Durch engere Zusammenarbeit zwischen Finanz- und Fachabteilungen aus der Rezession

Illustration Absmeier foto freepik

Erst Kontrolle, dann Wachstum: Effektives Ausgabenmanagement ist für 84 Prozent deutscher Firmen von zentraler Bedeutung. 56 Prozent bedauern zu drastische Ausgabenkürzungen.

 

Pleo, Anbieter einer Lösung für Ausgabenmanagement, beleuchtet in einer aktuellen Studie die Wechselwirkungen von Budgetkürzungen, Zusammenarbeit und Wachstum in deutschen Firmen. Der Report zu Finanz- und Geschäftssynergien zeigt: Deutsche Firmen erhoffen sich von einer verbesserten Zusammenarbeit zwischen Finanzabteilung und den anderen Geschäftsbereichen vor allem mehr Kontrolle und Transparenz bei der Budgetierung. Andere Länder hingegen wollen mit der Zusammenarbeit vorrangig ihr Wachstum beflügeln. Für den Report wurden knapp 2.900 Finanzentscheider in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, den Niederlanden, Dänemark und Schweden befragt.

Effektives Ausgabenmanagement ist für den Unternehmenserfolg von zentraler Bedeutung, wie 84 Prozent der befragten deutschen Firmen bestätigen. Die Begründung: Ausgabenmanagement ermöglicht datengestützte Entscheidungen sowohl bei Sparmaßnahmen als auch bei Budgetierungen. Doch das klappt nicht immer reibungslos: Rund 57 Prozent der Unternehmen berichten, dass mangelnde Kommunikation und unzureichende Abstimmung zwischen Abteilungen zu fehlerhaften Ausgabenentscheidungen führen. Damit das Ausgabenmanagement wie gewünscht funktioniert, muss sich also die Zusammenarbeit zwischen Finanz- und Fachabteilungen verbessern.

 

56 Prozent bereuen vergangene Kürzungen

Wie wichtig das ist, zeigt der Zusammenhang zwischen Ausgaben und Wachstum: Während 44 Prozent der Unternehmen mehr Wachstumsambitionen an den Tag legen, geben viele zu, dass drastische Kostensenkungen ihr Wachstum behindern. In Deutschland bereuen 56 Prozent vergangene Kürzungen und 65 Prozent hätten ihre Ausgaben besser verteilt, wenn sie mehr Einblick in andere Abteilungen gehabt hätten.

Während die meisten europäischen Länder die wirtschaftliche Rezession hinter sich gelassen haben und auf Wachstum setzen, verhalten sich deutsche Firmen nach wie vor vorsichtig. Vielerorts gilt Sparen als tugendhaft und Ausgaben als riskant. 87 Prozent der Unternehmen haben in den letzten 18 Monaten ihre Ausgaben reduziert.

Dennoch: Fast zwei Drittel der deutschen Unternehmen (63 Prozent) sind sich bewusst, dass eine Reduzierung der Ausgaben das zukünftige Wachstum gefährden kann. Folglich steigt der Druck auf Finanzabteilungen, die Balance zwischen Sparsamkeit und notwendigen Ausgaben zu wahren. Wenn sie daher die Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen intensivieren möchten, dann vor allem, um die Kontrolle und Transparenz von Budgetierungen zu erhöhen. Hier unterscheiden sie sich von den anderen Europäern, die in der verstärkten Synergie direkte Wachstumsvorteile sehen.

Raymond Hüner, Head of Regions: »Wenn Unternehmen das Wachstum ankurbeln und die Handbremse lösen wollen, muss ein Umdenken stattfinden. Besonders, da fast zwei Drittel (63 Prozent) der deutschen Organisationen angeben, dass das Verlangsamen oder Pausieren von Ausgaben Auswirkungen auf künftige Wachstumschancen haben kann. Dieser Aspekt wird oft übersehen, und eine sorgfältige Ausgabenkürzung (neben Budgeterhöhungen) könnte durch besseren Wissensaustausch und Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen deutlich verbessert werden, um klügere und strategischere Entscheidungen zu ermöglichen.«

 

Kommunikation verbessert Zusammenarbeit

Was aber hindert die Abteilungen bislang, besser zusammenzuarbeiten? 68 Prozent der Firmen geben an, dass Kommunikationsbarrieren zwischen den Abteilungen die Kooperation erschweren. Viele Unternehmen bemängeln auch eine ablehnende Haltung gegenüber Veränderungen: 62 Prozent sagen, dass starre Denkweisen den Nutzen der Zusammenarbeit einschränken. Zudem fühlt sich die Finanzabteilung oft als reine Verwaltungsinstanz missverstanden, was die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen behindert. Auf der anderen Seite wird die Finanzabteilung oft als schwer zugänglich wahrgenommen.

Transparente und offene Kommunikation ist daher für eine effektive Zusammenarbeit unerlässlich. 85 Prozent der Unternehmen bestätigen, dass ehrliche Gespräche die Genauigkeit von Finanzprognosen verbessern. Eine klare, jargonfreie Sprache ist dabei entscheidend, wie 78 Prozent der Befragten angeben. Auch digitale Werkzeuge, wie beispielsweise Ausgabenmanagement-Plattformen, werden als wichtiger Faktor gesehen, um die Zusammenarbeit zwischen Finanzteams und anderen Abteilungen zu fördern.

Johanna Waara, Senior Vice President, Commercial Solutions Europe, Mastercard: »Unternehmen haben sich traditionell viel langsamer auf neue Technologien zur Verwaltung von Finanzen eingestellt. In der aktuellen Wirtschaftslage, in der die Margen enger geworden sind, ist die Notwendigkeit für Unternehmen gestiegen, effizienter zu arbeiten. Unternehmen setzen daher verstärkt auf datenzentrierte digitale Zahlungstechnologien, die es ihnen ermöglichen, ihre Abläufe besser zu steuern und die Stabilität ihrer Lieferketten sowie ihres Betriebskapitals zu schützen. Innovative Lösungen ermöglichen es Unternehmen, ihre Organisation nahtlos zu digitalisieren, was die Effizienz steigert und das Wachstum in der heutigen digitalen Wirtschaft vorantreibt.«

 

[1] Die Online-Umfrage wurde von Censuswide Research im Auftrag von Pleo unter 2.853 Finanzentscheidern in Großbritannien (502), Frankreich, Deutschland, Spanien, den Niederlanden, Dänemark und Schweden durchgeführt. Die Umfrage fand im August 2024 statt. Teilnehmer waren Finanzdirektoren bis hin zu administrativem Personal in Finanzabteilungen mit Einblick in die Unternehmensfinanzen (insbesondere Ausgaben) in Unternehmen mit 50-499 Mitarbeitern.
https://content.pleo.io/de/synergy-report?utm_nooverride=12

 

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