Organisationen, die sozial und ökologisch handeln, sind attraktiver

Unternehmen mit umweltbewusster Ausrichtung haben zufriedenere Nachwuchskräfte

Die einstige Generation Praktikum wird auch auf dem Arbeitsmarkt zur Generation Greta. Das ist eines der Ergebnisse des aktuellen »Future Talents Report« der Unternehmensberatung Clevis. Für die Studie wurden 4.624 Nachwuchskräfte befragt, die im letzten Jahr Berufserfahrungen in einem Praktikum gesammelt haben. Gemäß der deutschlandweit größten Studie dieser Art fühlen sich Praktikanten und Werkstudenten bei einem Arbeitgeber mit einem hohen Umwelt- und Sozialbewusstsein deutlich wohler als Talente, die bei anderen Unternehmen arbeiten. So hat die Arbeitgeberhaltung zu Klimaproblematik und anderen ökologischen Fragen deutliche Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Studienteilnehmer. In umweltbewussten Unternehmen sind 93 % von ihnen zufrieden mit ihrem Arbeitsverhältnis – in Unternehmen mit gegenteiliger Ausrichtung liegt die Zufriedenheitsquote dagegen bei gerade einmal 48 %. Darüber hinaus würden sich 96 % der Nachwuchstalente in ökologisch ausgerichteten Unternehmen wieder bewerben – bei weniger umweltbewussten Unternehmen sind es mit 78 % deutlich weniger.

 

»Sinnstiftung ist ein zentraler Motivator für junge Menschen bei der Arbeitgeberwahl. Unternehmen, die sozial und ökologisch handeln, sind daher zunehmend attraktiv für sie. Für die Unternehmen bedeutet das: Sie müssen sich darauf einstellen, dass sie von den Future Talents während der Jobsuche auch auf Basis ihres sozialen Impacts bewertet und ausgewählt werden«, so Kristina Bierer von CLEVIS Consult, dem Betreiber der Studie.

 

Außerdem hoch im Kurs: innovationsfähige Arbeitgeber und autonome Arbeitsweise

Wenn es um die Wahl ihres Arbeitgebers zu Beginn ihrer Laufbahn geht, zeigt sich die jüngste Arbeitsmarktgeneration sehr selbstbewusst und unabhängig. Am wichtigsten ist ihr eine ausgewogene Work-Life-Balance. Zudem sehr hoch im Kurs: die Innovationsfähigkeit des potenziellen Arbeitgebers, ein hoher Grad an Autonomie in der täglichen Arbeit, die Aussicht auf eine erfolgreiche Karriere sowie eine agile Arbeitsweise.

Wenn sich junge Talente zwischen zwei Jobangeboten entscheiden müssen, legen sie klare Entscheidungskriterien an. Für jeweils 69 % sind dann die Vergütung sowie die jeweiligen Arbeitsinhalte entscheidende Argumente. Direkt danach folgt dann allerdings schon die Unternehmenskultur des jeweiligen Unternehmens (42 %). Weniger wichtig: die spezifischen Benefits (nur für 16 % relevant), die Unternehmensgröße (9 %) sowie die Erfahrungen aus dem Bewerbungsprozess (4 %).

 

»Während etablierte Wirtschaftsunternehmen oft traditionelle Talenttugenden und lineare Karrierepfade favorisieren, brauchen die für das Land so nötigen Transformations- und Innovationsunternehmen talentierte Querdenker, die unkonventionelle, auch bunte Karrierewege ausprobieren . Der Future Talents Report zeigt: Unternehmen, die selbstsouveräne und agile Arbeit ermöglichen, gewinnen genau die Talente, die dann Treiber für geschäftlichen Erfolg werden,« so Thomas Sattelberger, ehemaliger Personalchef der Telekom AG sowie der Continental AG, der die Keynote auf der Vorstellung des Future Talent Report in Berlin hielt.

 

Anzahl der Überstunden für Praktikanten steigt stark an

Während sich viele Arbeitgeber über den Mangel an Fachkräften beklagen, muten sie den jüngsten Talenten, die bei ihnen erste Berufsluft schnuppern und sich als potenzielle Mitarbeiter präsentieren, einiges zu. So leisten 44 % regelmäßig Überstunden, was eine deutliche Steigerung im Vergleich zum vergangenen Jahr bedeutet. 2019 gab nur ein Drittel der Teilnehmer an, länger zu arbeiten als in ihrem Arbeitsvertrag festgelegt. Immerhin: Fast neun von zehn Nachwuchskräften (88 %) können ihre Arbeitszeit flexibel handhaben. Im Home Office arbeiten allerdings »nur« 27 %. Im Durchschnitt dauert ein Praktikum derzeit übrigens 4,8 Monate.

 

Die Kontaktpflege seitens der Unternehmen ist indes während und nach einem Beschäftigungsverhältnis eher schwach ausgeprägt. 45 % der Unternehmen versäumen es, während der Zusammenarbeit ein Gespräch über eine möglicherweise feste Beschäftigung in der Zukunft zu führen. Folge: Etwas mehr als die Hälfte der Talente (53 %) verlieren nach ihrem Praktikum den Kontakt zum Arbeitgeber.

 

Darüber hinaus ausbaufähig aus Sicht der Talente: das Weiterbildungsangebot während der Berufsorientierungsphase eines Praktikums, in dem es den meisten ja darum geht auf das spätere Berufsleben vorbereitet zu werden. 54 % von ihnen erhalten keine Lern- und Weiterbildungsangebote. Auch andere Zusatzleistungen von denen reguläre Mitarbeiter profitieren, bleiben Praktikanten oder Werkstudenten verschlossen. So erhalten 67 % keine Essenszulage, 91 % müssen auf Bonuszahlungen verzichten und 54 % können keine Freizeitangebote nutzen.

 

Gehaltsniveau konstant über 1.000 Euro – Nachwuchskräfte zufrieden damit

Das durchschnittliche Gehalt von Nachwuchstalenten ist im Vergleich zum vergangenen Jahr leicht angestiegen. 2020 beträgt es für Praktikanten im Durchschnitt 1.053,22 EUR. 2019 lag es bei 1.027,77 EUR, 2018 bei 1.098.67 EUR und 2017 bei 1.032.52 EUR. Mit diesem Lohnniveau sind die Studienteilnehmer überaus zufrieden. Auf einer Skala von 1 (sehr unzufrieden) bis 5 (sehr zufrieden) bewerten sie es mit dem Wert 4,52.

 

Über die Studie
Für den »Future Talents Report« wurden im Zeitraum von Mai bis Oktober 2019 4.624 Teilnehmer befragt, die einen Fragebogen von 82 Fragen rund um ihre Praktikumserfahrung beantworteten. Dabei ging es um die Merkmale des jeweiligen Arbeitsverhältnisses, die Arbeitgeberqualität, das Markenimage, der Karriereorientierung, die Arbeitgeberbindung, der Führungseinschätzung sowie um demografische Daten. Von den Teilnehmern waren 71 % Praktikanten sowie 29 % Werkstudenten. Ihr durchschnittliches Arbeitsverhältnis betrug 4,8 Monate.

 

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