Sichtbare Unternehmenskultur schärft Arbeitgebermarken

Illustration: Absmeier, MysticArtsDesign

Der Kulturkompass trägt dazu bei, dass mehr passende Mitarbeiter und Arbeitgeber zueinanderfinden.

 

Aktuelle Untersuchungen zeigen: Die Frage, ob ein Unternehmen kulturell zu Jobsuchenden passt, spielt eine entscheidende Rolle für die Arbeitgeberwahl. Die Arbeitgeberbewertungsplattform kununu bringt mit dem Kulturkompass dazu ab sofort ein aussagekräftiges Tool auf den Markt. Mit diesem können Jobsuchende auf einen Blick und im Vergleich zu anderen Arbeitgebern erkennen, ob die Kultur eines potenziellen Arbeitgebers den eigenen Präferenzen entspricht. Unternehmen erfahren auf der Grundlage echter Mitarbeiter-Insights, wie sie wirklich als Arbeitgeber erlebt werden und wie sie sich kulturell von ihren arbeitgeberseitigen Wettbewerbern unterscheiden. Bislang wurden für den Kulturkompass 45.000 Online-Erhebungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus über 7.500 Unternehmen gesammelt. Die Ergebnisse sind schon auf ersten Unternehmensprofilen sichtbar. Damit bringt kununu mehr Differenzierung und Wettbewerbsorientierung ins Employer Branding, das bisher in erster Linie durch austauschbare Arbeitgeber-Botschaften gekennzeichnet ist.

 

Zuordnung über 160 Begriffe in vier Dimensionen

Für den Kulturkompass werden zusätzlich zu den Arbeitgeberbewertungen laufend Daten von Mitarbeitern aus den Unternehmen erhoben. Dabei werden in den vier Dimensionen »Work-Life-Balance«, »Umgang miteinander«, »Führung« und »strategische Richtung« jeweils 40 Werte präsentiert, die Mitarbeiter ihrem Arbeitgeber zuordnen können. Die Teilnehmer wählen minimal fünf und maximal zehn Werte pro Dimension aus, die auf die Kultur ihres Arbeitgebers aus ihrer Sicht zutreffen. Die Begriffe beschreiben in der Dimension »Führung« zum Beispiel, wie Mitarbeiter entwickelt werden (fordern oder fördern), wie Richtungsentscheidungen getroffen werden (Top-down oder Bottom-up) und wieviel Handlungsspielraum Mitarbeiter haben (klar definiert oder offen gestaltbar). Da die Begriffe, zum Beispiel beim Thema Führung, jeweils einem klassischen (leitenden) oder modernen (partizipativen) Stil zuzuordnen sind, entsteht so ein von den zwei Polen »klassisch« und »modern« bestimmtes Bild, das in einem Kompass dargestellt wird.

 

https://news.kununu.com/presseinformation/kununu-kulturkompass-methodische-grundlagen/

Gegenüberstellung „klassisches Arbeiten“ und „neues Arbeiten“.

 

Firmenkulturelle Trends in der DACH-Region

Für einige Branchen zeichnen sich erste Trends bei der firmenkulturellen Bewertung ab. So schlägt die Kulturkompassnadel in den Branchen »Internet/Multimedia« (60 Prozent), »EDV/IT« (59 Prozent) und »Consulting« (58 Prozent) in der Gesamtbewertung am stärksten in Richtung »modernes Arbeiten« aus. Hingegen bewegen sich die Branchen »Einkauf/Beschaffung« (55 Prozent) und »Textilwirtschaft« (51 Prozent) eher im klassischen Segment. Im Hinblick auf die Dimension »Führung« zeigen »Handel«, »Einkauf« und »Textilwirtschaft« mit jeweils 52 Prozent eher klassische Führungsstile, während die Mitarbeiter in den Branchen »Internet/Multimedia« (60 Prozent), »Beratung« (59 Prozent) aber auch in der »Energiewirtschaft« und in »Personalwesen/Personalbeschaffung« (jeweils 58 Prozent) ihren Arbeitgebern einen eher modernen Führungsstil attestieren. Was die Dimension »Work-Life-Balance« angeht, überwiegen in den Branchen »Einkauf« und »Textilwirtschaft« mit jeweils 60 Prozent klassische Arbeitsmodelle, während Arbeitgeber aus »EDV/IT« hier zu immerhin 50 Prozent als »modern« eingestuft werden.

 

Steigende Bedeutung auf dem Arbeitsmarkt

Schon heute leistet kununu einen wichtigen Beitrag dazu, dass Jobsuchende auf Arbeitgeber aufmerksam werden, die tatsächlich zu ihnen passen: Schon jeder Zweite ist bei der Suche nach einer neuen Stelle auf der Arbeitgeberbewertungsplattform unterwegs – Tendenz steigend. »Wir gehen davon aus, spätestens bis 2022 bei jeder dann gefällten Jobentscheidung zu helfen«, sagt Moritz Kothe, CEO bei kununu: »Es geht den Jobsuchenden schon lange nicht mehr nur darum, durch einen Jobwechsel einfach mehr Geld zu verdienen. Der Job muss vielmehr zur eigenen Lebenssituation und zum persönlichen Spirit passen,« so Kothe. Zu diesem Cultural Fit leistet der Kulturkompass einen wichtigen Beitrag. »Es geht nicht darum, den Leistungswettbewerb um eine möglichst »moderne« Unternehmenskultur zu befeuern, sondern darum, dass Arbeitgeber und potenzielle Arbeitnehmer erkennen können, ob sie wirklich zueinander passen«, sagt Kothe.

 

Mehr Differenzierung im Employer Branding

Dazu liefert die aktuell gleichförmige Kommunikation der Arbeitgeber mit ihren austauschbaren Floskeln wie »hervorragende Karrierechancen« oder »gute Work-Life-Balance« oft keinen Mehrwert. Unter dem Aspekt der Selbstreflexion ist der Kulturkompass deshalb ein wichtiges Tool für Unternehmen. Das hier gegebene Feedback der eigenen Mitarbeiter ist für sie der Spiegel ihrer Wertekultur und dient dazu, zu reflektieren, ob die eigenen Werte von den Angestellten auch wahrgenommen und erlebt werden. Zudem erhalten Arbeitgeber wertvolle Hinweise dazu, wie sich ihre Kultur von der ihrer arbeitgeberseitigen Wettbewerber unterscheidet – und können so klar differenzierend im Employer Branding auftreten. »So wie einige Unternehmen schon heute kununu Bewertungen auf ihrer Karrierewebsite einbinden, kann der Kulturkompass künftig zum festen Bestandteil der Arbeitgeberkommunikation werden,« sagt Kothe.

 

Der Kulturkompass verwendet den NEO Wertedialog, den Prof. Dr. Timo Meynhardt von der Handelshochschule Leipzig (Arend Oetker Lehrstuhl für Wirtschaftspsychologie und Management) und Timm Richter, Diplom-Mathematiker und MBA, mit ihrer Firma NEO Culture GmbH entwickelt haben.

Der Kulturkompass ist ab sofort ein fester Bestandteil des Unternehmensprofils auf der Arbeitgeberbewertungsplattform. Nutzer können ihn dort unter dem Reiter »Kultur« aufrufen.

 

Weitere Informationen zum kununu Kulturkompass finden Sie hier. https://news.kununu.com/presseinformation/kununu-kulturkompass-methodische-grundlagen/

 

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