Auch der Zahlungsverkehr hat gute Business Intelligence verdient – Wie BI-Tools den E-Commerce verbessern

Umsätze, Einkaufspreise, Produktionsprozesse, Logistik: sie alle werden mit hochleistungsfähigen Auswertungs-Tools täglich auf Fehleraufkommen, Effizienz und Optimierungspotenzial durchleuchtet. Viel seltener trifft dies auf den Zahlungsverkehr zu – Hauptsache, das Geld kommt herein, doch was die Effektivität der Bezahlungsvorgänge betrifft, tappen viele Unternehmen noch im Dunkeln. Insbesondere bei Onlinehändlern hängt die Kaufentscheidung häufig davon ab, dass beliebte Zahlarten nicht nur vorhanden sind, sondern auch reibungslos ablaufen.

Als Zahlungsdienstleister, dessen Kunden gut ein Drittel des deutschen E-Commerce-Volumens abdecken, hat sich Computop intensiv mit der Auswertung von Zahlungsabläufen beschäftigt. Händler, die an die Zahlungsplattform angeschlossen sind, können eine Vielzahl von Analysen zu Zahlungstransaktionen, Zahlungsarten, Bezahlkanäle und Absatzländern vornehmen. Dies kann zu gezielteren Marketingstrategien, verbesserten Risikomanagementprozessen und einer Kostenoptimierung führen.

Zahlungen sind komplexe Vorgänge. Was häufig übersehen wird: Zahlungsvorgänge bestehen aus einer ganzen Reihe von Prozessschritten und können teilweise über 100 Parameter umfassen. Dies gilt insbesondere dann, wenn Zahlungen vorab autorisiert und erst später verbucht werden und am Ende sogar noch eine Rücksendung von Teilen der Lieferung erfolgt. Bei der Auswertung der zahlreichen Datenfelder sind umfassende Filterfunktionen daher besonders wichtig. Sie ermöglichen die gezielte Selektion von Transaktionsbestandteilen und Betrachtungszeiträumen, um beispielsweise Umsatzentwicklung und Transaktionen tagesaktuell nachzuverfolgen. 

Aufschlussreich sind auch Erkenntnisse darüber, welche Zahlungsarten in bestimmten Regionen am häufigsten genutzt werden oder zu welchen Zeiten die meisten Transaktionen stattfinden. Die Messung des Anteils der erfolgreichen Zahlungen, die Konversionsrate, gibt Aufschluss über die Effizienz der Zahlarten. Anhand der hinterlegten Fehlercodes lässt sich eine genaue Ursachenanalyse durchführen, wenn ungewöhnlich viele Transaktionen scheitern. 

Fehler im Zahlungsablauf kosten Umsatz, sind aber oft schwer zu lokalisieren. Nicht selten führen kleine Fehler bei der korrekten Implementierung einer Zahlart in den Onlineshop dazu, dass der Checkout nicht richtig ausgeführt wird und verunsicherte Kunden die Bestellung in letzter Sekunde noch abbrechen. Auch Schleifen, die zu einer verzögerten Darstellung oder Datenübermittlung führen, können Abbrüche oder Time-Outs hervorrufen, die wertvollen Umsatz kosten. Händler, die verschiedene Shops betreiben, unterschiedliche Shopsysteme verwenden oder in mehreren Ländern aktiv sind, können Vergleiche zwischen den Einheiten ziehen, um sicherzustellen, dass die Zahlarten-Integration überall zu vergleichbarer Performance führt. Im Ladengeschäft sind Vergleiche bis auf die Ebene einzelner Kartenterminals möglich.

Die Analyse fehlgeschlagener Transaktionen steht häufig besonders im Mittelpunkt, denn hier war die Kaufentscheidung bereits getroffen, doch eine zumeist technische Ursache hat den Verkaufserfolg noch ausgebremst. Um den Ursachen auf den Grund zu gehen, enthält Computop 360°, so der Name des BI-Tools für den Zahlungsverkehr, nicht nur die über 400 Fehlercodes der Zahlungsplattform Computop -Paygate, sondern zusätzlich mehr als 50.000 Fehlerbeschreibungen der rund 350 Zahlarten, die an die Plattform angeschlossen sind. So sind Ursachenforschung und Fehlerbeseitigung deutlich präziser möglich.

Exportfunktionen sind unerlässlich. Auch für das interne Reporting ist ein leistungsstarkes Monitoring des Zahlungsverkehrs hilfreich. Idealerweise ermöglicht die Software die Bereitstellung individueller Datenexporte als .csv-Datei oder Grafik für die Weiterverarbeitung in internen Systemen und die schnelle Übernahme in unternehmenseigene Reporting-Tools.

Besonders aussagekräftig sind Analysen von Kreditkartenzahlungen, die den 3-D-Secure-Prozess durchlaufen. Dieses Verfahren, eingeführt von den großen Kreditkartengesellschaften, enthält eine eingehende Risikobewertung der einzelnen Transaktion, je nach Ergebnis mit anschließender Zwei-Faktor-Authentifizierung durch den Zahlungsberechtigten. Ist die Transaktion erfolgreich, übernimmt die kartenausgebende Bank das Risiko, der Händler erhält eine Zahlungsgarantie. Doch so sicher die Authentifizierung auch ist, führt der zusätzliche Vorgang immer wieder zu Zahlungsabbrüchen. Daher nutzen Händler immer häufiger die Gestaltungsmöglichkeiten, die das 3-D-Secure-Verfahren gewährt und können in ihrem Business-Intelligence-Tool mit einem hohen Detailgrad analysieren, wie sich veränderte Vorgaben auf die Konversionsrate und damit auch auf ihren Umsatz auswirken.

Individuelles Reporting für die tägliche Routine. So unterschiedlich wie die Unternehmen sind selbstverständlich auch die Anforderungen an das Reporting. Aus diesem Grund enthalten gute Auswertungsprogramme immer die Möglichkeit, neben den Standardübersichten auch individuelle Ad-hoc-Reports zu erstellen. Eine Software wie Qlik, die Computop 360° zugrunde liegt, bietet dazu viele Möglichkeiten, inklusive der Speicherung von Ansichten, die in der Folge mit identischen Parametern, aber aktualisiertem Datenbestand aufgerufen werden können. Für weitergehende Anforderungen sind auch Individualprogrammierungen möglich.

Die Analyse des Zahlungsverkehrs beschränkt sich nicht auf Transaktionen zwischen Handel und Endverbraucher. Auch im B2B-Umfeld gewinnen moderne Zahlungsverfahren, über die Klassiker Rechnung und Lastschrift hinaus, zunehmend Marktanteile. Ein leistungsfähiges Analyse-Tool kann auch hier helfen, Zahlungsströme zu optimieren und wertvolle Einblicke in das Kundenverhalten zu gewinnen.

 


Henning Brandt,
Chief Communication Officer,
Computop

 

 

Illustration: © Gstudioimagen | Dreamstime.com

 

 

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