Massenmarktpotenzial für synthetische Kraftstoffe in fünf bis zehn Jahren

  • Studie »Nachhaltige Kraftstoffe für die Logistik« der Deutsche Post DHL Group zeigt Fortschritte in Entwicklung nachhaltiger Kraftstoffe – insbesondere im Bereich »e-fuels« – auf
  • CEO Frank Appel: »Als Teil unserer Null-Emissionen-Strategie 2050 forcieren wir auch den Übergang von fossilen Brennstoffen zu sauberen Kraftstoffalternativen. Das erreicht man nicht im Alleingang. Entscheidend ist hier eine länder- und sektorübergreifende Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Politik und Wissenschaft«

 

https://www.dpdhl.com/content/dam/dpdhl/de/media-center/responsibility/dpdhl-whitepaper-nachhaltige-kraftstoffe-fuer-die-logistik.pdf

Das physische Logistiknetzwerk ist unverzichtbar. Um dennoch die Energiewende zu erreichen, leistet die Elektrifizierung im Nahverkehr bereits heute einen wichtigen Beitrag. Auf der Langstrecke und im Schwerlastbereich ist eine kommerzielle Nutzung des Elektroantriebs jedoch noch nicht greifbar. Nachhaltige Kraftstoffe spielen hier eine entscheidende Rolle. Nur mit ihnen können die Auswirkungen vom Transport auf das Klima verringert werden.

Mit der heute veröffentlichten Studie »Nachhaltige Kraftstoffe für die Logistik« zeigt Deutsche Post DHL Group den aktuellen Stand der Entwicklung auf. Zudem stellt der Konzern die Vor- und Nachteile der einzelnen Antriebe gegenüber, bewertet sie und teilt Praxiserfahrungen. Außerdem geben Fachexperten aus Wissenschaft, Verbänden und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) Einblicke zu Einsatzmöglichkeiten und noch bestehenden Grenzen von nachhaltigen Kraftstoffen. Erst Anfang Oktober hat Deutsche Post DHL Group die Relevanz von Nachhaltigkeit bei der Veröffentlichung seiner Strategie 2025 unterstrichen.

»Wir wollen Menschen verbinden und ihr Leben verbessern. Dazu gehört für uns seit langem auch Umwelt- und Klimaschutz. Unser Ziel ist eine Null-Emissionen-Logistik bis 2050. Dieses Ziel lässt sich nicht allein mit Effizienzmaßnahmen und einer modernen Flotte erreichen. Wir werden auch den Übergang von fossilen Brennstoffen zu sauberen Kraftstoffalternativen forcieren müssen. Entscheidend ist hier eine länder- und sektorübergreifende Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Politik und Wissenschaft«, so Frank Appel, Vorstandsvorsitzender bei Deutsche Post DHL Group.

Wesentliche Erkenntnisse der Studie:

  • E-Mobilität ist die bevorzugte Wahl im Transportsektor. Jedoch ist der Einsatzbereich noch auf Kurzstrecken beschränkt.
  • Drop-in-Kraftstoffe sind kompatibel zur bestehenden Technik und können fossile Kraftstoffe ersetzen.
  • Non-drop-in-Kraftstoffe benötigen modifizierte Motoren oder neue Technik.
  • Biokraftstoffe der zweiten Generation sowie E-Fuels beginnen sich zu etablieren.
  • Biokraftstoffe sowie Strom müssen aus erneuerbaren Quellen stammen.
  • Die Herstellung von pflanzenbasierten Biokraftstoffen darf nicht zu Monokulturen und zur Vernichtung von Anbauflächen für Nahrungsmittel oder von Urwäldern führen.
  • Fortschritt kann nur durch Dialog und koordiniertes Handeln beschleunigt werden.
  • Eine internationale Wissensbasis ist die Voraussetzung für die Entwicklung eines einheitlichen Standards.
  • Wirtschaftliche Anreize können Hürden bei Unternehmen abbauen.

Viele von den bereits heute verfügbaren alternativen Kraftstoffen können mit kleinen oder geringen Modifikationen an Motoren und Infrastrukturen zu einer spürbaren Emissionsreduktion beitragen. Die Besorgnis über die Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen führt zu einem wachsenden Interesse an sogenannten »E-Fuels«. Diese synthetischen Kraftstoffe können aus erneuerbaren Energien und Kohlendioxid (CO2) hergestellt werden.

»Es spricht einiges für E-Fuels. Sie können in die bestehenden Fahrzeuge und Infrastruktur nahtlos integriert werden. Derzeit sind sie allerdings wirtschaftlich nicht konkurrenzfähig. Hinzu kommt, wie bei der E-Mobilität, die noch nicht ausreichende Verfügbarkeit von Ökostrom, um sie tatsächlich klimaneutral herzustellen«, so Dr. Thomas Ogilvie, Arbeitsdirektor und Vorstand für Personal und Corporate Incubations bei Deutsche Post DHL Group, der auf der »aireg – Konferenz für nachhaltigen Flugtreibstoff 2019« das Arbeitsergebnis vorgestellt hat. »Wir glauben, dass synthetische Kraftstoffe in fünf bis zehn Jahren massenmarkttauglich sind. Entscheidend hierfür ist unserer Ansicht nach eine länder- und sektorübergreifende Herangehensweise sowie die Entwicklung von globalen Standards, um die Produktion und die Nutzung nachhaltiger Kraftstoffe international voranzubringen,« so Thomas Ogilvie.

Das White Paper »Nachhaltige Kraftstoffe für die Logistik« kann als PDF kostenlos unter www.dpdhl.de/nachhaltige-kraftstoffe heruntergeladen werden.

 

305 Artikel zu „Nachhaltigkeit“

Grüne Energiebilanz: Mit neuem Datenmanagement zu mehr Nachhaltigkeit

Die Liberalisierung des Strommarktes bereitete das Feld für LichtBlick SE, 1998 als Ökostrompionier durchzustarten und die Energiewende voranzutreiben. Mittlerweile gilt das Unternehmen als Marktführer für Ökostrom, der 600.000 Haushalte (über eine Million Verbraucher) versorgt. Mehr als 500 Mitarbeiter sorgen dafür, dass E-Mobilität, intelligente Energieprodukte und vernetzte, digitale Lösungen Synergien und Mehrwert schaffen und grüne Energie…

Produkttransparenz fördert Nachhaltigkeit

71 Prozent der deutschen Verbraucher bevorzugen nachhaltige Produkte, wenn Händler für vollständige Transparenz sorgen. 49 Prozent wären bereit, für nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen. inRiver hat 1.506 deutsche Verbraucher im Alter von 16 bis 44 Jahren zum Thema »Nachhaltige Produkte« befragt [1]. Dabei kam heraus, dass das Thema für viele Befragte eine wichtige Rolle spielt:…

Globale Studie: 61 Prozent aller Mitarbeiter sind der Meinung, dass Nachhaltigkeit für moderne Unternehmen verpflichtend ist

46 Prozent der Befragten weltweit möchten nur für Unternehmen arbeiten, die nachhaltige Geschäftspraktiken umsetzen; 61 Prozent sind der Meinung, dass Nachhaltigkeit in Unternehmen obligatorisch ist. 58 Prozent gaben an, dass Nachhaltigkeit der Schlüssel zur Bindung zukünftiger Mitarbeiter ist.   HP stellt eine Studie vor, die die Relevanz nachhaltiger Geschäftspraktiken bei der Rekrutierung, Einstellung und Bindung…

Bei der Beschaffung von IT-Lösungen mehr auf Nachhaltigkeit setzen

Appell: EU und IT-Branche sollen öffentliche Gelder in Höhe von 45 Milliarden Euro für nachhaltige Entwicklung einsetzen. Das Volumen der öffentlichen Aufträge in der EU wird auf rund 1,8 Billionen Euro pro Jahr geschätzt [1]; ein Teil davon sind Ausgaben für IT-Beschaffung, die bis 2021 eine Summe von 45 Milliarden Euro erreichen sollen. Dieses Investitionsvolumen,…

Grüne Logistik: Wie Transportunternehmen Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil nutzen

41 Prozent der CEOs aus der Transport- und Logistikbranche sind sich sicher: Der Klimawandel beeinflusst das Geschäft und den Wettbewerb maßgeblich [1]. Moderne Anforderungen von Kunden inklusive transparenter, schneller und individueller Auftragsbearbeitung stehen wachsenden Energiepreisen und stetigen Veränderungen auf dem Markt gegenüber. »Der organisatorische Aufwand im Bereich Containerlogistik ist in den letzten Jahren gestiegen«, weiß…

Nachhaltigkeit: Große Zustimmung für Einwegplastik-Verbot

Die EU-Kommission hat Ende Mai eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen, um die Verwendung von Einwegkunststoffprodukten zu reduzieren. Mehr als 80 % der Abfälle im Meer sind Plastikmüll, weswegen die Zielsetzung die zehn Produkte umfasst, die am häufigsten an Stränden und im Wasser gefunden werden. Ein Vermarktungsverbot soll etwa für Wattestäbchen, Besteck und Teller gelten. Eine…

Nachhaltigkeit von Rechenzentren

Die Digitalisierung führt zu einem immer höheren Bedarf an Rechenleistung. Rechenzentren sind aber wahre Stromfresser; so steigt deren Energiebedarf in Deutschland kontinuierlich und liegt derzeit bei 12,4 Milliarden kWh. Das entspricht einem Anteil von 2,3 Prozent am gesamten Stromverbrauch. In Ballungsgebieten wie Frankfurt/Main brauchen die Rechenzentren bereits mehr als 20 Prozent des gesamten Stroms. Durch…

Nachhaltigkeit von Rechenzentren: Mehr Transparenz und Zusammenarbeit notwendig

Wenn es um die Umsetzung von nachhaltigen Energiekonzepten geht, ist mehr Transparenz unter den Akteuren der IT-Branche gefragt, um gemeinsam die steigenden CO2-Emissionen bewältigen können. Im Green IT-Report für das Jahr 2017 von Greenpeace [1] mit dem Titel »Clicking Clean: Who is winning the race to build a green internet?« haben zahlreiche große Player gut…

Backup & Recovery: Große Unterschiede bei Nachhaltigkeitsimage der Hersteller

Anwender bewerten Lösungen für das Backup und Recovery und deren Hersteller in einer aktuellen Studie. Auffällig sind die großen Unterschiede in der Bewertung des Aspekts Nachhaltigkeit.   Höchstwertungen wurden beim Thema Innovation erreicht. Mit Spitzenbewertungen von rund 85 Punkten haben die befragten Anwenderunternehmen in dieser Bewertungskategorie fast das Prädikat »sehr gut« vergeben. Dies ist ein…

Neue EU-Richtlinie macht Nachhaltigkeits-Reporting ab 2017 zur Pflicht

Corporate Social Responsibility (CSR)-Richtlinie der EU wird in Deutschland umgesetzt und gilt für Geschäftsjahre nach 2016. Unternehmen müssen eine nichtfinanzielle Erklärung abgeben, die der Prüfungspflicht durch den Aufsichtsrat unterliegt. EY-Studie zeigt Defizite bei Berichterstattung zu Menschenrechten und Korruptionsbekämpfung. Zahl der Nachhaltigkeitsberichte und integrierten Berichte steigt in Deutschland. Kapitalmarktorientierte Unternehmen sowie Banken und Versicherungen mit mehr…

Smart Cities arbeiten an Indikatoren für Klimawandel, Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit

Gartner-Analysten untersuchen wie IoT-Technologien die Städte transformieren. Bis zum Jahr 2020 wird die Hälfte der Zielsetzungen für Smart Cities Schlüsselindikatoren für Klimawandel, Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit beinhalten, so das IT-Research und Beratungsunternehmen Gartner. Hierfür definieren die Städte neue Ziele und setzen diese in konkrete Programme ein. So entstehen messbare Ergebnisse, um die vereinbarten Ziele zur Reduzierung…

Nachhaltigkeit ist Top-Thema der Automobilindustrie

Leichtbau, CO2-Reduzierung und gesteigerte Nachhaltigkeit beeinflussen verstärkt das Produkt Auto. Neue Antriebsarten und Fahrassistenzsysteme sind weitere Investitionsschwerpunkte. IT-Sicherheitsaspekte sind zentrales Element im Connected Car. Für die deutsche Automobilindustrie stehen in den kommenden zwei Jahren neben der Digitalisierung ganz klar drei Themen im Fokus: Leichtbau, CO2-Reduzierung und die Steigerung der Nachhaltigkeit. Mehr als zwei Drittel der…