MISSION KI bringt »AI Founder Fellowship« auf den Weg

Wissing: »Wir wollen, dass Nachwuchstalente in Deutschland gründen.«

 

Deutschland gehört in der KI-Forschung weltweit zu den Spitzenreitern, doch bei der Umsetzung in marktfähige Anwendungen gibt es Aufholbedarf. Insbesondere bei der Gründung von Startups aus der Wissenschaft liegt Deutschland im internationalen Vergleich zurück. Die vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderte Initiative MISSION KI geht diese Herausforderung jetzt mit dem AI Founder Fellowship-Programm an.

Im Rahmen des neuen Gründungsprogramms können Promovierende ein umfassendes Unterstützungsangebot erhalten, um ihre Spitzenforschung im Bereich der künstlichen Intelligenz rasch in erfolgreiche Gründungsprojekte zu überführen. Interessierte können sich ab sofort bis zum 15. Dezember 2024 mit ihren Ideen auf einen von zehn Fellowship-Plätzen bewerben. Das Programm startet im Februar 2025 und läuft bis Ende Oktober 2025. Es verbindet Forschungsexzellenz und Gründergeist und stärkt so die Innovationskraft Deutschlands.

Bundesdigitalminister Dr. Volker Wissing: »Wir schlagen eine Brücke zwischen KI-Forschung und Gründung. Mit dem AI Founder Fellowship sorgen wir dafür, dass innovationsstarke Ideen nicht in der Schublade verschwinden, sondern fördern gezielt den Markteinstieg von KI-Innovationen in Deutschland. Wir wollen, dass Nachwuchstalente im Land bleiben und Spitzenforscher in Deutschland gründen. Deshalb werden wir unsere dynamische KI-Start-up-Szene nach besten Möglichkeiten unterstützen.«

Manfred Rauhmeier, Vorsitzender der acatech Stiftung und Sekretär des acatech Koordinationskomitees: »Das AI Founder Fellowship ist eine nachhaltige Investition in Deutschlands Innovationskraft. Durch die umfassende Unterstützung der Gründungsteams und deren enge Vernetzung mit anderen Akteuren werden wichtige Impulse für einen effektiven Transfer von KI-Forschung in den Markt gesetzt. Im Erfolgsfall kann das Programm entscheidend dazu beitragen, mehr internationale KI-Talente in Deutschland zu halten.«

Prof. Dr. Prof. h.c. Andreas Dengel, Geschäftsführender Direktor des DFKI Kaiserslautern: »Wir freuen uns, das AI Founder Fellowship mit Expertise und Infrastruktur zu unterstützen. Durch die Synergien mit dem Innovations- und Qualitätszentrum am DFKI schaffen wir ein optimales Umfeld für junge KI-Talente: Indem wir den Fellows Zugang zu unserer Deep-Learning-Recheninfrastruktur, Trainingsdaten und dem Know-how unserer Forschenden bieten, tragen wir dazu bei, das Gründungspotenzial von KI noch besser zu erschließen. Das Fellowship ist somit ein Musterbeispiel, wie wir Spitzenforschung schneller und effektiver in die Anwendung bringen und so den Transfer von KI »Made in Germany« in die Praxis beschleunigen können.«

Prof. Matthias Nießner, TUM School of Computation, Information and Technology: »Es gibt zwei große Hindernisse, KI-Expertise im Land zu halten. Die Hürden für die Unternehmensgründung sind in Deutschland hoch, daher schaffen viele innovative Ansätze den Transfer in die Praxis nicht. Hinzu kommt ein Mangel an attraktiven Angeboten für Nachwuchstalente, die eher ins Ausland abwandern. Bei beiden Herausforderungen setzen wir mit dem Fellowship-Programm an.«

Das AI Founder Fellowship ergänzt die Förderlandschaft um ein neues Angebot für Gründungsinteressierte aus der Wissenschaft. Es bietet ein umfassendes Unterstützungspaket:

Finanzielle Förderung für innovative KI-Gründungsideen

Die Teilnehmenden erhalten finanzielle Unterstützung durch einen Arbeitsvertrag in Teilzeit (bis zu max. 50 %, E13 TVöD). Dies schafft den notwendigen Freiraum, um sich systematisch mit der Überführung der eigenen Forschung in Gründungsprojekte zu beschäftigen, ohne dabei die Anbindung an die Heimat-Hochschule zu verlieren.

Fachliche Qualifizierung und Investoren-Präsentationen

Basis des AI Founder Fellowship ist ein Curriculum aus maßgeschneiderten Gründungskompetenzen, Unterstützung bei der Bildung von Gründungsteams und praxisorientierten Workshops, sogenannten »Bootcamps«. Diese vermitteln den Teilnehmenden unternehmerische, betriebswirtschaftliche und technische Kompetenzen für ihre Gründungsvorhaben. Die Fellows erarbeiten ihre Businesspläne und absolvieren Investoren Pitches.

Operative Unterstützung und Tech-Coaching

Um Forschungsansätze zügig marktfähig zu machen, erhalten die Fellows individuelle operative Unterstützung. Venture Developer – Experten im Aufbau digitaler Unternehmen – begleiten den Teamaufbau und die Geschäftsmodellentwicklung. Der KI-Experte und erfolgreiche Gründer Prof. Dr. Matthias Nießner coacht als »Sciencepreneur« bei der Weiterentwicklung der technischen Aspekte der Gründungsvorhaben. Zusätzliches Feedback zur Marktrelevanz liefern Mentorinnen und Mentoren aus der Wirtschaft.

Nutzung von Rechenkapazität, Datenzugänge und Vernetzung

Für die Nutzung von Rechenkapazitäten, Datenzugängen und weiteren IT-Services stehen den Programmteilnehmenden jeweils Sachleistungen im Gegenwert von bis zu 15.000 Euro zur Verfügung. Weiterhin profitieren Fellows von der Vernetzung mit dem Innovations- und Qualitätszentrum Kaiserslautern der MISSION KI. Hier erhalten sie Unterstützung bei der Nutzung von Rechenleistungen und Trainingsdaten.

Eine Jury aus Expertinnen und Experten der MISSION KI und des acatech-Netzwerks wird die zehn Fellows, die am Programm teilnehmen können, in einem kompetitiven Verfahren auswählen. Dabei sind Forschungsexzellenz sowie das Innovationspotenzial der eingereichten Projektvorschläge entscheidende Kriterien. Auch Forschenden-Teams von bis zu drei Doktoranden sind im Programm zugelassen. Die Ausschreibung richtet sich an Promovierende aller Fachbereiche und Hochschulen in Deutschland.

Weitere Informationen zur Bewerbung hier: https://mission-ki.de/de/ai-founder-fellowship

 

Das ist MISSION KI
MISSION KI – Nationale Initiative für Künstliche Intelligenz und Datenökonomie ist ein Projekt der acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, gefördert i.H.v. 32 Mio. Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Das Vorhaben soll die digitale Wettbewerbsfähigkeit stärken und bedient als Hebelprojekt der Digitalstrategie gleich zwei der Handlungsfelder: Es unterstützt die Entwicklung einheitlicher Standards und verbessert die Verfügbarkeit und Auffindbarkeit von Daten. Weitere Informationen: www.mission-ki.de

 

Freiwilliger KI-Mindeststandard

Quelle: MISSION KI

Normen und Standards sind entscheidend für den digitalen Fortschritt und um Vertrauen in die Nutzung neuer Technologien aufzubauen. Der EU AI Act definiert daher strenge Anforderungen an Hochrisiko-Systeme. Von vielen KI-Entwicklungen geht jedoch ein geringes Risiko aus. Um diesen Unternehmen gleichermaßen Orientierung für die Implementierung vertrauenswürdiger KI zu geben, hat die MISSION KI einen freiwilligen Mindeststandard entwickelt. Eine erste Version wurde auf dem Digital-Gipfel der Bundesregierung am 21. Oktober 2024 in Frankfurt am Main vorgestellt.

 

Der MISSION KI Mindeststandard fokussiert sich auf KI- Anwendungen unterhalb der Hoch-Risikoschwelle und ist anschlussfähig an die Anforderungen des EU AI Acts. Der Mindeststandard will somit Qualität und Vertrauenswürdigkeit sicherstellen, ohne Innovationen zu hemmen. Um den Mindeststandard prüfbar zumachen, übersetzt dieser abstrakte Qualitätswerte in konkrete Prüfverfahren. Ziel ist es zum einen, das Vertrauen der Anwender in KI-Technologien zu stärken. Zum anderen soll er Wettbewerbsvorteile für KI-Anbieter, die den Standard anwenden, und Verlässlichkeit für KI-Betreiber, die die KI-Komponenten einsetzen, schaffen. Hierfür arbeitet MISSION KI mit den Partnern PwC Deutschland, TÜV AI.Lab, VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik, CertifAI, AI Quality & Testing Hub und dem Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS zusammen.

 

Der neue Mindeststandard bietet klare Vorteile:

KI-Anbieter können von einem effizienten Qualitätsnachweis profitieren, der für große Unternehmen sowie für Start-ups gleichermaßen nutzbar ist. Da sich Unternehmen, die den Standard verwenden, durch vergleichbare Qualitätskriterien positiv am Markt abheben, können sie ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. KI-Betreiber wiederum profitieren von einer höheren Markttransparenz und Zuverlässigkeit der eingesetzten KI-Anwendungen.

Manfred Rauhmeier, Vorsitzender der acatech Stiftung und Sekretär des acatech Koordinationskomitees:

»Wir begrüßen es sehr, dass MISSION KI Anbietern einen Standard zur Verfügung stellt, der ihnen die Möglichkeit gibt, ihre KI-Anwendungen bereits im frühen Entwicklungsprozess vertrauenswürdig auszurichten, sozusagen ›trustworthy by design‹. So erhalten sie einen Qualitätsnachweis und können sich hierdurch am Markt positionieren. Dies ist ein wichtiger Schritt, mit dem wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen stärken.«

Hendrik Reese, PwC:

»Während der EU AI Act erstmals weitgehend (Rechts-) Sicherheit für KI schafft, stehen Unternehmen oftmals vor der Frage, was die Anforderungen konkret bedeuten. Hier frühzeitig einen Orientierungsrahmen zu geben, entfaltet Dynamik für den KI-Markt in Europa. Auf Adoption kommt es jetzt an, um die wirtschaftlichen Potenziale zu entfalten. Prüfungen und Vertrauensnachweise in der Technologiewertschöpfungskette leisten überdies einen wichtigen Beitrag.«

Der MISSION KI Mindeststandard basiert auf den »Ethik-Leitlinien für eine vertrauenswürdige KI«, die durch die hochrangige Expertengruppe »HLEG-KI«, einberufen von der Europäische Kommission, festgelegt wurden. Die Expertengruppe hat zentrale Prinzipien definiert, die zur Bewertung der Vertrauenswürdigkeit von KI-Systemen dienen sollen. Das Aufgreifen dieser Prinzipien, zu denen Verlässlichkeit, KI-spezifische Cybersicherheit, Datenqualität, -schutz und -management, Nicht-Diskriminierung, Transparenz sowie menschliche Aufsicht und Kontrolle gehören, stellt die Anschlussfähigkeit des MISSION KI Mindeststandards an die europäische KI-Regulierung und Standardisierung sicher. In einem nächsten Schritt wird das Team den Standard sowie die damit verbundenen Prüfkriterien und -verfahren anhand bereits im Einsatz befindlicher KI-Anwendungen erproben. Durch die Erprobung wird sichergestellt, dass der Standard bedarfsorientiert und praxistauglich entwickelt wird. Die Entwicklung und Erprobung des Standards sollen bis Ende 2025 abgeschlossen werden.

Das ist MISSION KI

MISSION KI – Nationale Initiative für Künstliche Intelligenz und Datenökonomie ist ein Projekt der acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, gefördert i.H.v. 32 Mio. Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Das Vorhaben soll die digitale Wettbewerbsfähigkeit stärken und bedient als Hebelprojekt der Digitalstrategie gleich zwei der Handlungsfelder: Es unterstützt die Entwicklung einheitlicher Standards und verbessert die Verfügbarkeit und Auffindbarkeit von Daten. Weitere Informationen: www.mission-ki.de

 

Ansprechpartner
Dr. Peyman Khodabakhsh
Projektleitung MISSION KI – Nationale Initiative für Künstliche Intelligenz und Datenökonomie
acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften
T +49 (0)30 20630964-5
khodabakhsh@acatech.de
Mehr zu aktuellen Projekten der MISSION KI: https://mission-ki.de/de/aktuelles

 

 

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