Fördern, ohne gefördert zu werden

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Aktuelle Studie: Beschäftigte sind bereit ihre Kollegen und Kolleginnen zu fördern, obwohl sie selbst keine Karriereunterstützung aus dem Kollegenkreis wahrnehmen.

 

Mehr als drei Viertel aller Beschäftigten sind bereit, die Karriere ihrer Kollegen zu fördern oder tun das nach eigenem Dafürhalten bereits. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Coachinganbieters InKonstellation, für die das Markforschungsinstitut Bilendi 1.011 Berufstätige befragte [1].

Demnach geben mehr als ein Drittel (37 %) der Befragten an, gerne als Mentor oder Förderer für andere in ihrem Unternehmen fungieren zu wollen. Weitere 40 % finden gar, dass sie diese Rolle aus ihrer Sicht bereits erfüllen. Während 59 % aller Befragten finden, die dafür notwendige Wertschätzung anderen gegenüber mitzubringen, sind 58 % überzeugt, empathisch genug zu sein, um sich in andere hineinzuversetzen und deren Bedürfnisse zu verstehen. 45 % schreiben sich selbst die Eigenschaft zu, einen guten Blick für die berufliche Situation ihrer Kollegen und Kolleginnen zu besitzen, um Handlungsoptionen für deren Karrieresituation zu erkennen.

Dieser positiven Selbsteinschätzung steht auf der anderen Seite indes ein völlig konträrer Eindruck der tatsächlichen kollegialen Unterstützung im Arbeitsalltag gegenüber. Denn gerade einmal 6 % der Befragten berichten davon, ihre Kolleginnen und Kollegen während ihrer beruflichen Laufbahn selbst als Karriereförderer wahrgenommen zu haben – ganz im Gegenteil: 14 % der Befragten stufen sie sogar als Karriereblockierer ein.

 

Führungskräfte zwischen Förderung und Blockadehaltung

Insgesamt ist die Anzahl der aus dem Unternehmen kommenden Karriereförderer aus Sicht der Befragten überschaubar. Denn auch Führungskräfte werden eher selten als Mentoren oder Wegbereiter eingestuft. So erlebten sie gerade einmal 16 % als Förderer ihrer Laufbahn, genauso viele aber auch als Blockierer. In letzterem Fall wird Führungskräften vor allem destruktive Kritik (46 %), einschränkende Kontrolle (35 %) sowie zurückgehaltene Informationen (34 %) vorgeworfen.

»Talente erkennen und sie zu fördern, gehört zu den Kernaufgaben von Führungskräften. Viel mehr noch: Die besten Führungskräfte sind die, die ihre Mitarbeitenden so stärken und inspirieren, dass sie auf ihrem Karriereweg an ihnen vorbeiziehen. Eine solche Form des Empowerment ist wirkliche Führungsstärke, die aber gemäß unserer Studienergebnisse leider nur wenige mitbringen. Hier sollten Arbeitgeber durch nachhaltige Führungskräfteschulungen aktiv gegensteuern«, sagt Timo Schlage, Gründer und Geschäftsführer von InKonstellation, zu den Ergebnissen der Umfrage.

 

Arbeitgeber sollen Förderkultur schaffen

Zwar ermitteln die Studieninitiatoren eine Diskrepanz zwischen der einerseits hohen Bereitschaft selbst andere zu fördern und dem niedrigen Anteil, das selbst nicht erlebt zu haben, auf der anderen Seite sind sich viele der Befragten allerdings einig, dass eine hohe Förderkultur in Unternehmen zahlreiche Vorteile hat. So vertreten 58 % die Meinung, dies fördere die Arbeitsatmosphäre und Teamkultur. Genauso viele glauben an eine höhere Motivation und Produktivität, wenn sich mitarbeitende gegenseitig fördern. Weitere 55 % sind zudem überzeugt, dass den Arbeitgebern dadurch geholfen wird, Talente frühzeitig zu erkennen und daraufhin gezielt weiterzuentwickeln.

Um eine solche Förderkultur zu entwickeln, empfehlen viele der Befragten ihrem Arbeitgeber eine die Förderung offener Kommunikation, die Umsetzung einer wertschätzenden Unternehmenskultur sowie ein Anreizsystem, das gezielte Förderungen belohnt.

 

[1] Das Whitepaper zur Studie von InKonstellation steht zum kostenlosen Download zur Verfügung: https://www.in-konstellation.de/wp-content/uploads/2025/02/Studie_Foerderer-und-Blockierer_Februar_2025.pdf

 

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