Global Earth Day 2020 – Nachhaltiges Handeln auch in der IT

Illustration: Absmeier

Am Mittwoch, den 22. April 2020, jährt sich zum 50. Mal der »Global Earth Day«. Seit genau einem halben Jahrhundert wird bereits auf den Klimawandel und die damit verbundenen enormen Aufgaben aufmerksam gemacht. Und damals wie heute ist das Klima ein Thema, welches von wegweisender Bedeutung für unser aller Zukunft sind. Mit dem ersten »Global Earth Day« 1970 wurde ein weltweites Bewusstsein ausgelöst, welches beispielsweise im »Clean Air, Clean Water and Endangered Species Act« mündete, und noch immer wird der Tag symbolisch für neue Klimaabkommen genutzt.

Heute macht die Industrie für Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) sowie die damit verbundenen Rechenzentren zirka zwei Prozent des weltweiten Emissionsausstoßes aus. Mit steigender Tendenz, wenn nicht gehandelt und besser mit den Ressourcen gewirtschaftet wird.

Genau dort sollten wir anlässlich des 50. Earth Days ansetzen und unseren Teil dazu beitragen, dass bei Datenmanagement und IT der Ressourcenverbrauch nachhaltig reduziert werden kann. Wenn das gelingt, ohne auf Leistung verzichten zu müssen, ist die Akzeptanz ungleich höher. Hierfür bedarf es eines bewussten Umgangs mit den riesigen Datenmengen, die heute täglich produziert werden.

Den Beweis dafür, dass beim Management von Daten enorme Effizienzsteigerungen möglich sind, zeigt die Tatsache, dass die CO2-Emissionen seit 2013 trotz des ungebremsten Wachstums der IKT nicht wesentlich über die Zwei-Prozent-Marke gestiegen sind. Das Wachstum wurde also durch effizienteres Datenmanagement ausgeglichen. An diesem Punkt sollte weiterhin angesetzt werden, um zu schauen, wie Ressourcen in großem Rahmen eingespart werden können. So bieten große Hyperscale-Cloud-Provider eine deutlich nachhaltigere Alternative zu einer privaten Cloud im eigenen Rechenzentrum mit einer höheren Effizienz im Verhältnis von zwischen 3,75:1 bis zu 6:1 – je nachdem, welchen Anbieter man befragt.

 

Eine wichtige Rolle hierbei spielen erneuerbare Energien. Zwei der »Big Three«-Hyperscale-Cloud-Anbieter sind nach eigenen Aussagen dank eigener Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien CO2-neutral, der dritte liegt bereits bei 50 Prozent mit dem Ziel, ebenfalls auf 100 Prozent zu kommen.

 

IT-Tipps, die sich kurzfristig umsetzen lassen

  • Unternehmen können viel Energie einsparen, wenn sie geeignete Workloads in die Cloud zu nachhaltigen Cloud-Anbietern verschieben, um lokale Rechenzentren zu entlasten.
  • Das Einsparen von Ressourcen und Energie ist aber selbstverständlich nicht nur in solch großem Rahmen möglich, sondern beginnt bereits bei der Verwendung von SSDs, welche im Vergleich zu herkömmlichen Laufwerken bis zu 75 Prozent weniger Strom benötigen.
  • Auch die sogenannte Daten-Deduplizierung, welche mehrfach bearbeitete und gespeicherte Dateien, die sich nur geringfügig voneinander unterscheiden, erkennt, beseitigt und somit unnötige Speicherlast verhindert, kann den Energieverbrauch gerade bei größeren Dateien deutlich herunterschrauben. Da 70 Prozent aller gespeicherten Daten nur Kopien sind, können hier ggf. Tools zu deren Verwaltung behilflich sein.
  • Geht es um die Langzeitspeicherung von Daten, teils über viele Jahre, so ist das Tape nach wie vor das energieeffizienteste Mittel der Wahl, da es entgegen dem Trend ein Offline-Speichermedium ist.

 

Big Data können unglaublich wertvolle Erkenntnisse liefern, die nicht nur zur Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen beitragen, sondern auch helfen, ökologische Zusammenhänge zu verstehen, Prognosen zu treffen und das Ruder herumzureißen. Meine Kollegen Chris Powell und Nigel Tozer durften selbst schon Expeditionen begleiten, die zeigen, wie wichtig Forschung und valide Daten sind. Ein Grund mehr, nicht mehr Energie als nötig beim Sammeln, Speichern und Verarbeiten der Daten zu verbrauchen.

Olaf Dünnweller, Commvault

 

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