Produkttransparenz fördert Nachhaltigkeit

71 Prozent der deutschen Verbraucher bevorzugen nachhaltige Produkte, wenn Händler für vollständige Transparenz sorgen. 49 Prozent wären bereit, für nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen.

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inRiver hat 1.506 deutsche Verbraucher im Alter von 16 bis 44 Jahren zum Thema »Nachhaltige Produkte« befragt [1]. Dabei kam heraus, dass das Thema für viele Befragte eine wichtige Rolle spielt: 19 Prozent der Deutschen kaufen ausschließlich nachhaltige Produkte; 71 Prozent zumindest gelegentlich.

Die Studie zeigt, dass Händler mithilfe von Product Information Management (PIM) massiven Einfluss auf die Kaufentscheidungen ihrer Kunden und damit auf den Absatz nachhaltiger Produkte nehmen können: 71 Prozent der Befragten geben an, dass detaillierte Informationen über die Nachhaltigkeit eines Produkts die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie es kaufen. 58 Prozent überdenken ihr Kaufverhalten zugunsten nachhaltiger Produkte, wenn Händler vollständige Transparenz zum »ökologischen Fußabdruck« eines Produkts liefern.

Doch das ist nicht alles: 49 Prozent der Verbraucher sind sogar bereit, mehr für ein Produkt zu bezahlen, wenn deutlich gekennzeichnet ist, dass es aus recycelten Materialien besteht oder vollständig recycelbar ist. Auch im Hinblick auf das für viele Online-Händler leidige Thema Retouren sorgt Transparenz für positive Effekte: 57 Prozent der Befragten würden weniger Artikel retournieren, wenn Händler mehr Informationen über den »ökologischen Fußabdruck« einer Retoure liefern würden.

 

Online-Shops als wichtigste Informationsquelle

Meist informieren sich Verbraucher über die Nachhaltigkeit eines Produkts auf den Websites beziehungsweise Online-Shops der Anbieter (48 Prozent). Eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, ob ein Produkt als nachhaltig eingestuft wird, spielt für Verbraucher auch das Material der Verpackung (42 Prozent) und das Labeling (36 Prozent). Relativ unwichtig sind den Befragten hingegen Informationen aus der Werbung (18 Prozent) oder von Influencern (13 Prozent).

Wenn es um die Eigenschaften eines Produkts aus ethischer Perspektive geht, ist 75 Prozent der Befragten die Art des Materials mehr oder weniger wichtig. Darauf folgen der Versand (70 Prozent) sowie der Herstellungsprozess (59 Prozent). Vergleichsweise wenig wichtig scheint den Verbrauchern zu sein, ob es sich um ein veganes Produkt handelt. Nur 25 Prozent finden diesen Aspekt wichtig oder irgendwie wichtig, wohingegen er 47 Prozent nicht oder überhaupt nicht wichtig ist.

 

Haltung zeigen

Haltung zu den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind heute äußerst gefragt. 68 Prozent der Befragten würden einem Unternehmen den Rücken kehren, wenn bekannt wird, dass es fragwürdige Praktiken anwendet, wie beispielsweise das britische Modelabel Burberry, das jedes Jahr unverkaufte Ware im Millionenwert vernichtet, um die »Exklusivität« seiner Produkte nicht durch Preisnachlässe zu gefährden.

Händler haben hier die Möglichkeit, für mehr Nachhaltigkeit einzutreten: Wenn sie für hohe Transparenz sorgen und ihre Kunden zum Beispiel umfassend darüber informieren, woher ein Produkt kommt oder aus welchen Materialien es besteht, tendieren viele Kunden dazu, nachhaltige Produkte zu bevorzugen – und dafür gegebenenfalls auch mehr zu bezahlen, als für ein »konventionelles« Produkt.

»Unsere Studie zeigt, dass das Thema Nachhaltigkeit viele Menschen in Deutschland beschäftigt«, sagt Steve Gershik, Chief Marketing Officer bei inRiver. »Die Bereitschaft für den Kauf nachhaltiger Produkte hängt jedoch stark damit zusammen, wie viel Transparenz Händler ihren Kunden zum Thema Nachhaltigkeit bieten. Wenn Verbraucher die richtigen Informationen erhalten, hat das viele positive Auswirkungen: Sie entscheiden sich eher für nachhaltige Produkte, sind bereit, höhere Preise zu zahlen und schicken weniger zurück. Das Zauberwort heißt Product Information Management.«

***

[1] Um die Motivationen und Kaufgewohnheiten der Verbraucher rund um nachhaltige Produkte zu untersuchen, hat inRiver eine Befragung von insgesamt 1.506 Onlineshoppern aus Deutschland in Auftrag gegeben.

 

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