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Die deutschen Versicherer stellen mit dem jüngsten EIOPA-Stresstest ihre Stabilität unter Beweis. Die Simulation der Versicherungsaufsicht zeigt, dass die Solvenz aller getesteten Versicherungsgruppen auch unter Extrembedingungen gesichert bleibt.
»Die Ergebnisse unterstreichen, dass Versicherer auch in Extremsituationen ein verlässlicher Partner für ihre Kundinnen und Kunden bleiben«, so der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen. Das von EIOPA unterstellte Szenario umfasst den gleichzeitigen Eintritt von überdurchschnittlich hoher Inflation, sehr niedrigem Wirtschaftswachstum und geopolitischen Spannungen.
Solvenz bleibt auch im Stressfall stabil
Der Stresstest simuliert umfassende Auswirkungen auf private Haushalte, Unternehmen und den Finanzsektor. Hohe Zinsen, sinkende Immobilienwerte und erhöhte Volatilität führen demnach zu Vermögensverlusten, während steigende Kreditkosten die Refinanzierung erschweren. »Dieses außergewöhnliche Szenario ist mit einer extrem niedrigen Eintrittswahrscheinlichkeit von weniger als 0,03 Prozent verbunden. Ein Ereignis, das also theoretisch nicht mal alle 3.000 Jahre eintritt«, erklärt Asmussen.
Sieben deutsche Versicherungsgruppen nahmen verpflichtend am EIOPA-Test teil. Die europaweiten Ergebnisse zeigen: Trotz einer Reduktion der durchschnittlichen Solvenzquote von 222 auf 140 Prozent bleibt die Kapitalausstattung deutlich über der kritischen Marke von 100 Prozent. Unter Berücksichtigung reaktiver Maßnahmen haben alle 48 europäischen Versicherungsgruppen, die sich dem Test unterzogen, die Solvenzanforderungen erfüllt.
EIOPA-Stresstest ist kein Einzelfall
Asmussen betont, dass im Rahmen von Solvency II, dem europäischen Aufsichtsrahmen für Versicherungsunternehmen, bereits regelmäßig umfassende Stresstests durchgeführt werden: »Wir simulieren routinemäßig Extremsituationen und prüfen die Kapitalanforderungen sogar quartalsweise.«
Die beiden Ansätze unterscheiden sich in der Prognose, mit der das Stressszenario angenommen wird. Solvency II geht von einem Ereignis aus, das alle 200 Jahre eintritt. Die Wahrscheinlichkeit der Stressszenarien unter Solvency II ist damit deutlich höher als die von EIOPA. Der nächste EIOPA-Stresstest ist im Jahr 2027 geplant.
Was ist der EIOPA-Stresstest?
Der EIOPA-Stresstest ist eine regelmäßige Übung, die von der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) durchgeführt wird. Ziel des Stresstests ist es, die Widerstandsfähigkeit der europäischen Versicherungsbranche gegenüber extremen, aber plausiblen finanziellen und wirtschaftlichen Entwicklungen zu bewerten2.
Funktionsweise des EIOPA-Stresstests:
- Szenarienentwicklung: EIOPA entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) Stressszenarien, die verschiedene makroökonomische Schocks simulieren, wie z.B. geopolitische Spannungen, hohe Inflation und niedrige Wachstumsraten.
- Datenanalyse: Versicherungsunternehmen müssen ihre Kapital- und Liquiditätspositionen unter den angenommenen Stressbedingungen bewerten und die Ergebnisse an EIOPA melden.
- Ergebnisbewertung: EIOPA analysiert die Daten und bewertet die Fähigkeit der Versicherer, ihre Solvenzanforderungen auch unter extremen Bedingungen zu erfüllen.
Ergebnisse des EIOPA-Stresstests 2024:
- Die europäische Versicherungsbranche hat sich als grundsätzlich robust erwiesen und konnte die Solvenzanforderungen auch unter extremen Bedingungen erfüllen.
- Die durchschnittliche Solvenzquote der Versicherer sank von 221,8 % auf 123,3 %, konnte jedoch durch reaktive Maßnahmen wieder auf 139,9 % verbessert werden.
- Der Stresstest zeigte, dass die Versicherer über ausreichende liquide Mittel verfügen, um ihren Liquiditätsbedarf auch im Stressszenario zu decken.
Der EIOPA-Stresstest hilft Aufsichtsbehörden, Schwachstellen in der Versicherungsbranche zu identifizieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit zu empfehlen.
Genki Absmeier
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