Fünf Tipps für die wichtige Funktion des Chief Data Officer im digitalen Wandel – Daten- und Anwendungsflut strategisch meistern

Das Aufgabenfeld des CDO verändert sich permanent, eine festgelegte Auslegung der CDO-Rolle gibt es nicht. Eine klare Definition ist aber Voraussetzung um den Gestaltungsspielraum und den Einfluss des CDO zu steigern.

Daten sind der Treibstoff des digitalen Wandels, und der enorme Zuwachs an Geschäftsanwendungen und Tools trägt dazu bei, dass die Datenmenge stetig wächst. So haben die Analysten von 451 Research herausgefunden, dass bei 29 Prozent der befragten Führungskräfte die Datenmenge um 100 bis 500 Gigabyte (GB) pro Tag und bei 19 Prozent sogar um 500 GB bis 1 Terabyte (TB) zunimmt. Bei 13 Prozent ist es ein Zuwachs von 2 TB. Eine umfassende Datenstrategie sowie ein gut gemanagter und sicherer Datenbestand, der Entscheidungen unterstützt, sind in diesem Zusammenhang mehr als ein Wettbewerbsvorteil, sondern essenzieller Schlüssel zum Erfolg. Oracle gibt Unternehmen fünf Tipps, worauf sie in Bezug auf die sich stetig wandelnde Position des Chief Data Officer (CDO) achten sollten.

#1
Wandelndes CDO-Aufgaben- und Verantwortungsfeld beachten.

Ein Chief Data Officer ist heute eines der wenigen Vorstandsmitglieder mit Datenzugriff in allen Geschäftsbereichen. Das bedeutet zugleich, dass ihm oder ihr große Verantwortung zukommt. Der CDO ist mit dem vollständigen Überblick über alle verbundenen Daten, Anwendungen und Prozesse betraut. Er oder sie kann Strategien entwickeln und Investitionsentscheidungen in Richtung einer Technologie steuern, die die Datenpraxis verbessert und Effizienz, Produktivität und verbesserte Entscheidungsfindung bietet. Die Herausforderung: Es gibt derzeit viele unterschiedliche Auslegungen der CDO-Rolle. Während sich einige CDO primär auf die einfache Inventarisierung der Datenbestände konzentrieren, geht es anderen vor allem um Datenqualität und Stammdatenmanagement. Ein weiterer Fokus ist die Datenethik. Zwar will jeder Chief Data Officer eine stärkere Datenkultur schaffen, doch nur wenige können aktuell von sich sagen, dass sie tatsächlich für messbare Ergebnisse oder die Quantifizierung des Wertes von Datenbeständen verantwortlich sind. Unternehmen müssen das Aufgabenfeld daher klarer definieren. Sie sollten hierbei Aufgaben festlegen, die ihren jeweiligen Anforderungen am besten entsprechen. Denn sind keine allgemeinen und gemeinsamen Verantwortlichkeiten definiert, schränkt dies den Handlungsspielraum und Einfluss des CDO signifikant ein. Hierauf ist vermehrt zu achten. Außerdem gilt es, das Vertrauen und Verständnis anderer Vorstandsmitglieder trotz oft fließender Verantwortlichkeiten zu gewinnen.  

#2
Entscheidungsfindung des CEO unterstützen.

Eine eindeutige CDO-Rollendefinition steckt noch in ihren Anfängen. Um die potenzielle Zukunft dieses Aufgabenfelds besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die sich verändernde und stetig weiter entwickelnde Position des Chief Financial Officer (CFO). Wurden CFOs ursprünglich als Finanz-Gatekeeper eingestellt, um zu gewährleisten, dass angemessene Finanzkontrollen durchgeführt werden, hat sich die Rolle des CFO seitdem grundlegend verändert. Heute geht es in diesem Bereich um die Gesamtstrategie eines Unternehmens: Der CFO berät den CEO bei seinen täglichen Entscheidungen und arbeitet eng mit diesem zusammen. CFOs werden aufgrund ihrer großen Bandbreite an Einsichten, Einfluss und Autorität an Bedeutung gewinnen. Die Rollenveränderung und Bedeutungszunahme des CDO geht in eine ähnliche Richtung wie die des CFO.

#3
Einheitliche Steuerung von Datenbeständen, Integration und Collaboration fördern.

Um in der heutigen digitalen Wirtschaft erfolgreich sein zu können, müssen Unternehmen alle ihre Informationsquellen zusammenführen und mehr aus ihnen herausholen. Verfügen sie über saubere und konsolidierte Daten können sie diese als einzig wahre Informationsquelle nutzen, die es ermöglicht, Prioritäten zu definieren und Ansätze zu koordinieren, um so flexibel wie möglich zu sein. Einigen Geschäftslenkern mag es an der Motivation, den Fähigkeiten und Ressourcen mangeln, um die Datenkultur zu schaffen, die sie benötigen, um ihre jeweiligen Informationsbereiche zu beherrschen. Eine weitere Herausforderung ist die einheitliche Steuerung der Datenbestände. Für all diese Aspekte werden fähige und erfahrene CDOs benötigt, die Integration und Collaboration fördern.

#4
Routineaufgaben an Cloud-basierte Geschäftsanwendungen geben.

CDO werden hierbei Hilfe benötigen. Sie sollten befähigt werden, alle Geschäftsinformationen bestmöglich zu nutzen. Dies gelingt mithilfe einer Plattform, von der aus sie leicht auf Datenbestände zugreifen und diese verstehen können. Gleichzeitig benötigen sie ausreichend Zeit, um das Potenzial einer derartigen Plattform vollumfänglich zu nutzen. Durch den Einsatz Cloud-basierter ERP-Systeme und Automatisierung können Unternehmen intelligente Datenmanagementfunktionen für Routineaufgaben wie Datenklassifizierung und -löschung nutzen. Automatisierte Abläufe verbessern nicht nur die Zuverlässigkeit, indem menschliche Fehler minimiert werden. Zugleich hat der CDO mehr Zeit für wirklich wichtige Aufgaben wie beispielsweise eine Verbesserung der Datenpraxis im gesamten Unternehmen. 

#5
Auf umfassende und gesamtheitliche Firmenstrategie konzentrieren.

Automatisierung allein reicht jedoch nicht aus. Außerdem müssen Unternehmen eine ganzheitliche Veränderung der Unternehmenskultur anstreben. Sie brauchen CDO, die sich selbst und ihre Teams so weit wie möglich auf die gesamtheitliche Firmenstrategie konzentrieren und diese vorantreiben. Erst dann kann Technologie ihren wahren Nutzen entfalten. So wie CFO heute alle Aspekte des Finanzmanagements integrieren, um eine strategische Sicht auf die Zukunft ihrer Organisation zu schaffen, können CDO alle Aspekte der Erfassung, Integration und Wertschöpfung von Daten innerhalb ihrer Unternehmen zusammenführen. Dies ist das übergeordnete Ziel und Potenzial, dass es in Sachen CDO zu realisieren gilt.

»Nicht nur Vorgaben wie die DSGVO und andere Datenschutzbestimmungen untermauern die zunehmende Bedeutung des Chief Data Officer. Unternehmen erkennen zudem vermehrt, dass die Art und Weise, wie sie mit Daten umgehen, diese speichern, analysieren und nutzen, einen zentralen Platz auf ihrer Agenda erhalten sollte«, erläutert Gerhard Schlabschi, Director Technology & Cloud Computing bei Oracle Deutschland. »Um das Know-how und die Fähigkeiten des CDO optimal nutzen zu können sowie die digitale Transformation voranzutreiben, müssen Unternehmen daher die notwendige Unterstützung, das geeignete Umfeld und die passenden Werkzeuge sowie Anwendungen bereitstellen.«


Illustrationen: © luchioly, TatianaKost94/shutterstock.com

 

165 Artikel zu „CDO“

Der IT-Entscheider von morgen: CIO? CDO? CTO? CEO!

Das Digital Business ist da. Der unbegrenzten Verfügbarkeit von Daten über das Internet müssen sich nicht nur Software, sondern auch Produkte, Unternehmensprozesse und Geschäftsmodelle unterordnen. Da stellt sich automatisch die Frage: Sollte der digitale Arbeitsplatz Chefsache sein? »Ja – ohne Wenn und Aber!« proklamiert Jens Weller, CEO des Cloud-Service-Providers toplink.   Business-Kommunikation war früher ziemlich…

Die Kompetenzen eines CDOs für die Digitalisierung

Franz Helmut Gerhards verantwortet als Leiter des Geschäftsbereichs das bundesweite Organisations-, IT- und Infrastrukturmanagement der DAK-Gesundheit. Seit Oktober 2016 treibt Gerhards als Chief Digital Officer den Transformationsprozess der Digitalisierung in der DAK-Gesundheit voran. Als Referent auf dem Strategiegipfel IT & Information Management (4. / 5. April 2017 in Berlin) sprach er über die Kompetenzen eines…

Der CDO als Reiseführer der digitalen Transformation

Während ich darauf warte, endlich mein Motorrad aus seinem Winterschlaf zu holen, habe ich mir noch einmal »Long Way Round« von Ewan McGregor und Charley Boorman angesehen. Darin dokumentieren die beiden Schauspieler, wie sie 19.000 Meilen von London nach New York auf ihren Motorrädern zurücklegen. Vielleicht ist Motorradfahren nicht Ihr Ding, aber die atemberaubenden Landschaften,…

Die fünf Faktoren für den Erfolg des Chief Digital Officers (CDO)

Mit der Digitalisierung ist auch eine neue Chef-Funktion entstanden: Der Chief Digital Officer. Das Problem: In vielen Fällen entpuppt sich der CDO als zahnloser Tiger, da Unternehmen die falsche Person rekrutieren oder ihn nicht richtig ins Unternehmen einführen. Die Personal-, Talent- und Organisationsberatung Korn Ferry benennt die fünf entscheidenden Faktoren, die einen CDO erfolgreich machen.…

Das digitale Wunderkind: Die vielen Gesichter des CDOs und ihr Einfluss auf das Marketing von heute

Schnelllebigkeit bestimmt nicht nur unseren persönlichen Alltag, sondern auch das Wirtschaftsleben und damit die Überlebensfähigkeit der Unternehmen. Bereits seit einigen Jahren setzen Entscheider daher auf die Expertise von sogenannten Chief Digital Officern (CDO), die mit strategischem Weitblick die digitalen Geschicke der Unternehmen lenken sollen. Akteure aus den Bereichen Medien, Technologie, E-Commerce oder Telekommunikation stehen bereits…

CDO-Umfrage: Governance und Analyse unter den Top-Prioritäten 2016

Laut einer Umfrage unter Chief Data Officers (CDOs) sind CDOs trotz ihrer vielfältigen Aufgabenfelder in erster Linie für die Verwaltung, Kontrolle und Nutzung von Informationen als Unternehmensressource verantwortlich. Das Marktforschungsunternehmen Gartner hat die Ergebnisse seiner ersten CDO-Umfrage veröffentlicht, die auf ausführlichen Gesprächen mit 33 CDOs aus den USA und Großbritannien basiert. Einige der wichtigsten Ergebnisse…

CDO? Haben wir nicht, brauchen wir nicht

Der Posten eines Chief Digital Officers (CDO) ist in der deutschen Wirtschaft so gut wie nicht verbreitet. Laut einer repräsentativen Umfrage des Branchenverbandes Bitkom unter 1.108 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern verfügen nur zwei Prozent der Unternehmen ab 500 Beschäftigten über einen CDO. Bei kleineren Unternehmen ist diese Funktion überhaupt nicht vorhanden. Donald Badoux, Managing Director…

Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung: Was Unternehmen bieten

Kein Dienstwagen mehr, sondern Weiterbildung: In Zeiten des Fachkräftemangels müssen sich Unternehmen etwas einfallen lassen, um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden oder bestehende zu halten. Wie eine aktuelle Umfrage des Branchenverbandes Bitkom zeigt, gehört dabei die kostenfreie Getränkeversorgung mittlerweile fast zum Standardrepertoire. 92 Prozent der befragten Unternehmen bieten dies an. 21 Prozent bieten sogar…

IT-Trends 2020: Daten-DNA, Datenschutz, Mikrorechenzentren, Backup-Strategien und Container

Fünf Trends drücken dem kommenden Jahr 2020 aus IT-Sicht einen Stempel auf. Sascha Oehl, Director Technical Sales bei Veritas Technologies, erläutert, inwiefern sich IT-Entscheider verstärkt mit maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz, der Daten-DNA sowie Edge-Computing und Containern auseinandersetzen müssen.   Automatismen für die Daten-DNA Es ist fast schon so universell gültig wie ein physikalisches Gesetz…

Steigende Ansprüche: Was sich die Mitarbeiter von ihrem Arbeitgeber wünschen

Die Mehrheit der Berufstätigen wünscht Weiterbildung, Altersvorsorge und gute Arbeitsatmosphäre. Jeder Zweite möchte selbst über Arbeitszeit und Arbeitsort bestimmen.   Lebenslanges Lernen, Absicherung im Alter und flexibles Arbeiten: Mitarbeiter stellen an Arbeitgeber steigende Ansprüche. Jeweils drei Viertel der Berufstätigen erwarten, dass das Unternehmen, für das sie arbeiten, Weiterbildungsmaßnahmen (73 Prozent) und betriebliche Zusatzleistungen zur Altersvorsorge…