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Die aktuelle wirtschaftliche Krise in Deutschland hat verstärkenden Einfluss auf die Wechselbereitschaft vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. So veranlasst die Sorge um den aktuellen Job sowie Zweifel an der Krisenresistenz ihres Arbeitgebers viele Beschäftigte dazu, sich auf dem Arbeitsmarkt umzuschauen. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Jobwechsel-Kompass, den die Königsteiner Gruppe quartalsweise mit der Online-Jobbörse stellenanzeigen.de durchführt. Für die repräsentative Erhebung werden regelmäßig mehr als 1.000 Beschäftigte zu ihren Wechselabsichten befragt [1].
Demnach ist die Wechselbereitschaft im Vergleich zum vierten Quartal des vergangenen Jahres um 2 % auf 31 % angestiegen. Normalerweise sinkt diese zum Ende eines Jahres saisonbedingt, um mit Beginn eines neuen Jahres wieder anzusteigen. Das ist in diesem Jahr nicht der Fall. Treiber der Entwicklung sind Mitarbeitende, die sich aufgrund der derzeitigen Wirtschaftslage Sorgen um ihren Job machen. In dieser Personengruppe ist fast jeder Zweite (49 %) offen für einen Jobwechsel. Auch Beschäftigte, die wegen der unsicheren Situation, einen erhöhten Leistungsdruck empfinden, schauen sich überdurchschnittlich häufig nach einem neuen Arbeitgeber um. Bei ihnen liegt die Wechselbereitschaft bei 45 %. Letztlich sind auch diejenigen besonders wechselbereit, die das Gefühl haben, ihr aktuelles Unternehmen sei nicht ausreichend auf die Begleiterscheinungen der Krise vorbereitet. Von ihnen geben 42 % der Befragten an, aktuell einen Jobwechsel in Betracht zu ziehen.
Krise als Chance für Unternehmen, die nachhaltig einstellen
Die nach wie vor hohe Wechselstimmung auf dem Arbeitsmarkt geht einher mit einem leichten Anstieg bei Unternehmen, die einen Einstellungsstopp veranlasst haben. Während im dritten Quartal dieses Jahres noch 74 % verneinten, dass ihr aktueller Arbeitgeber derzeit auf Einstellungen verzichtet, antworten das nun »nur noch« 68 % der Befragten. »Wirtschaftliche Flauten, wie wir sie gerade erleben, sind für Arbeitgeber immer auch die Chance, antizyklisch einzustellen und so Talente zu gewinnen, die in Boom-Zeiten deutlich schwerer zu überzeugen wären. Unternehmen, die diese Form des nachhaltigen Recruitings verfolgen, profitieren später von ihrer Weitsicht. Daher sind Einstellungsstopps derzeit sicher eine zu kurz gedachte Entscheidung, zumal unsere Zahlen zeigen: Viele Menschen sind offen für einen beruflichen Tapetenwechsel«, sagt Nils Wagener, Geschäftsführer der Königsteiner Gruppe. Dazu passt: Gerade junge Menschen haben aktuell durchaus einen Jobwechsel auf dem Schirm. 43 % der 18 bis 29-jährigen sind eigenen Angaben zufolge offen dafür. Entsprechend groß ihre selbst wahrgenommenen Chancen auf dem derzeit angeschlagenen Arbeitsmarkt. Denn während insgesamt schon 61 % aller Beschäftigten ihre Chancen auf diesem nach wie vor positiv einschätzen, liegt der entsprechende Anteil bei jüngeren Menschen bei noch höheren 74 %.
Zuversicht der Arbeitnehmer bleibt hoch
Insgesamt gehen 46 % der Befragten davon aus, dass die aktuelle wirtschaftliche Krise auch ihren Arbeitgeber ereilt. Von ihnen sind 38 % daher offen für einen Jobwechsel. Mehr als ein Viertel aller Beschäftigten (27 %) gehen davon aus, dass es 2025 zu einem Personalabbau in ihrem Unternehmen kommen könnte. »Der Arbeitsmarkt ist durch die Pandemie und durch die Energiekrise ohne große Schrammen gekommen. Nun scheint er erstmals leicht angeschlagen. Aus Sicht der Mitarbeitenden allerdings ändern sich ihre guten Perspektiven nicht grundlegend. Die Wechselbereitschaft bleibt ungebrochen hoch, die Zuversicht auch. Diese Sicht ist durchaus nachvollziehbar, weil die demografische Entwicklung bleibt, wie sie ist. Denn auch zukünftig stehen den Unternehmen eher weniger als mehr Kandidaten zur Verfügung. Unternehmen, die das jetzt zu nutzen wissen, sichern sich in Krisenzeiten den Wettbewerbsvorteil für den nächsten Aufschwung«, so Peter Langbauer, Geschäftsführer von stellenanzeigen.de zu den Ergebnissen. Diese Einschätzung wird unterstrichen vom Optimismus vieler Arbeitnehmer*innen. Denn 18 % von diesen glauben, dass sie in 6 Monaten noch bessere Perspektiven besitzen als jetzt schon. Weitere zwei Drittel sind überzeugt, dass diese zumindest gleichbleibend gut sein werden. Gerade einmal 16 % gehen von schlechteren aus.
[1] Für den Jobwechsel-Kompass befragt das Marktforschungsinstitut Bilendi im Auftrag der Königsteiner Gruppe sowie stellenanzeigen.de quartalsweise mehr als 1.000 Beschäftigte zu ihren beruflichen Zukunftsaussichten sowie ihrer Wechselbereitschaft. Der aktuelle Befragungszeitraum für die vorliegende Ausgabe lag im Dezember 2024. Alle Teilnehmer waren zum Zeitpunkt der repräsentativen Befragung erwerbstätig.
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