Internet-Suche im Wandel: Die Hälfte nutzt bereits KI-Chats

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50 Prozent der Internetnutzerinnen und -nutzer verwenden zumindest gelegentlich KI-Chats statt klassischer Suchmaschinen. Bei den 16- bis 29-Jährigen sind es sogar zwei Drittel. 42 Prozent haben schon falsche Antworten bekommen, nur 57 Prozent prüfen die Ergebnisse.

 

Suchbegriffe eingeben, Trefferlisten durchklicken, Informationen zusammentragen – viele Internetnutzerinnen und -nutzer gehen neue Wege und lassen sich Antworten direkt von der KI liefern. Die Hälfte (50 Prozent) nutzt zumindest manchmal den Chat mit einer KI statt der klassischen Internetsuche. Ein Viertel (25 Prozent) nutzt zwar weiterhin überwiegend die klassischen Suchmaschinen, 13 Prozent setzen etwa gleich häufig auf Online-Suche und KI-Chat, aber 7 Prozent nutzen überwiegend die KI, 5 Prozent sogar ausschließlich. 47 Prozent nutzen hingegen weiterhin ausschließlich die klassische Suche. Das sind Ergebnisse einer telefonischen Befragung von 1.156 Personen ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom [1].

Unter den jüngeren Internetnutzerinnen und -nutzern zwischen 16 und 29 Jahren ist die Suche mit KI sogar noch deutlich weiter verbreitet: 5 Prozent nutzen sie ausschließlich, 11 Prozent überwiegend, 20 Prozent etwa gleich häufig wie klassische Suchmaschinen und 30 Prozent zumindest hin und wieder. Nur 30 Prozent setzen ausschließlich auf Suchmaschinen.

»Viele Menschen nutzen lieber die kompakte Antwort aus dem KI-Chat, statt sich selbst durch Suchergebnisse zu klicken und auf den Webseiten nach Hinweisen zu ihrer Frage zu suchen«, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. »Allerdings sollte man der KI nicht blind vertrauen und Ergebnisse immer prüfen.«

So geben 42 Prozent derjenigen, die KI für die Suche nutzen, an, dass sie schon einmal falsche oder schlicht erfundene Informationen von der KI erhalten haben. Zugleich prüfen aber nur 57 Prozent die KI-Antworten, bevor sie sie verwenden. Insgesamt halten rund drei Viertel (73 Prozent) die Ergebnisse der KI-Chats für hilfreich, rund zwei Drittel (64 Prozent) sind mit der KI-Nutzung zur Informationssuche zufrieden. Allerdings findet nur etwas mehr als ein Drittel (36 Prozent), dass die KI ihre Antworten ausreichend mit Links belegt, nur 33 Prozent finden auf diese Weise schneller eine Antwort als mit der klassischen Suche.

 

Geteilte Meinungen zur automatischen KI-Zusammenfassung bei der Online-Suche

Inzwischen blenden auch klassische Suchmaschinen wie Google oder Bing KI-Zusammenfassungen vor den Suchergebnissen ein. Nur 3 Prozent der Internetnutzerinnen und -nutzer hat das noch nicht wahrgenommen, rund ein Viertel (26 Prozent) hat sie zwar schon einmal gesehen, aber nicht weiter beachtet. Die Meinungen darüber gehen aber weit auseinander. So nutzen 24 Prozent häufig die KI-Zusammenfassung, ohne die Suchergebnisse zu betrachten. 43 Prozent hingegen klicken auf die Suchergebnisse, um sich selbst ein Bild zu machen. 45 Prozent sparen durch die Zusammenfassungen Zeit, aber 27 Prozent scheint diese zu oberflächlich, 22 Prozent haben darin schon einmal Fehler gefunden. 8 Prozent sind von den KI-generierten Texten einfach nur genervt.

 

[1] Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.156 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt, darunter 1.030 Internetnutzerinnen und -nutzer. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 39 bis KW 43 2025 statt. Die Gesamtumfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: »Jetzt wollen wir mit Ihnen über das Thema Internet-Suche und Künstliche Intelligenz sprechen. In welchem Verhältnis nutzen Sie eine KI wie ChatGPT, Gemini oder Copilot im Vergleich zu klassischen Internetsuchen wie z.B. Google oder Bing, um Informationen zu finden?«, »Welche der folgenden Aussagen zur Informationssuche mit einer KI treffen auf Sie bzw. Ihrer Meinung nach zu?« und »Bei klassischen Internetsuchen zum Beispiel mit Google oder Bing wird häufig vor den Suchergebnissen eine KI-Zusammenfassung eingeblendet. Welche der folgenden Aussagen treffen auf Sie zu?«

 

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