Aktuelle Umfrage zum Einfluss der künstlichen Intelligenz auf die Arbeitskultur zeigt Zweifel an Zukunftsfähigkeit der Führungskräfte.
Ist die eigene Führungskraft auf die durch künstliche Intelligenz erwarteten Veränderungen gut vorbereitet? Die große Mehrheit der Beschäftigten zweifelt daran. Das ist das Ergebnis der repräsentativen Umfrage »KI und Arbeitskultur«, für die der Coachingausbilder InKonstellation 1.051 Berufstätige befragt hat. Die Online-Umfrage wurde im Mai 2024 durch das Marktforschungsinstitut Bilendi im Auftrag von InKonstellation durchgeführt.
Können Chefinnen und Chefs KI? Die Frage bezieht sich meist auf die direkten Fähigkeiten von Führungskräften im Umgang mit ChatGPT & Co. Sie hat aber auch noch eine andere Dimension, wie die aktuelle Umfrage zeigt. Ein Großteil der Beschäftigten rechnet für die Zukunft mit massiven Veränderungen der menschlichen Zusammenarbeit und Führungspraxis.
Neue Herausforderungen für Führung
Als neue Führungsherausforderungen im KI-Kontext sieht eine Mehrheit der Beschäftigten die Zunahme von Fernarbeit (55 %), die stärkere Bedeutung von datenbasierten Entscheidungen (55 %), lebenslanges Lernen und kürzere Innovationszyklen als Führungsaufgabe (52 %) sowie Entscheidungen zum moralisch verantwortbaren Einsatz von KI (52 %). Immerhin 45 % glauben, dass sich Führung stärker »in Richtung Coaching, Kulturarbeit und Strategie« entwickeln wird.
Schlechte KI-Fitness
40 % der Befragten befürchten, dass ihre Führungskräfte für solche KI-Herausforderungen allenfalls »ausreichend« oder »mangelhaft« vorbereitet sind. 39 % geben ihren Chefinnen und Chefs ein »befriedigend«. Als »gut« oder »sehr gut« vorbereitet sehen nur 21 % die eigenen Führungskräfte.
Das Whitepaper zur Studie steht zum kostenlosen Download auf der Seite von InKonstellation zur Verfügung: www.in-konstellation.de/wp-content/uploads/2024/06/KI_und_Arbeitskultur_Studie_InKonstelation.pdf
Fazit der Studie:
Grundsätzlich blickt mehr als die Hälfte der Beschäftigten chancenorientiert auf das Thema Künstliche Intelligenz. Das ist zunächst einmal eine gute Nachricht. Noch sieht die Mehrheit nur schwache Auswirkungen auf den eigenen Job und die persönliche Arbeitswelt. Jedoch ändert sich dieses Bild, wenn man nach den Erwartungen für die nahe Zukunft fragt. Hier gehen deutlich mehr Menschen von starken Veränderungen aus, wobei 90 % den eigenen Job davon ausnehmen. Ist hier der Wunsch der Vater der gefühlten Jobsicherheit?
Mehrheitlich sind die Beschäftigten allerdings davon überzeugt, dass KI die Arbeitswelt generell stark verändern wird. Diese Erwartung betrifft keineswegs nur Automatisierungsprozesse, sondern auch Arbeitsrollen, Kompetenzen, Berufsbilder und die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens. Die Zusammenarbeit zwischen den Menschen – so die Erwartung – wird durch die neue »Kollegin KI« schwerer, etwa im Hinblick auf die zwischenmenschliche Kommunikation. Zudem wird Führung anspruchsvoller, wovon vor allem ein großer Teil der Führungskräfte selbst ausgeht.
Virtuelle Führung, lebenslanges Lernen als Aufgabe von Führung und Motivation sowie des Selbstmanagements der Führungskräfte und eine stärkere Rolle der Führung durch die Integration von Coachingfunktionen, Kultur- und Strategiearbeit bestimmt im Blick der Beschäftigten die von KI geprägte Zukunft. Besonders gefragt ist vor allem emotionale Intelligenz für Führungskräfte. Diese brauchen künftig mehr Selbstreflexion und Analysefähigkeiten im Hinblick auf ihr Agieren in einer komplexer werdenden Arbeitswelt.
7511 Artikel zu „Arbeit KI“
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