Ausblick ins KI-Jahr 2026

Illustration Absmeier foto freepik ki

Mit dem Jahresende kommen die Rückblicke und Fragen, was das kommende Jahr bringen wird. KI-Agenten haben 2025 zweifelsfrei die Top-Themen dominiert und umso spannender ist der Blick auf 2026. Der Weg ins nächste Jahr ist von starken Herausforderungen geprägt: Fachkräfte, Kosten, Souveränität und Kontrolle bleiben zentral und wachsen gleichzeitig an Komplexität.

Doch worauf genau können sich Unternehmen für 2026 einstellen?

Florian Douetteau, CEO der Universal AI-Plattform Dataiku, prognostiziert gravierende Umwürfe für die Interaktionen zwischen Agenten und Menschen:

 

  • EU-Souveränität wird pragmatisch:
    Europa wird seine Prinzipien weiter auf der pragmatischen Grundlage definieren, dass Infrastruktur auch dann funktionieren muss, wenn alle transatlantischen Kabel durchtrennt werden würden. Jeder Anbieter kritischer Daten/KI sollte dementsprechend in der EU Unterstützung, EU-basierte Tech-Ressourcen und Möglichkeiten an die Hand bekommen, eigene Aktivitäten bei Bedarf von Abhängigkeiten außerhalb Europas zu trennen.
  • Das erste Modell-Embargo:
    Jüngste Entwicklungen werden neue geopolitische Tatsachen schaffen. Chinesische Unternehmen, welche ihre Modelle außerhalb des Landes trainieren, um GPU-Exportkontrollen zu umgehen, sind ein erstes Indiz dafür, dass eine der geopolitischen Kräfte den Export grundlegender Modelle in eine konkurrierende Region letztlich blockieren wird. Es wird das erste technologische Embargo, das auf Intelligenz statt auf Waffen basiert. Das globale KI-Ökosystem wird dadurch in inkompatible Denkweisen zerbrechen.
  • Flexible Arbeitsmodelle:
    Europäische Unternehmen werden Arbeitsmodelle zur Unterstützung der KI-Transformation reformieren. Angesichts der Herausforderung, Arbeit und Qualifikationen mit der Einführung von KI neu zu organisieren, werden europäische Unternehmen neue flexible Modelle und Organisationskonzepte fordern und fördern, um KI-Produktivität zu unterstützen und gegenüber internationalen Konkurrenten aufzuholen.
  • Ende der »digitalen Transformation«:
    Unternehmen werden den Begriff stillschweigend aus ihrem Wortschatz streichen. KI wird nicht mehr als technisches Projekt, sondern als vollumfängliche Neugestaltung von Arbeit und Organisation erkannt. Dieser Wandel sorgt für Spannungen innerhalb von Organisationen, da er das eigentliche Hindernis offenbart: die Führungskultur, nicht die Technologie.
  • Aufstieg einer neuen Fachkraft:
    Als »KI-Agenten-Architekten« werden Spezialisten verschiedenster Abteilungen in dieser neuen Rolle zusammenfinden. Mithilfe ihrer fundierten Fachkenntnisse werden sie KI-Systeme (neu) entwerfen, überwachen und Unternehmen endlich über Pilotprojekte hinaus zu KI-Erfolgen führen.
  • E-Mail-Kommunikation zwischen Agenten:
    Während die Integration von Agenten in vielen Unternehmen noch in Kinderschuhen steckt, werden Logistik- und Transportunternehmen 2026 damit beginnen, die am häufigsten sich wiederholenden Abläufe zu automatisieren. Da die meisten dieser Prozesse auf E-Mails basieren, wird die Automatisierung auf allen Seiten durch Agenten dazu führen, dass die klassische Mail das vielseitigste Protokoll für die Kommunikation zwischen Agenten wird.

 

Kurt Muehmel, Leiter für KI-Strategie bei der Universal AI-Plattform Dataiku, sieht für 2026 strukturelle Veränderungen in KI-Ökosystemen:

  • Paradigmenwechsel im ROI von KI:
    2026 werden die realen KI-Kosten nicht mehr zu ignorieren sein. Die Kostendiskussion der CFOs wird sich völlig neu definieren von »Was kostet das Modell?« zu »Was kostet uns die Wartung und Kontrolle des Ökosystems?«. Zentral werden die Mehrkosten durch verlangsamte Workflows, die technischen Schulden veralteter Tools/Systeme und die Risiken unkontrollierter KI.
  • Jahr der Plattform-Optimierungen:
    Die Aufteilung in Datenplattformen oder KI-Plattformen wird obsolet. Unternehmen werden feststellen, dass die zentrale Verwaltung aller Datenflüsse über eine unternehmenszentrale Plattform die größten Erfolge für Kosten, Souveränität und diversifizierte AI-Stacks verspricht.
  • Ende der Black-Box-KI:
    Nachvollziehbarkeit wird von einem »Nice-to-have« zu einem »Must-Have«. Der regulatorische Druck und unternehmensinterne Anforderungen machen Black-Box-Systeme zu einer risikoreichen Zumutung. Elementar werden die KI-Agenten, die nachvollziehbar und zurechnungsfähig mit sich selbst, miteinander und mit Menschen agieren können.

 

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