KI und Edge erhöhen die Sicherheit am Arbeitsplatz

Illustration Absmeier foto freepik

Edge Computing und künstliche Intelligenz haben enormes Potenzial für die Industrie und Wirtschaft: Richtig eingesetzt, können Betriebe Produktion und Prozesse effizienter gestalten und ihre Umsätze steigern. Doch gerade im Verbund erhöhen die Technologien auch den Schutz der Mitarbeiter.

 

Gerade in Industrieanlagen und Fertigungsbetrieben ist die Gefahr für die Mitarbeiter zuweilen extrem hoch. Natürlich kann auch in einem Büro ein Feuer ausbrechen oder eine Gasexplosion stattfinden – die Wahrscheinlichkeit dafür ist in einem Gaskraftwerk oder einer Stahlhütte jedoch ungleich höher. Umso wichtiger ist es, neueste technologische Entwicklungen zu nutzen, um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. Welche Möglichkeiten gerade KI und Edge Computing bieten, erklärt Dell Technologies.

 

Predictive Maintenance: Unfälle verhindern, bevor sie passieren

Eine große Gefahr für die Mitarbeiter in Fertigungsbetrieben geht von wartungsbedürftigen Maschinen aus. Sobald Teile verschleißen, erhöht sich automatisch das Risiko eines Zwischenfalls, der auch die im Werk arbeitenden Menschen in Mitleidenschaft ziehen kann: Man denke nur an defekte Dichtungsringe in einer Chemiefabrik oder die Brandgefahr, wenn Schmiermittel nicht mehr effizient genug die Reibung zwischen Bauteilen unterbinden. Predictive Maintenance, also eine vorausschauende Wartung, bietet den verantwortlichen Technikern die Möglichkeit, Zwischenfälle zu verhindern, bevor sie passieren. In diesem Kontext wertet eine künstliche Intelligenz kontinuierlich Sensordaten aus und sagt exakt voraus, wann Teile ausgetauscht oder repariert werden müssen. Die Daten gelangen von den OT (Operational Technology)-Geräten über ein IoT Gateway in der Regel in die Cloud, wo sie gesammelt und von der KI verwertet werden. Ein weiterer positiver Nebeneffekt von Predictive Maintenance ist, dass Techniker keine unnötigen Wartungsarbeiten durchführen müssen, die viel Zeit kosten, aber die Sicherheit nicht wirklich verbessern. Auf diese Weise verringern Unternehmen zudem noch den Aufwand für die Anfahrt und Material.

 

Sensorik, KI und Edge Computing: Katastrophen in Echtzeit managen

Die gleichen Sensoren, die eine prädiktive Wartung ermöglichen, haben allerdings noch einen sehr viel direkteren Einfluss auf den Schutz der Mitarbeiter. Ausgestattet mit einem Edge Gateway können Industrieanlagen die Daten auch an Edge-Server vor Ort für die direkte Verarbeitung und Überprüfung in Echtzeit weiterleiten. Ohne den Umweg in die Cloud sind KI-Anwendungen in der Lage, Gefahrenlagen in Fabrikhallen – etwa durch ausströmendes Gas oder gefährliche Temperaturschwankungen in den Maschinen – zu erkennen und umgehend Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Das kann bedeuten, dass die künstliche Intelligenz die Kühlmechanismen anpasst oder die Produktionsgeschwindigkeit herunterfährt und das Personal darüber informiert. In dringendsten Notfällen schlägt sie Alarm und löst somit eine Evakuierung des Werkes aus. Gegebenenfalls könnte sie überdies automatisiert die Feuerwehr rufen, da in solchen Situationen jede Sekunde zählt.

 

Computer Vision: Kameraüberwachung mit Köpfchen

KI und Edge Computing heben auch die in Fabrikanlagen und Kraftwerken ohnehin vorhandene Kameraüberwachung auf ein neues Level, um so die Sicherheit der Angestellten zu verbessern. Mit sogenannter Computer Vision können Betriebe durch eine künstliche Intelligenz Live-Bilder aus dem Inneren einer Industrieanlage in Echtzeit auf einem Edge-Server verarbeiten und auswerten lassen. Betritt ein Mensch etwa ohne Schutzkleidung wie Helm oder Atemschutzmaske einen Gefahrenbereich, könnte die KI umgehend Alarm schlagen. Unternehmen statten auf diese Weise ihre Kameras mit Intelligenz aus und erhöhen die Betriebssicherheit enorm. Auf ähnliche Weise erhöhen intelligente Kameras auch den Perimeterschutz von Industrieanlagen, öffentlichen Plätzen und in Banken. KI-Modelle sind heute komplex trainierbar und können Gefahrenlagen sehr zuverlässig erkennen – so beispielsweise auch, ob sich jemand auffällig oder aggressiv verhält. Computer-Vision-Anwendungen können so etwa das Sicherheitspersonal in Banken verständigen, wenn sie einen Überfall vermuten.

»Einfach nur Bilder aufzunehmen oder Sensordaten zu speichern, ist heute einfach nicht mehr zeitgemäß«, erklärt Chris Kramar, Director & General Manager OEM Solutions DACH bei Dell Technologies. »Sicherheitsteams und Techniker haben in der Regel nicht die Zeit, alle vorhandenen Daten auszuwerten und in Kontext zueinander zu stellen. Das ging früher zu Lasten der Produktivität und hat die Kosten für Unternehmen erhöht. Heute haben Fertigungsbetriebe, Unternehmen und Behörden durch künstliche Intelligenz und Edge Computing nicht nur neue Möglichkeiten, um die Produktion sowie den Geschäftsalltag effizienter zu gestalten, sondern auch um ihr Personal wirksam zu schützen.«

 

1066 Artikel zu „KI Fertigung“

Intelligente Fertigung: Deutsche Unternehmen setzen zunehmend auf KI

Der Report »State of Smart Manufacturing« von Rockwell Automation liefert wertvolle Einblicke in Trends, Herausforderungen und Pläne für Hersteller. Hierfür wurden mehr als 1.500 Unternehmen der Fertigungsindustrie aus 17 Ländern befragt, darunter Deutschland, das Vereinigte Königreich (UK), Frankreich, Italien und Spanien. Knapp über 100 der teilnehmenden Firmen kommen aus Deutschland (101).   Unter den vielen…

KI-Trends 2024: Hardwaremonopol, Fertigungsindustrie und Regulierung

Gainfarm-CTO und KI-Experte Christian Behrens über die Trends 2024 im Bereich Künstlicher Intelligenz.   Künstliche Intelligenz (KI) war das große Thema in der Tech-Community im Jahr 2023 – und auch 2024 wird KI für reichlich Gesprächsstoff sorgen. »Neue Technologien, Fortschritte und Anwendungsmöglichkeiten werden künstliche Intelligenz immer stärker zu einem wesentlichen Bestandteil der Gesellschaft machen«, sagt…

Supermicro stellt SuperCluster für generative KI-Lösungen vor

  Supermicro, Inc. ein Anbieter von IT-Gesamtlösungen für KI, Cloud, Storage und 5G/Edge, kündigt sein neuestes Produktportfolio an, um den Einsatz von generativer KI zu beschleunigen. Die Supermicro SuperCluster-Lösungen bieten grundlegende Bausteine für die Gegenwart und die Zukunft der Infrastruktur für große Sprachmodelle (Large Language Models, LLM).   Die drei leistungsstarken Supermicro SuperCluster sind jetzt für…

GenAI im Unternehmenseinsatz – Wenn die KI anklopft

Die Begeisterung über das Potenzial der generativen KI ist ungebrochen. Von Start-ups über Mittelständler bis hin zu Großkonzernen – viele denken derzeit über den Einsatz von GenAI-Tools nach. Die Unternehmen erhoffen sich von der Automatisierung und der damit verbundenen Effizienzsteigerung spürbare Vorteile, jedoch  birgt die Umsetzung von KI-Projekten auch einige Risiken und Herausforderungen.

USU nutzt Large Language Models für KI-Chatbot

Um Produktions- und Lieferketten in Krisenzeiten rasch aufbauen zu können, entwickelt das Forschungsprojekt KISS seit 2022 die KI-gestützte 3D-Plattform Semper-KI [1]. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.   Als einer der zehn Konsortialpartner ist USU für die Entwicklung eines intelligenten Assistenz-Systems auf Basis eines Chatbots zuständig.   Seit dem Durchbruch…

KI in der Beschaffung: Wie Insight Engines die Prozesse im Einkauf optimieren

Die großen Vorteile von Insight Engines für das Wissensmanagement.   Von der Beschaffung hängt der Geschäftserfolg vieler Unternehmen maßgeblich ab – vor allem in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Um alle Geschäftsziele zu erreichen, erwerben sie regelmäßig Waren und Dienstleistungen. Dabei stehen Mitarbeiter vor vielfältigen Herausforderungen, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Das umfasst beispielsweise…

Fertigungsindustrie am Abgrund: Künstliche Intelligenz als Rettungsanker?

  Die letzten Jahre waren gerade für die Fertigungsindustrie von großen Problemen und Herausforderungen geprägt: Die Lieferketten haben sich vor allem auch in Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine als äußerst fragil herausgestellt, woraufhin die Material- und Produktionskosten aufgrund der Energiekrise und der Inflation unentwegt steigen. Dennoch muss die Entwicklung der Digitalisierung vorangetrieben werden.…

Lean Manufacturing: 5 Prinzipien für Prozessoptimierung in der Fertigung

Fertigungsunternehmen sehen sich weiterhin mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Nicht zuletzt haben die stark gestiegenen Energiepreise die Betriebskosten in die Höhe schnellen und so manche Digitalisierungsbestrebung stagnieren lassen. Interne Marktentwicklungen wie der Fachkräftemangel, eine steigende Nachfrage nach höherer Produktvielfalt sowie verkürzte Produktlebenszyklen kommen erschwerend hinzu. Die Methoden und Instrumente des Lean Managements sind Jahrzehnte nach ihrer…

Digitaler Zwilling in der Fertigung: Von den technologischen Grundlagen bis zum Einsatz in der Industrie 4.0 

Was ist bei der  Implementierung von Digital Twins in Industrieunternehmen zu beachten?   Digitale Zwillinge liegen überall dort im Trend, wo einfache Datenabrufe bis hin zu Simulationen und Fehlervorhersagen (Predictive Maintenence) messbaren Mehrwert bringen. Sie leisten eine digitale Repräsentation eines Produkts oder sogar ganzer Anlagen. Diese werden dabei mit ausgewählten Merkmalen, Eigenschaften, Zuständen und Verhaltensweisen…

Positive Einstellung der Mitarbeiter zu KI

Belegschaft verspricht sich einen positiven Einfluss von KI auf ihre Arbeit. 87 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland wünschen sich eine automatisierte Erhebung und Auswertung von Daten.   Die Mehrheit der Arbeitnehmer in Deutschland ist laut einer von SS&C Blue Prism in Auftrag gegebenen Studie [1] der Meinung, dass sich künstliche Intelligenz (KI) positiv auf ihre…

Mit KI gegensteuern: Durch Innovation die Krisen bewältigen

Wie Unternehmen mit künstlicher Intelligenz gegensteuern können.   Auch 2023 stehen die Unternehmen vor vielen Herausforderungen. Zahlreiche Krisen und Preistreiber beeinflussen die Wirtschaft derzeit negativ. Neben den anhaltenden Problemen mit der Lieferkette, die nach einer Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertags die Unternehmen zu 88 % mit höheren Einkaufspreisen, zu 73 % mit längeren Wartezeiten,…

KI-Sprachmodelle: Deutschland will mitrechnen

Machbarkeitsstudie ermittelt Voraussetzungen für KI-Anwendungen wie beispielsweise Chatbots in Deutschland. Bedarf an KI-Services ist groß: 71 Prozent der KI-Unternehmen setzen Fokus auf Entwicklung und Nutzung von Sprachmodellen. Mehr als 80 Prozent der befragten Experten raten zum Aufbau eines deutschen KI-Ökosystems. Studie der LEAM-Initiative erarbeitet Konzept zum Aufbau einer deutschen KI-Supercomputing-Infrastruktur: https://leam.ai/     ChatGPT bringt…

Neuer Leitfaden für das Qualitätsmanagement bei der Entwicklung von KI-Lösungen und -Anwendungen

Die Begleitforschung des Innovationswettbewerbs »Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme« (KI-Innovationswettbewerb) hat einen neuen Leitfaden für das Qualitätsmanagement bei der Entwicklung von KI-Lösungen und -Anwendungen veröffentlicht. Der Leitfaden bietet eine umfassende Orientierungshilfe für KI-Entwickelnde, um Anwendungen auf Umsetzbarkeit zu überprüfen. Anforderungen wie die Marktchancen oder die Erfüllung gesetzlicher Richtlinien stehen dabei ebenso im…

Staatliche Förderung von KI-Projekten – Man muss nicht durch die Höhle der Löwen

Frank Thelen ist wohl Deutschlands bekanntester Venture Capitalist. Die TV-Show »Höhle der Löwen« dient dem Self-made-Millionär zur Rekrutierung zukunftsträchtiger Startups für seine Investments. Manche davon gehen durch die Decke, andere floppen. So ist das mit technologischen Neuerungen. In seinem Buch » Startup DNA – hinfallen, aufstehen, die Welt verändern « prangert Thelen an, dass es in Deutschland an der staatlichen Förderung technischer Innovationen fehle. Dabei gibt es hierzulande mehr als 2.500 Förderprogramme für Unternehmen. Welche Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in der IT haben besonders gute Chancen auf Subventionierung?

proALPHA übernimmt Empolis und verstärkt sich mit KI-gestützter Service-Management-Expertise aus der Cloud

proALPHA erweitert ERP+ Portfolio um intelligente Service-, Wissens- und Content-Management-Produkte aus der Cloud.   proALPHA, Anbieter von ERP+ Software für den Mittelstand, übernimmt die Empolis Gruppe und reagiert damit auf ein verändertes Marktumfeld, das sich durch eine Verschiebung hin zu serviceorientierten und datenbasierten Geschäftsmodellen auszeichnet. Empolis stellt seinen  Kunden KI-gestützte Produkte im Bereich Service-, Wissens-…

Embedded-KI: Wie Unternehmen von KI-Integration profitieren 

Künstliche Intelligenz und ihre Unterkategorie »Embedded-KI«.   Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Schlagwort und eine mittlerweile fast unübersichtliche Welt. Gerade mittelständische Unternehmen stehen vor der Herausforderung, rechtzeitig entsprechende Lösungen zu finden oder Ressourcen zu schaffen und Know-how zu entwickeln. Die Herausforderung beginnt aber schon früher: Vom Produktmanagement bis zur Forschung und Entwicklung müssen alle wissen,…

Additive Fertigung im Gesundheitswesen – Das Skelett aus dem Drucker

Der 3D-Druck revolutioniert die Medizin: Individuell angepasste Prothesen, Zahnkronen, Fingerglieder von Exoskeletten oder Nachbildungen von Beweisstücken in der Gerichtsmedizin: Der 3D-Druck eröffnet dem Medizinbetrieb eine Fülle von Anschauungsmaterial für die Ausbildung von Studierenden, die Behandlung von Patienten und die Beweisführung bei Gerichtsprozessen.

Industrie-4.0-Vernetzung: Der Einsatz von Mobilfunk in der industriellen Fertigung

Das IIoT (Industrial Internet of Things) verlangt nach einer durchgängigen Maschinen- und Gerätevernetzung zwischen Zentrale, Netzwerkrand, Cloud und mobilen Endpunkten. 4G LTE- und 5G-Standards sind die Basis, um kabelgebundene Lösungen zu ergänzen und abzulösen. Sie sind auch die Grundlage für den Einsatz von software-definierten WANs (SD-WANs) am sogenannten Edge.