Digitalisierung sorgt für neue Geschäftsmodelle im Handel

Jedes zweite Unternehmen bietet neue Produkte oder Dienstleistungen an. 4 von 10 Händlern verfolgen eine zentrale Strategie für die Digitalisierung.

 

Beratung via Chat, Lieferung bis an die Haustür oder Click-and-Collect im Geschäft: Die Digitalisierung hat dem Handel online wie offline zahlreiche neue Möglichkeiten eröffnet. Dabei geht es nicht nur um einzelne Services, die den Kunden angeboten werden, sondern auch um die Entwicklung ganz neuer Geschäftsmodelle. So bietet mehr als jedes zweite Handelsunternehmen in Deutschland (53 Prozent) infolge der Digitalisierung komplett neue Produkte beziehungsweise Dienstleistungen an. 6 von 10 Unternehmen (63 Prozent) haben ihren Service deutlich verändert, um den Kunden eine nahtlose und kanalübergreifende Kommunikation zu ermöglichen. 41 Prozent prognostizieren, ihr Umsatz werde infolge der Digitalisierung langfristig stark wachsen. Das hat eine repräsentative Befragung des Digitalverbands Bitkom von 504 stationär und online tätigen Groß- und Einzelhändlern in Deutschland ergeben. Demnach geben außerdem 56 Prozent an, infolge der Digitalisierung neue Kunden hinzugewonnen zu haben. Ein Drittel (36 Prozent) konnte das eigene Geschäft ins Ausland erweitern.

»Die Ansprüche der Kunden haben sich mit der Digitalisierung massiv verändert – nicht nur beim Online-Shopping, sondern auch in stationären Ladengeschäften, wo zunehmend smarte und digitale Services erwartet werden. Wichtig ist, dass der Handel mit diesen Erwartungen Schritt hält«, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. »Viele Unternehmen haben diese Notwendigkeit bereits erkannt. Händler, die bislang noch nicht aktiv wurden, sollten ihr Geschäftsmodell jetzt dringend auf den digitalen Prüfstand stellen. Dadurch werden die Unternehmen nicht nur serviceorientierter, sie bleiben vor allem wettbewerbsfähig – auch international.« Immerhin 4 von 10 Unternehmen (40 Prozent) verfolgen eine zentrale Strategie für die Bewältigung des digitalen Wandels. Weitere 30 Prozent verfügen in einzelnen Unternehmensbereichen über eine entsprechende Strategie. 27 Prozent geben jedoch an, keinerlei Strategie für die Digitalisierung ihres Unternehmens zu haben. »Digitalisierung erfordert finanzielle und personelle Anstrengungen, aber es lohnt sich«, so Rohleder.

Jedes zweite Unternehmen (51 Prozent), das ganz oder teilweise eine Digitalisierungsstrategie verfolgt, hat diese in Kooperation mit mittelständischen oder großen IT-Unternehmen entwickelt. 41 Prozent geben in der Bitkom-Studie an, externe Berater, etwa von Unternehmensberatungen oder der Industrie- und Handelskammer, in Anspruch genommen zu haben. Jeder dritte Händler (32 Prozent) mit Digitalstrategie hat diese mit seinem eigenen Personal, etwa einem Chief Digital Officer, erarbeitet.

 

[1] Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 504 Händler – online wie offline – im Groß- und Einzelhandel in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.

 

Deutschland sieht optimistisch in die digitale Zukunft

Digitalisierung wird in Deutschland nicht als Bedrohung für den eigenen Job betrachtet. Der Megatrend verändert unsere Arbeitswelt, doch sind wir Betroffene oder vielmehr Gestalter des Wandels?

 

Ergänzend zu ihrer regelmäßig veröffentlichten »So-arbeitet-Deutschland«-Studie, hat die international tätige Personalberatung SThree erstmals über ihre Website und Social-Media-Kanäle prägnante Stimmungsbilder zu aktuellen Themen der Arbeitswelt abgefragt. Ist ein digitales Mindset in den Köpfen der Arbeitnehmer in Deutschland angekommen? Die aktuellen Ergebnisse deuten darauf hin, denn den Folgen dieses Wandels wird offen und positiv entgegengesehen.

 

Keine Angst vor künstlicher Intelligenz, Robotern und Co.

In nahezu allen Bereichen unserer Arbeitswelt finden derzeit grundlegende Veränderungen statt, die Bewährtes auf den Kopf stellen. Während das Tagesgeschäft weitergehen muss, stehen Unternehmen zugleich vor der Herausforderung sich völlig neu zu erfinden, um am Markt noch bestehen zu können. Vernetzte Produktionen, der Roboter als Kollege und automatisierte Prozesse haben in manch einen Arbeitsalltag längst Einzug gehalten. Doch die Spotlight-Umfrage deckt auf, dass Digitalisierung vom deutlichen Großteil der Befragten (72 Prozent) nicht als Bedrohung für den eigenen Arbeitsplatz wahrgenommen wird. Dieses eindeutige Ergebnis lässt erkennen: Festangestellte und Freelancer in Deutschland treten den Möglichkeiten der Digitalisierung optimistisch und selbstbewusst entgegen.

 

Flexibilität trifft Zeitgeist

Moderne Technologien sind der Zündstoff rasanter Veränderungen. Unsere Berufswelt befindet sich im Wandel und somit verändert sich auch der Arbeitsalltag des Einzelnen – plötzlich kann von überall aus auf wichtige Daten zugegriffen werden, Kommunikation in Echtzeit ist garantiert und findet sogar über Zeitzonen hinweg statt. So spielt es für viele kaum noch eine Rolle, wo sie morgens ihren Laptop aufklappen, um ihrer Arbeit nachzugehen. Doch nicht jeder Arbeitgeber lässt dies auch zu. In den Niederlanden existiert deshalb bereits seit 2015 ein Rechtsanspruch auf Homeoffice, in Deutschland gibt es diesen nicht. Und wie sehen deutsche Arbeitnehmer das? Laut Spotlight-Umfrage handelt es sich um ein absolutes Must-Have und 73 Prozent der Befragten stimmen für eine gesetzliche Homeoffice-Regelung.

Ob diese Trend-Ergebnisse bereits darauf hindeuten, dass Arbeitnehmer in Deutschland über das erforderliche Mindset verfügen? Timo Lehne, Geschäftsführer von SThree, meint: »Diese Stimmungsbilder zeigen, dass die Mehrheit der Befragten die Möglichkeiten einer digitalisierten Arbeitswelt erkennt und neue Arbeitsweisen aktiv umsetzen will.«

 

Ein Team, viele Kulturen, eine Sprache

International operierende Unternehmen wissen: Eine möglichst große Bandbreite an Wissen führt zu den besten Ergebnissen. Und dies wird oft erst möglich, wenn Menschen mit verschiedenen beruflichen Hintergründen und Nationalitäten zusammenkommen. Doch trotz Diversität innerhalb des Teams, der Schlüssel zum Erfolg liegt in der gelungenen Kommunikation und einer gemeinsamen Sprache. Das sehen auch mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) so und stimmen dafür, dass Englisch generell als Corporate Language etabliert werden sollte.

»Infolge von Globalisierung und digitaler Transformation, haben sich auch die Rahmenbedingungen für die Kommunikation in Unternehmen stark gewandelt. So hängt der Unternehmenserfolg maßgeblich vom gelungenen Informations- und damit Wissensfluss ab. Sprache ist zudem ein bedeutender Teil der Unternehmenskultur. Dass viele der Befragten Englisch als Unternehmenssprache befürworten, deutet auf einen entsprechenden Kulturwandel und große Offenheit gegenüber der Internationalisierung hin«, so Timo Lehne.

 

[1] Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage von SThree, die zwischen 22.07.2019 und 12.08.2019 auf Social-Media-Kanälen sowie der Homepage von SThree ausgespielt wurde. Regelmäßig Updates zur Studie So arbeitet Deutschland dazu finden Sie auch unter so-arbeitet-deutschland.com sowie auf unserem Instagram Account So_arbeitet_Deutschland.

 

 

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