Cyberversicherung: »Die finanziellen Folgen von Angriffen auf IT-Systeme lassen sich mit Versicherungen in den Griff bekommen«

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»Vorstände, Geschäftsführer und Firmeninhaber, die ihre Unternehmen nicht gegen Gefahren aus dem Internet absichern, handeln grob fahrlässig«, sagt Johannes Sczepan, Geschäftsführer der Finanzberatungsgruppe Plansecur. »Allerdings ist es angesichts der Vielzahl der möglichen Angriffsszenarien schwierig, die passende Versicherungskombination zu finden«, räumt der Finanzfachmann ein. Er verweist auf die aktuelle Studie »IT-Sicherheit 2019« des eco – Verband der Internetwirtschaft, der zufolge 90 Prozent der IT-Experten eine weitere Verschärfung der Bedrohungslage erwarten.

 

Mit der Firmenkreditkarte in die Spielbank

»Hacker, Phishing, Datendiebstahl, Erpressersoftware, Viren, Würmer, Trojaner, Botnetz-Angriffe und immer neue IT-Sicherheitslücken – die Gefahr wird jeden Monat größer. Firmenchefs, die einfach nur hoffen, dass sie nicht betroffen sind, statt sich durch Versicherungen im Fall der Fälle zu schützen, können genauso gut mit der Firmenkreditkarte in die Spielbank gehen«, urteilt Johannes Sczepan.

 

Eigene Schäden und Haftpflicht für Fremdschäden

Die »Cyberdeckung«, also die Absicherung gegen ausufernde und häufig existenzbedrohende Schäden durch Hacker und sonstige Cyberangriffe und IT-Sicherheitslücken, sollte zwei Fälle berücksichtigen, rät Plansecur: die eigenen Nachteile und eventuelle Schädigungen anderer durch Pflichtverletzungen des Unternehmens. Wenn beispielsweise eine Datenbank mit Personendaten entwendet wird, können die davon betroffenen Personen Ansprüche gegen die Firma wegen Datenschutzverletzungen geltend machen. Oder Kunden können erhebliche Forderungen erheben, wenn sie zeitweise einen Onlineservice nicht erreichen können. »Alle diese Schäden lassen sich durch eine Haftpflichtversicherung abdecken«, sagt Plansecur-Geschäftsführer Johannes Szepan.

Hinzu kommen die unmittelbaren Eigenschäden beim angegriffenen Unternehmen. Wiederherstellung von IT-Systemen, Datenbanken und Webseiten, Benachrichtigung der Betroffenen, Computerforensik, Rechtsberatung, Krisenkommunikation und im schlimmsten Fall sogar die Betriebsunterbrechung – je nach Angriffsszenario kann die Kostenlawine sehr groß werden.

 

Über 100.000 Fälle beim BKA, hohe Dunkelziffer

Das Bundeskriminalamt hält Deutschland für ein bevorzugtes Ziel international agierender Hackerbanden. »Im Angesicht von rund 100.000 dem Bundeskriminalamt bekannten Fällen von Internetkriminalität im letzten Jahr ist Versicherungsschutz dringend angeraten«, drängt Plansecur-Chef Johannes Sczepan, und meint: »Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.«

 

Mobiles Internet der Dinge

Hinzu kommt die wachsende Gefahr durch das mobile Internet und das Internet der Dinge. »Ein Firmen-Smartphone enthält heute beinahe genau so viele Betriebsgeheimnisse von Kunden- bis zu Zugangsdaten wie ein zentrales Rechenzentrum«, gibt Johannes Sczepan ein anschauliches Beispiel für das Gefährdungspotenzial. Und weiter: »Für das Internet der Dinge rüsten immer mehr Unternehmen Alltagsprodukte mit einem Internetzugang aus. Erweist sich dieser Zugang als unsicher, werden möglicherweise Millionen eben dieser Alltagsgegenstände zum Einfallstor für Cyberangreifer. Es gibt also immer mehr und häufig noch gar nicht bedachte Sicherheitsrisiken, die es nicht nur technisch, sondern eben auch versicherungstechnisch abzudecken gilt.«

 

 

Plansecur ist eine konzernunabhängige Unternehmensgruppe für Finanzplanung und Vermittlung, die Wert legt auf hohe ethische Grundsätze. Die Gruppe gehört mehrheitlich ihren Beratern, die am Unternehmen beteiligt sind; daher unterliegen sie keinen Absatz- oder Provisionsvorgaben. Plansecur hat das »Vordenker Forum« ins Leben gerufen, das Menschen auszeichnet, die maßgeblich an der Zukunft unserer Gesellschaft mitwirken. Preisträger sind Norbert Walter (2008), Bischof Wolfgang Huber (2009), Paul Kirchhoff (2011), Jean-Claude Juncker (2014), Nicola Leibinger-Kammüller (2015), Frank-Jürgen Weise (2016), der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Situation (»Wirtschaftsweisen«, 2018) und Bassam Tibi.

 

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