
foto freepik
Zu viele Benachrichtigungen, zu wenig Konzentration – Echtzeitkommunikation stresst deutsche Büroangestellte.
Mehr als die Hälfte der deutschen Büroangestellten empfindet ständige Erreichbarkeit und Echtzeitkommunikation als belastend. Asynchrone Zusammenarbeit kann mehr als 2 Stunden pro Woche einsparen. Wer asynchron arbeitet, fühlt sich im Schnitt produktiver, zufriedener und weniger gestresst
Druck und Überforderung auf der Arbeit sind alltäglich in Deutschland: Laut einer aktuellen Umfrage von Atlassian fühlt sich mehr als die Hälfte (56 Prozent) zumindest gelegentlich durch Benachrichtigungen oder den Druck, sofort zu reagieren, überfordert [1]. 59 Prozent verbringen täglich zwei oder mehr Stunden damit, E-Mails oder Chat-Nachrichten zu beantworten. Hinzu kommt oft eine Flut an Meetings, die Zeit für konzentriertes Arbeiten raubt und immer wieder als Belastung identifiziert wird. So gaben in einer weiteren Atlassian-Studie aus 2024 78 Prozent der Befragten an, dass sie ihrer Kernarbeit kaum nachgehen können, wenn sie an allen geplanten Besprechungen teilnehmen [2].
Dabei hat die klassische Stechuhr in deutschen Büros längst ausgedient – Gleitzeit etabliert sich zunehmend als Standard. Laut der aktuellen Atlassian-Studie genießen inzwischen schon mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Büroangestellten in Deutschland einen gewissen Grad an Freiheit, wenn es darum geht, ihre Arbeitszeit selbst einzuteilen. Doch die gewonnene Flexibilität bedeutet nicht automatisch weniger Belastung. Denn in der Praxis ist der Arbeitsalltag in vielen Unternehmen noch immer so ausgelegt, dass Beschäftigte nahezu jederzeit erreichbar sein müssen – sei es für kurzfristige Meetings oder um Chat-Nachrichten und E-Mails zu beantworten.
Genau hier setzt ein asynchrones Arbeitsmodell an. Ziel ist es, Unterbrechungen durch ständige Echtzeitkommunikation zu reduzieren und mehr Raum für konzentriertes Arbeiten zu schaffen. Laut Studie sparen Mitarbeitende, die bereits asynchron arbeiten, durchschnittlich mehr als zwei zusätzliche Stunden (etwa 140 Minuten) pro Woche, in denen sie fokussiert arbeiten können.
Was bedeutet asynchrones Arbeiten?
Beim asynchronen Arbeiten erfolgt die Zusammenarbeit im Team zeitversetzt, ohne dass alle Beteiligten gleichzeitig online beziehungsweise aktiv sein müssen. Teammitglieder leisten ihren Beitrag dann, wenn es in ihren individuellen Arbeitsrhythmus passt. Das kann etwa über aufgezeichnete Videos, Kommentare in Dokumenten oder Projektmanagement-Tools erfolgen statt in Live-Meetings oder Chats. Zu den in Deutschland am häufigsten genutzten Methoden asynchroner Zusammenarbeit zählen laut Studie vor allem schriftliche Antworten über Kommentarfunktionen (46 Prozent) sowie der Einsatz von Sprachnachrichten oder aufgezeichneten Video-Updates anstelle von Live-Meetings (32 Prozent). Zudem arbeitet mehr als ein Drittel der Befragten (35 Prozent) regelmäßig über verschiedene Zeitzonen hinweg.
Vorbehalte und Chancen: Bessere Work-Life Balance
Nicht alle befragten Büroangestellten stehen asynchronen Methoden offen gegenüber. So befürchten 30 Prozent, dass ihre Vorgesetzten diese Arbeitsweise als geringere Verfügbarkeit werten könnten. 27 Prozent machen sich zudem Sorgen, dass Entscheidungen verzögert oder Prozesse verlangsamt werden könnten.
Die Erfahrungen derjenigen, die bereits asynchron arbeiten, zeichnen hingegen ein positives Bild: Knapp zwei Drittel (65 Prozent) berichtet von höherer Produktivität und mehr als die Hälfte (54 Prozent) erfährt dank asynchronem Arbeiten weniger Stress. Nicht zuletzt steigt auch die allgemeine Arbeitszufriedenheit: 63 Prozent der Befragten geben an, durch asynchrones Arbeiten zufriedener in ihrem Job zu sein.
[1] Methodik: Atlassian hat in Zusammenarbeit mit Censuswide 4.000 Büroangestellte, darunter 1.000 aus Deutschland, im Zeitraum vom 01. Juli bis 4. Juli 2025 zu ihren Erfahrungen mit und Einstellung zu flexiblen und asynchronen Arbeitsmodellen befragt.
[2] https://www.atlassian.com/blog/workplace-woes-meetings
5220 Artikel zu „Zusammenarbeit“
News | Industrie 4.0 | Kommunikation | Künstliche Intelligenz | Tipps
Connected Work: 6 Wege, wie KI intelligente Zusammenarbeit fördert
Liefertermine wackeln, Teams arbeiten unter Dauerlast, Know-how verschwindet in der Rente: In vielen Industrieunternehmen gehört der Ausnahmezustand zum Betriebsalltag. Gleichzeitig soll die Zusammenarbeit in Produktion, Qualitätskontrolle und Wartung immer schneller, präziser und vernetzter werden. Wie das KI-gestützt gelingen kann, zeigt der Softwarehersteller Augmentir an sechs konkreten Praxisbeispielen. Intelligente Kollaboration in der Industrie geht über…
News | Effizienz | Kommunikation | New Work | Ausgabe 7-8-2025
Technologie als Schlüssel zur erfolgreichen Zusammenarbeit im Büro – Hybride Arbeit
Trends 2025 | News | Trends Kommunikation | Kommunikation | Künstliche Intelligenz
Kommunikation und Zusammenarbeit: Die wichtigsten Entwicklungen 2025
»2025 steht ganz im Zeichen des Brückenschlags zwischen den tatsächlichen Anforderungen mittelständischer Unternehmen und den zahlreichen Möglichkeiten, die innovative Technologien bieten. Unser Anspruch ist es, unsere Partner und Kunden dabei zu unterstützen, Anforderungen und Möglichkeiten in Einklang miteinander zu bringen und so maximal von technologischen Entwicklungen zu profitieren«, sagt Dr. Ralf Ebbinghaus, Geschäftsführer von Enreach.…
Trends 2025 | News | Trends Security | IT-Security | Whitepaper
Cybersecurity-Trends in 2025: KI-Agenten, Finanzsysteme und Zusammenarbeit
Trend 1: Außer Kontrolle geratene KI-Agenten Laut Untersuchungen von Gartner werden KI-Agenten zu den wichtigsten Technologietrends im Jahr 2025 gehören. Die Analysten gehen derzeit davon aus, dass bis 2028 bereits 15 Prozent der täglichen Arbeitsentscheidungen autonom von KI-Agenten getroffen werden. Während dies einen enormen Produktivitätszuwachs bedeutet, muss die Cybersecurity-Branche dringend über die Kontrolle sowie…
News | Trends 2024 | Trends Wirtschaft | Business | Effizienz | Geschäftsprozesse | Whitepaper
Durch engere Zusammenarbeit zwischen Finanz- und Fachabteilungen aus der Rezession
Erst Kontrolle, dann Wachstum: Effektives Ausgabenmanagement ist für 84 Prozent deutscher Firmen von zentraler Bedeutung. 56 Prozent bedauern zu drastische Ausgabenkürzungen. Pleo, Anbieter einer Lösung für Ausgabenmanagement, beleuchtet in einer aktuellen Studie die Wechselwirkungen von Budgetkürzungen, Zusammenarbeit und Wachstum in deutschen Firmen. Der Report zu Finanz- und Geschäftssynergien zeigt: Deutsche Firmen erhoffen sich von…
News | Business | Kommunikation | Lösungen | Tipps
Weihnachtsfeiern neu gedacht: Teamevents als Boost für die Zusammenarbeit
Kollaboration, Nachhaltigkeit und Innovation sind für Unternehmen wichtiger denn je, wie die von teamgeist durchgeführte Umfrage »Teambuilding-Trends 2024« zeigt [1]. Unternehmen setzen verstärkt auf Teambuilding-Maßnahmen, um den Zusammenhalt und die Kommunikation zu stärken – aber auch um die Themen Nachhaltigkeit und KI (Künstliche Intelligenz) in der Zusammenarbeit stärker in den Fokus zu rücken. Für…
News | Business | Kommunikation | New Work | Services
Personaldienstleister als Partner für IT-Freelancer – von der Zusammenarbeit mit Randstad Professional profitieren
Fachkräfte mit einem Hintergrund in IT werden von Unternehmen händeringend gesucht, zunehmend auf Projektbasis. Freelancer haben bessere Chancen denn je – doch Aufträge zu finden und reibungslos abzuwickeln, ist nicht immer leicht. Personaldienstleister haben ein vielfältiges Angebot, um in diesem Prozess zu unterstützen. Digitalisierung ist der Treiber von Wachstum weltweit und die Grundlage für…
News | Business | Kommunikation | Künstliche Intelligenz | Whitepaper
KI und Zusammenarbeit: Chefs nicht fit für KI
Aktuelle Umfrage zum Einfluss der künstlichen Intelligenz auf die Arbeitskultur zeigt Zweifel an Zukunftsfähigkeit der Führungskräfte. Ist die eigene Führungskraft auf die durch künstliche Intelligenz erwarteten Veränderungen gut vorbereitet? Die große Mehrheit der Beschäftigten zweifelt daran. Das ist das Ergebnis der repräsentativen Umfrage »KI und Arbeitskultur«, für die der Coachingausbilder InKonstellation 1.051 Berufstätige befragt…
News | Business | Digitalisierung | Favoriten der Redaktion | Kommunikation | New Work | Strategien
Neues Modell der Zusammenarbeit: das teamgeführte Composable Enterprise
Implementierung von Conways Prinzipien für das teamgeführte Composable Enterprise Die Composable-Infrastructure-Bewegung hat die Softwarebereitstellung revolutioniert. Es bedarf aber einiger Anstrengungen seitens des Managements, um diesen vielversprechenden Sprung hin zum Composable Enterprise zu schaffen. Mit diesem Begriff wird eine Organisation beschrieben, die sich dem schnellen Tempo der geschäftlichen Veränderungen agil anpassen kann. Die Abstraktion…
News | Digitalisierung | Effizienz | Favoriten der Redaktion | Infrastruktur | Nachhaltigkeit
Digitale Zwillinge und effektive Zusammenarbeit für nachhaltige und widerstandsfähige Infrastruktur
Es liegt in unserer Verantwortung, die Infrastruktur zukünftig nachhaltiger und umweltfreundlicher zu planen, zu bauen und zu betreiben. Planer, Bauherren, Eigentümer und Betreiber von Infrastrukturen müssen sich deshalb an die Spitze setzen beim Übergang zu kohlenstoffarmen Lösungen, Abfallreduzierung und Energieeinsparung, um den Klimawandel positiv zu beeinflussen. Wie das gelingt, erklärt Rodrigo Fernandes, Director of ES(D)G…
News | Künstliche Intelligenz | Produktmeldung
adesso und Aleph Alpha intensivieren Zusammenarbeit
KI für die deutsche Wirtschaft und Verwaltung. Bereits seit den Gründungstagen von Aleph Alpha ist der IT-Dienstleister adesso ein wichtiger Partner des deutschen KI-Spezialisten; seit 2022 arbeiten beide Unternehmen zudem strategisch zusammen. Nun intensivieren sie die Zusammenarbeit, um die deutsche Wirtschaft und Verwaltung bei der schnelleren und besseren Erschließung des enormen Potenzials generativer KI…
News | Business | IT-Security | Ausgabe 11-12-2023 | Security Spezial 11-12-2023
Cyberrisiken kontrollieren – Wie Business und Cybersecurity besser zusammenarbeiten
In Zeiten einer zunehmenden Abhängigkeit von Technologien und dem rasanten Voranschreiten der digitalen Vernetzung müssen Unternehmen über alle Branchen hinweg die Sicherheit ihrer Systeme und Daten an oberste Stelle setzen. Dabei geht es jedoch längst nicht mehr um die reine Abwehr von Bedrohungen wie Ransomware oder Hackerangriffe. Vielmehr spielt die Cybersicherheit mittlerweile eine grundlegende Rolle, wenn es darum geht, Unternehmen zu Wachstum, Erfolg und einem starken Wettbewerbsvorteil zu verhelfen. Voraussetzung hierfür ist eine enge Zusammenarbeit von IT-Teams und Business-Verantwortlichen sowie Metriken, die die positiven Auswirkungen von Sicherheitsmaßnahmen auf die Geschäftsergebnisse sichtbar machen.
News | Kommunikation
Open-Source-Lösungen für Videokonferenzen: Sicher ortsübergreifend zusammenarbeiten
Videoconferencing-Systeme gehören in den meisten Unternehmen dazu, um verteilte Teams virtuell zu vereinen und eine Zusammenarbeit möglich zu machen. In den Webspaces werden Unternehmensgeheimnisse und sensible Informationen geteilt – Betriebe sollten deswegen die Sicherheit ihrer Konferenz-Tools im Auge behalten. Sie lässt sich einfach mit Open-Source-Lösungen verwalten: durch mehr Transparenz, individuelle Anpassbarkeit und Datenhoheit. Corona hat…
News | Business | Digitale Transformation | Favoriten der Redaktion | Ausgabe 7-8-2023
Die strategische Allianz von morgen: CFO & CIO – Zusammenarbeit für (noch) mehr Erfolg
News | Digitalisierung | Tipps
6 Tipps für die Zusammenarbeit zwischen Datenexperten und Entscheidern
So führen Datenanalysen zum Erfolg. Datenanalyse ist und darf kein Selbstzweck im Unternehmen sein, sondern soll das Geschäft verbessern und so zum Umsatzmotor werden. Langfristig leisten sich Unternehmen nur dann eine Datenanalyse, wenn der ROI (Return on Investment) stimmt. Oft sind Algorithmen und Software nicht das Problem, wenn die Ergebnisse nicht stimmen, sondern die…
News | Business | Strategien | Tipps
Kooperationen – welche Hürden sind für eine gute Zusammenarbeit zu überwinden
In den vergangenen Jahren gab es deutliche Veränderungen der Rahmenbedingungen auf dem Markt. Unternehmen müssen nun auf der einen Seite mit Fachkräftemangel, stockenden Produktionszeiten und neuen digitalen plattformbasierten Vertriebskanälen umgehen und zugleich Kundenbedürfnissen nach innovativen Produkten begegnen. Vor diesem Hintergrund erhält die Frage, ob ein Unternehmen ein Produkt selbst entwickelt und herstellt (»make«), hinzukauft…

