Einblicke in die Diskussion: Wie vereinen Unternehmen Innovation und Sicherheit?

Illustration Absmeier foto freepik

Von Miriam Bressan*

Die rasanten Veränderungen in Technologie und Geopolitik stellen Unternehmen vor immense Herausforderungen. In zahlreichen Kundengesprächen und Round-Table-Diskussionen hat Red Hat die zentrale Frage erörtert, wie die digitale Transformation und der Einsatz von KI gelingen können, wenn gleichzeitig Risiken reduziert, Gesetze eingehalten und Compliance-Vorgaben erfüllt werden müssen. Ein erster Konsens wurde dabei schnell gefunden – der Balanceakt zwischen Innovation und Sicherheit benötigt eine strategische Neuausrichtung, mehr Flexibilität und Mut zu neuen Wegen. Und auch wenn es dabei keine allgemeingültige, vorgezeichnete Roadmap gibt, prägen insbesondere drei entscheidende Aspekte die Diskussionen um mögliche Strategien, die Unternehmen in Zeiten von Disruption und Transformation zur Verfügung stehen:

Erstens besteht Einigkeit darüber, dass eine Multi-Cloud-Strategie Unternehmen maximale Flexibilität und einfache Anpassung an wachsende Anforderungen ermöglicht. Gleichzeitig gehören Lösungen mit regionalen Partnern zu den bewährten Ansätzen, um in unsicheren geopolitischen Zeiten besser aufgestellt zu sein. Die Cloud ist dabei weiterhin der wichtigste Innovationstreiber, der den Zugang zu KI-gestützten Technologien erleichtert – etwa durch Small Language Models und vortrainierte Lösungen, die für spezifische Anwendungsfälle optimiert sind. Es müssen dabei gleichzeitig Datenhoheit und technologische Souveränität sichergestellt sein, bei sensiblen Daten etwa durch den Einsatz von Private Clouds in der EU oder On-Premises-Lösungen. Eine technologisch offene Infrastruktur und strategische Partnerschaften wurden als entscheidend genannt.

Zweitens haben Diskussionen gezeigt, dass Innovationen oft nicht an ihrem Potenzial scheitern, sondern an der Zurückhaltung von Unternehmen, Risiken einzugehen. Dabei sind zwei zentrale Hürden zu erkennen: Die Angst vor unternehmerischen Risiken, wie die fehleranfällige Einführung von neuen Prozessen oder Technologien – und hohe Anfangsinvestitionen. Als entscheidende Prämissen, um finanzielle Belastungen korrekt zu kalkulieren und unternehmerische Unsicherheiten zu minimieren, sind eine eindeutige Roadmap sowie eine detaillierte Planung der Umsetzung die Mittel der Wahl. Mit konkreten Zielen und Offenheit für neue Ansätze können Unternehmen Fortschritt fördern, ohne dabei unkontrollierbare Risiken einzugehen, so die einhellige Meinung.

Drittens sind sich Unternehmen zunehmend bewusst, dass für ein Höchstmaß an Resilienz die Sicherheit ein integraler Bestandteil des Entwicklungsprozesses von neuen Lösungen sein muss – etwa mit Ansätzen wie Shift-Left-Security, die wirksamen Schutz ab der ersten Stunde einbinden. Eine weitere Lehre dabei: Unternehmen dürfen Schwachstellen nicht isoliert betrachten, sondern in einem umfassenden Risikokontext bewerten. Nur so lassen sich Angriffsflächen nachhaltig reduzieren.

Quelle: Red Hat

*Miriam Bressan ist Manager Solution Architecture bei Red Hat.

 

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