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Wirtschaftsexpertinnen und -experten in Europa erwarten weniger Investitionen und Wachstumsverluste aufgrund anhaltender Unsicherheit in der Handelspolitik. Das zeigen die Ergebnisse der EES-Umfrage von ifo Institut und EconPol Europe. Für die nächsten fünf Jahre rechnen die Befragten mit einem Rückgang der Investitionen von 4,7 Prozent und einem Schrumpfen der jährlichen Wirtschaftswachstumsrate um 0,6 Prozentpunkte in der EU.
»Um nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu sichern, sollten dem internationalen Freihandel keine Fesseln auferlegt werden. Zölle und Protektionismus sind Gift für die Volkswirtschaft – sowohl für Europa als auch für alle anderen Länder weltweit«, sagt ifo-Forscher Niklas Potrafke.
Für Deutschland erwarten die Expertinnen und Experten einen überdurchschnittlichen Rückgang der Investitionen (6,1 Prozent). Die höchsten Investitionsrückgänge erwarten die Befragten in Polen, Irland und Finnland (jeweils ca. 6,7 bis 6,8 Prozent). In Frankreich liegen die erwarteten Rückgänge der Investitionen unter dem EU-Durchschnitt (4,0 Prozent). Die Wachstumsverluste schätzen die Expertinnen und Experten überdurchschnittlich negativ ein für Irland, Slowenien und Lettland (um etwa 1,0 bis 1,5 Prozentpunkte). Für Kroatien, Estland und Frankreich werden hingegen nur geringe Wachstumsverluste erwartet.
»Insgesamt schätzen die befragten Wirtschaftsexperten die Unsicherheit in den internationalen Handelsbeziehungen als sehr hoch ein, trotz des Zoll-Deals zwischen der EU und den USA vom 27. Juli 2025 in Turnberry«, sagt ifo-Forscher Christian Gréus.
Sollte die EU zusätzlich noch höhere Importzölle einführen, rechnen die Befragten mit zusätzlichen Konsequenzen für die Wirtschaft in der EU in 2025. Ausgehend von einem Importzoll der EU von 10 Prozent rechnen die Befragten mit einem Anstieg der Inflation (0,9 Prozentpunkte) und einer höheren Arbeitslosigkeit (0,2 Prozentpunkte). Zudem gehen sie von einem noch stärkeren Rückgang des Wirtschaftswachstums um weitere 0,5 Prozentpunkte und der Investitionen um 0,9 Prozent aus.
[1] Die Economic Experts Survey (EES) ist eine globale Umfrage unter Wirtschaftsexpertinnen und -experten. Teilnehmende kommen aus Wissenschaft, Zentralbanken sowie dem privaten und öffentlichen Sektor. An den jüngsten Umfragen (Q2 und Q3 2025), die sich mit Zöllen und ihren Auswirkungen befassten, nahmen mehr als 600 Expertinnen und Experten aus den EU-Staaten teil.
Aufsatz (in Englisch): »The Economic Consequences of Tariffs and Trade Policy Uncertainty«, von Christian Gréus, Philipp Heil, Niklas Potrafke, Ramona Schmid und Tuuli Tähtinen. EconPol Policy Brief 79:
https://www.ifo.de/econpol/publikationen/2025/working-paper/economic-consequences-tariffs-and-trade-policy-uncertainty
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