwischen bei knapp 68 Prozent [2]. Doch während Glas und Papier weitgehend der Wiederverwendung zugeführt werden, wird noch immer mehr als die Hälfte des Plastikmülls verbrannt. Dabei verursachen Herstellung und Entsorgung von Kunststoffen enorme Umweltschäden. Nicht viel anders sieht es bei Elektroschrott aus: Landen Geräte unsortiert auf der Deponie, gehen auch hier wertvolle Rohstoffe verloren. Aber nicht nur beim Recycling gibt es noch Luft nach oben – fehlende Reparaturmöglichkeiten lassen zudem den Neukauf für viele auf den ersten Blick nach wie vor attraktiver erscheinen.

 

  • Welche Rolle spielen Recycling und Refurbishing bei der Kreislaufwirtschaft?

    Die Aufbereitung von Rohstoffen und Wiederverwendung von Produkten sind zwei zentrale Eckpfeiler der Circular Economy. So lassen sich aus recycelten Kunststoffen zum Beispiel Rahmen für Monitore herstellen. Aluminium aus alten Festplattengehäusen wiederum kann in neuen wiederverwendet werden. Solche aufbereiteten Teile reduzieren den Materialeinsatz und die damit verbundenen Umweltbelastungen. Ein Digital Product Passport (DPP) würde helfen, Stoff- und Informationsflüsse effizienter zu erfassen, Recyclingprozesse zu optimieren und den Einsatz von Sekundärrohstoffen zu erhöhen. Recycling ist aber nur ein Aspekt. Genauso entscheidend ist es, dass ein Gerät möglichst lange genutzt wird. Auch wenn ein Business-Notebook nicht mehr den Anforderungen entspricht, kann es noch ein zweites oder sogar drittes Leben in anderen Bereichen führen – zum Beispiel als Spende an gemeinnützige Organisationen. Im Rahmen von Asset Recovery Services nehmen IT-Hersteller die Systeme am Ende der Vertragslaufzeit zurück und bringen sie generalüberholt wieder auf den Markt. Das Refurbishing umfasst das professionelle und damit sichere Löschen von Daten, den Austausch defekter Teile und das Aufspielen eines aktuellen Betriebssystems.

 

  • Vor welchen Herausforderungen steht die Kreislaufwirtschaft?

    Derzeit beschränkt sich das Recycling von Elektroaltgeräten vor allem auf Massenmetalle wie Eisen, Kupfer und Aluminium sowie leicht rückgewinnbare Edelmetalle. Teure Materialien wie Seltene Erden, Tantal, Indium oder Gallium dagegen lassen sich nur aufwendig separieren. Auch die Rohstoffrückgewinnung aus alten Akkus und Batterien ist bislang problematisch, hier wird aber mit Hochdruck an neuen Verfahren gearbeitet. Andererseits erschwert das sogenannte »Downcycling« die Wiederverwendung, da die Qualität der recycelten Stoffe fast immer schlechter ist als die des Ausgangsmaterials. Notwendig ist deshalb eine ganzheitliche Betrachtung des Lebenszyklus eines Produkts – bereits beim Design kann beispielsweise Einfluss auf die Langlebigkeit genommen werden. Was möglich ist, zeigt die Designstudie Concept Luna [3]. Bei diesem Notebook-Konzept von Dell Technologies lassen sich Komponenten ohne Werkzeug austauschen. Dank der modularen Steckbauweise könnte eine Reparatur sogar vollautomatisch durch einen Roboter erfolgen.

 

  • Was plant der Gesetzgeber für die Zukunft?

    Mit dem Aktionsplan Kreislaufwirtschaft hat die Europäische Kommission ein Arbeitsprogramm vorgelegt, wie sie weniger Abfall und mehr Recycling erreichen will [4]. Geplant ist beispielsweise die Einführung einer Rezyklat-Einsatzquote: Hersteller müssen bei neuen Produkten einen bestimmten Mindestanteil an Recyclingmaterial (Rezyklat) verwenden. Auch die Sammlung von Altgeräten soll durch ein EU-weites Rücknahmesystem verbessert werden. Darüber hinaus hat sich die EU darauf geeinigt, das Recht auf Reparatur auszubauen. Künftig sollen Hersteller und Händler verpflichtet werden, selbst nach Ablauf der allgemeinen Gewährleistungsfrist Reparaturen anzubieten und entsprechende Ersatzteile vorzuhalten. Zudem soll es verboten sein, Reparaturen durch Hard- oder Softwarehürden unnötig zu erschweren. Ferner könnte die öffentliche Hand eine Vorreiterrolle einnehmen. Zwar ist sie schon heute angehalten, bei Neuanschaffungen auf ökologische und soziale Aspekte zu achten – ein stärkerer Fokus auf den Einsatz innovativer oder recycelter Materialen in den Geräten, die Einbeziehung von Refurbishment-Services oder die Nutzung von As-a-service-Modellen würde die Kreislaufwirtschaft jedoch spürbar ankurbeln. Frankreich geht sogar noch einen Schritt weiter und schreibt den öffentlichen Stellen bereits eine Beschaffungsquote von 20 Prozent für Refurbished-IT vor. Andere Länder wie die Niederlande prüfen derzeit, ob und wie sich ein solches Modell sinnvoll umsetzen lässt.

 

»Unser Ressourcenhunger scheint bisher unersättlich – mit weitreichenden negativen Folgen für die Umwelt. Die Kreislaufwirtschaft hat durchaus das Potenzial, unseren Planeten zu einem nachhaltigeren Ort zu machen«, erklärt Emanuel Lippmann, Global Program Manager ESG bei Dell Technologies. »Eine möglichst abfallfreie Kreislaufwirtschaft zu erreichen, klingt ehrgeizig – und das ist es auch. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es eines grundlegenden Wandels in der Art und Weise, wie wir über Produktdesign nachdenken, welche Produkte wir kaufen und wie wir sie nutzen. Für mehr Nachhaltigkeit ist es also zwingend notwendig, dass alle Stakeholder – ob nun IT-Hersteller, Abfall- und Recyclingbetriebe, Politik und Verbraucher – an einem Strang ziehen.««

 

Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, Geräte möglichst lange zu nutzen und den Ressourcenverbrauch zu minimieren (Quelle: Dell Technologies)

 

[1] https://www.wbcsd.org/contentwbc/download/6527/110789/1
[2] https://www.umweltbundesamt.de/daten/umweltindikatoren/indikator-recycling-von-siedlungsabfaellen#wie-ist-die-entwicklung-zu-bewerten
[3] https://www.dell.com/de-de/lp/concept-lunas-evolution
[4] https://www.consilium.europa.eu/de/policies/circular-economy/

 

84 Artikel zu „Plastik Müll“

Plastikmüll bedrohlicher als Klimawandel?

https://de.statista.com/infografik/30548/anteil-der-befragten-die-folgende-umweltprobleme-als-sehr-bedrohlich-einschaetzen/ Umwelt und Menschheit sehen sich derzeit mit verschiedenen Problemen konfrontiert. Einer Umfrage des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz zufolge, nehmen mehr als 80 Prozent der Befragten in Deutschland die Auswirkungen des Klimawandels in ihrem Alltag wahr. Zwei Drittel der Befragten empfinden aufgrund dessen sogar Angst. Dennoch ist der Klimawandel in den Augen der Umfrageteilnehmer nicht…

Plastikmüll: Japan exportiert eine halbe Million Tonnen Plastik

Mehr als 500.000 Tonnen Plastikmüll hat Japan im vergangenen Jahr in andere Länder verschifft. Auch Deutschland hat 2019 laut UN Comtrade Database rund 413.000 Tonnen Plastik aus dem Land geschafft – etwa 100.000 Tonnen mehr als die USA. Der Import beziehungsweise Export von Plastikmüll kann sowohl für die aufnehmenden als auch abgebenden Länder ein lukratives…

Die größten Plastikmüll-Exporteure der Welt

Wer muss mit dem weltweiten Müll zurechtkommen? Kürzlich hat Malaysia aufgrund neuer Gesetze Plastikmüll in mehrere Länder zurückgeschickt und auch der philippinische Präsident Duterte ließ nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten 1.500 Tonnen Hausmüll zurück nach Kanada schicken. Das Recycling ausländischer Kunststoffabfälle kann zwar lukrativ sein, doch mangelnde Vorschriften und Aufsicht haben in den Aufnahmeländern zu einer Vielzahl…

Einwegbecher: Einmal Plastikmüll to go, bitte

Ein schnell getrunkener Kaffee, dann landet der Becher im Müll: Einwegbecher haben eine besonders schlechte Ökobilanz. Das Umweltbundesamt (UBA) hat deshalb nun in einer aktuellen Studie vorgeschlagen, auf Mehrwegsysteme zu setzen und einen »Litteringfonds« einzurichten, aus dessen Mitteln die Reinigung der vermüllten Umwelt finanziert wird. In Deutschland werden laut Angaben des UBA jährlich rund 2,8 Milliarden…

Plastikmüll: Soviel Einwegplastik fällt in Deutschland an

Zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Plastik landen schätzungsweise pro Jahr in unseren Ozeanen. Und jedes einzelne Gramm Kunststoff, das nicht irgendwann an den Küsten angespült wird, verweilt dort noch Hunderte von Jahren. Dagegen will die EU nun vorgehen und veröffentlicht einen Aktionsplan zur Vermeidung von Einwegplastikprodukten. Konkret sollen dabei Einweggeschirr, Strohhalme, Wattestäbchen und Ballonhalter…

Der Trend weg vom Plastikmüll: Die Kunden mögen`s unverpackt

Zahnbürste aus Holz, Müsli im Weck-Glas, Shampoo in Seifenform: In Zeiten von immer größerer Umweltverschmutzung und Plastikmüll wird das Bewusstsein der Bevölkerung geschärft, etwas für die Natur zu tun. Was liegt da näher, als zu versuchen, auf unnütze Einmal-Verpackungen zu verzichten und durch solche zu ersetzen, die der Konsument häufiger verwendet? Diesen Trend haben sich…

Abfall: So viel Plastikmüll verursachen die EU-Bürger

Die Bundesbürger produzierten im Jahr 2015 37 kg Plastikverpackungsabfälle pro Einwohner. Wie die Infografik von Statista zeigt, entstehen nur noch in Estland, Luxemburg und Irland mehr Abfälle je Einwohner. Das deutsche Recyclingsystem läuft auf Hochtouren – und muss in Zukunft noch leistungsfähiger werden. Denn wie jetzt bekannt geworden ist, fällt China seit Anfang 2018 als…

Plastikalternativen gesucht

Plastik ist praktisch, vielfältig einsetzbar und langlebig. Letzteres zeigt sich allerdings auch beim Thema Entsorgung. Hochrechnungen zufolge sind seit den 50ern des vergangenen Jahrhunderts Millionen Tonnen produziert, und zum Großteil nicht recycelt worden. So vermüllt der Planet zusehends. Als scheinbare Lösung für dieses Problem wird Bio-Plastik gehandelt. Hier muss man differenzieren zwischen biobasierten, biologisch abbaubaren…

Zu viel Bioabfall und Wertstoffe im Hausmüll

Viele Wertstoffe enden in der Restmülltonne, obwohl sie dort nicht hingehören. In Deutschland fällt derzeit noch rund halb so viel Restmüll an wie vor 35 Jahren, verglichen mit den alten Bundesländern. Das zeigt eine aktuelle Analyse von Siedlungsrestabfällen in Deutschland für das Umweltbundesamt. Die letzte solche Erhebung war 1985 erstellt worden. Viel mehr Wertstoffe wie…

Umwelt: Deutsche machen weniger Müll

In Deutschland fällt im Vergleich zu den 1980er-Jahren deutlich weniger Hausmüll an. Das zeigt die Grafik auf Basis von Daten des Umweltbundesamtes. Waren es 1985 noch 239 Kilogramm pro Jahr und Einwohner (bezogen auf die damalige Bundesrepublik Deutschland), sind es heute im wiedervereinigten Deutschland nur noch 128 kg. Der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner, mahnt…

Nachhaltigkeit von Unternehmen beim Thema Elektroschrott und Cybermüll: Strategie ja, Umsetzung nein

Deutsche Unternehmen verfehlen Vorgaben für Nachhaltigkeit, 76 Prozent aller ausgedienten Geräte werden nicht recycelt.   95 Prozent der deutschen Unternehmen haben Richtlinien für Nachhaltigkeit (Corporate Social Responsibility – CSR) etabliert. Diese beinhalten üblicherweise Vorgaben über das Recycling von ausgedienten Geräten und Equipment. Allerdings werden trotz dieser CSR-Vorgaben nur bei 24 Prozent der Firmen ausgemusterte Geräte…

Konsum: Auslaufmodell Plastiktüte?

Jeder Deutsche hat im vergangenen Jahr durchschnittlich 24 Plastiktüten verbraucht. 2017 waren es noch fünf mehr. Damit sinkt der Verbrauch weiterhin konstant, wie die Grafik von Statista zeigt. Zurückzuführen ist dies unter anderem auf eine Initiative von Umweltbundesamt und Handelsvertretern, die sich 2016 darauf einigten, die Zahl der Tüten drastisch einzudämmen, indem diese nicht mehr…

Natur- und Umweltschutz: Plastik währt ewig in den Ozeanen

Plastikflaschen, Zahnbürsten und Zigarettenkippen – mehr als zehn Millionen Tonnen Abfälle landen jedes Jahr in den Ozeanen. Um die Plastikmüllberge einzudämmen, hat das EU-Parlament nun ein Verbot für Einweg-Plastikprodukte in die Wege geleitet. Plastikteller, Trinkhalme und Wattestäbchen sollen künftig aus dem Handel verschwinden. Es ist zumindest ein erster Schritt, um die Weltmeere endlich vor weiteren…

Nachhaltigkeit: Große Zustimmung für Einwegplastik-Verbot

Die EU-Kommission hat Ende Mai eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen, um die Verwendung von Einwegkunststoffprodukten zu reduzieren. Mehr als 80 % der Abfälle im Meer sind Plastikmüll, weswegen die Zielsetzung die zehn Produkte umfasst, die am häufigsten an Stränden und im Wasser gefunden werden. Ein Vermarktungsverbot soll etwa für Wattestäbchen, Besteck und Teller gelten. Eine…

100 Milliarden Plastiktüten – allein in der EU

Derzeit werden in den Ländern der EU pro Jahr schätzungsweise 100 Milliarden Plastiktüten pro Jahr verbraucht. Zu viel für die Europäische Kommission, die den Verbrauch von Plastiktüten bis 2025 auf 40 pro Jahr und Person reduzieren will. Ein Ziel das Deutschland schon fast erreicht hat, wie die Grafik von Statista zeigt. 2016 wurden hierzulande laut…

Echte Kreislaufwirtschaft: Zirkuläre Recycling-Strategien für PV-Module

Die Folgen des PV-Booms: Recycling-Strategien für Solarmodule.   Die Photovoltaik oder kurz PV ist eine wichtige Säule der Energiewende. Doch der erwartete PV-Hochlauf bindet große Mengen an Ressourcen. Zirkuläre Recycling-Strategien sind nötig, um in Zukunft Abfallströme zu vermeiden, die in der Größenordnung des heutigen weltweiten Elektroschrotts liegen. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende des HI ERN…

Die fünf wichtigsten Fragen rund um Kreislaufwirtschaft

Nachhaltigkeit ist für die meisten Unternehmen mittlerweile zu einem zentralen Element ihrer IT-Strategie geworden – sie wollen ihre Digitalisierung so ressourcenschonend und energieeffizient wie nur möglich gestalten. Mit dem Konzept der Kreislaufwirtschaft kommen Firmen diesem Ziel einen großen Schritt näher. Dell Technologies beantwortet die wichtigsten Fragen.   1,7 Erden wären derzeit nötig, um unseren Ressourcenverbrauch…

Nachhaltigkeit ist Teil der Unternehmens-DNA von HP und steht im Mittelpunkt der Innovationen – Der Weg zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft

Nicht zuletzt das »Lieferkettengesetz« hat die Bedeutung der Nachhaltigkeit von Produkten und Dienstleistungen erneut unterstrichen. Nachhaltigkeit ist mehr denn je ein wesentlicher Faktor für die Kaufentscheidung. Dies gilt für Unternehmen, Behörden und selbst für Privatpersonen, wie fast zwei Drittel der Befragten in einer aktuellen Deloitte Studie angeben [1]. Immer häufiger sind deswegen in Ausschreibungen von Unternehmen klar messbare Nachhaltigkeitskriterien enthalten. Die Beschaffung von IT-Technologie und IT-Services macht da keine Ausnahme.

Aus dem Alltagstrott zu mehr Nachhaltigkeit

Wie umweltfreundliche Technik der Klimakrise den Kampf ansagt und inwieweit jeder Einzelne seinen Beitrag leisten kann, erklärt Tanja Schmidt, Geschäftsführerin der igreeen solution GmbH und Experten für technische Büroausstattung.   »Wie jedes Jahr macht sich auch dieses warm für seinen Bühnenauftritt, denn es scheint ein heißer Kandidat für den mittlerweile alljährlich ausgesprochenen Hitzerekord. Die Klimakrise…