Wie kann Europa das Rennen um Cloud-Innovation gewinnen?

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Mit dem rasanten Fortschritt der digitalen Wirtschaft und dem Aufkommen zahlreicher neuer Technologien – allen voran künstlicher Intelligenz (KI) – stehen europäische Entscheidungsträger vor einer neuen Herausforderung: Wie lässt sich ein innovatives Ökosystem regionaler Cloud-Anbieter schaffen, das sowohl leistungsfähige Lösungen als auch ausreichende Skalierbarkeit bietet? Und wie kann dieses Ökosystem mit internationalen Anbietern konkurrieren und zugleich die Abhängigkeit von ihnen verringern?

 

Politik, Regulierungsbehörden, Forschungseinrichtungen und Industrievertreter in Europa konzentrieren sich darauf, wie der Kontinent seine Position im globalen Wettlauf um Cloud-Innovationen verbessern kann – ohne dabei die Kontrolle, Autonomie und Vertraulichkeit über europäische Daten aufzugeben, die andernfalls womöglich in anderen Märkten gespeichert, verarbeitet oder abgerufen würden.

Bei der Suche nach Antworten auf diese Frage rückt das Thema Cloud-Souveränität immer stärker in den Mittelpunkt – und ein Blick auf den aktuellen Markt zeigt schnell, warum: Rund drei Viertel (72 Prozent) der Cloud-Dienste in Europa werden von AWS, Microsoft Azure und Google Cloud bereitgestellt [1]. Zudem befinden sich bis zu 90 Prozent der europäischen Daten außerhalb von EU-kontrollierten Infrastrukturen. Das führt zu erheblichen geopolitischen und rechtlichen Herausforderungen für die EU und wirft Fragen rund um Datenkontrolle, Sicherheit und Zugänglichkeit auf.

 

Wachsende Nachfrage nach souveränen Clouds im Zettabyte-Zeitalter

Das richtige Gleichgewicht zwischen Cloud-Innovation und Datenkontrolle zu finden, wird immer wichtiger. Laut IDC werden im Jahr 2025 weltweit 213.557 EB (Exabyte) an Daten erzeugt – bis 2029 soll sich diese Menge mehr als verdoppeln und 527.469 EB erreichen. Dies unterstreicht den dringenden Bedarf an robusten, souveränen Dateninfrastrukturen.1

Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass die Nachfrage nach souveränen Cloud-Lösungen in Europa stetig steigt. IDC prognostiziert, dass die weltweiten Ausgaben für souveräne Clouds bis 2027 fast 258,5 Milliarden US-Dollar erreichen werden [2]. Diese Entwicklung ist getrieben vom Marktbedarf aber auch von regulatorischen Vorgaben wie der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), dem Digital Operational Resilience Act (DORA) und dem Data Act. Diese Gesetze verbieten zwar keine Datenübermittlungen, stellen jedoch hohe Anforderungen an Datenschutz, Lieferketten, Sicherheitsmaßnahmen und Risikomanagement. Dadurch verschiebt sich das Gleichgewicht zugunsten von mehr Souveränität und lokaler Datenverarbeitung – insbesondere in der aktuellen geopolitischen Lage.

Ein Beispiel liefert der deutsche Cloud-Dienstleister Arvato Systems, der eine souveräne Infrastruktur in Europa implementierte, um Covid-bezogene Abläufe im öffentlichen Gesundheitswesen zu unterstützen. Dieses Projekt zeigt, dass Souveränität nicht nur eine politische Vision ist, sondern auch eine praktikable Lösung für hochsensible Szenarien darstellen kann.

 

Europas digitale Infrastruktur im KI-Zeitalter skalieren

Die rasante Entwicklung von KI eröffnet europäischen Cloud-Anbietern neue Chancen, dem steigenden Bedarf heimischer Unternehmen an souveränen Cloud-Infrastrukturen gerecht zu werden. Immer mehr Unternehmen priorisieren Datenschutz, Sicherheit und Kontrolle.

Ähnlich wie bei Cloud-Diensten insgesamt treten auch im Bereich KI zunehmend Fragen rund um rechtliche Zuständigkeiten und Transparenz auf – insbesondere im Hinblick darauf, wie KI-Modelle trainiert werden und auf welche Daten sie zugreifen. In ganz Europa wächst das Bewusstsein, dass KI-Systeme nicht nur die bestehenden Gesetze zu Datenschutz, Cybersicherheit und KI einhalten, sondern auch die europäischen Grundwerte wie Privatsphäre, Verantwortlichkeit und menschliche Aufsicht widerspiegeln müssen. Daraus ergibt sich ein dringender Bedarf an souveränen KI-Lösungen, die innerhalb rechtlicher und ethischer Rahmenbedingungen entwickelt werden, die europäischen Richtlinien entsprechen. So stellen wir sicher, dass europäische Daten nicht nur geschützt, sondern auch verantwortungsvoll und im öffentlichen Interesse genutzt werden.

Eine Möglichkeit für europäische Unternehmen, die Vorteile von KI zu nutzen, ohne auf Souveränitätsanforderungen zu verzichten, sind moderne Private-Cloud-Plattformen. So können Large Language Models (LLMs) sicher in einer privaten Cloud betrieben und fertige KI-Anwendungen implementiert werden. Dadurch profitieren Unternehmen von KI, während sie die volle Hoheit über ihre Daten behalten.

 

Blick in eine souveräne Zukunft

Eines steht fest: Cloud-Souveränität ist ein zentraler Bestandteil der digitalen Zukunft Europas. Sie steht im Mittelpunkt der Diskussionen zwischen Politik, Regulierungsbehörden und industriellen Entscheidungsträgern, die gemeinsam an einer vertrauenswürdigen, interoperablen und widerstandsfähigen digitalen Wirtschaft arbeiten. Eine einheitliche Lösung ist dabei unwahrscheinlich. Stattdessen werden verschiedene Cloud-Modelle mit unterschiedlichen Souveränitätsstufen entstehen – je nach Branche, Anforderungen und Art der gespeicherten, verarbeiteten oder genutzten Daten. Innovative Cloud-Anbieter und Organisationen, die solche Modelle entwickeln, bereitstellen und skalieren können – ob öffentlich oder privat – sind demnach hervorragend positioniert, lokale, wettbewerbsfähige Alternativen anzubieten und davon zu profitieren.

Martin Hosken, Field CTO – Cloud Providers, Broadcom

 

[1] https://www.srgresearch.com/articles/european-cloud-providers-continue-to-grow-but-still-lose-market-share
[2] IDC, Worldwide IDC Global DataSphere Forecast, 2025–2029, #US53363625, Mai 2025: https://my.idc.com/getdoc.jsp?containerId=US53363625&pageType=PRINTFRIENDLY 

 


Wettbewerbsfähiges und souveränes europäisches Cloud-Ökosystem

Ein wettbewerbsfähiges und souveränes europäisches Cloud-Ökosystem erfordert koordinierte Maßnahmen in verschiedenen Bereichen. Dazu gehören die Schaffung geeigneter politischer Rahmenbedingungen, gezielte finanzielle Unterstützung, technische Offenheit, Vertrauen durch Zertifizierungen und abgestimmte Nachfragestrategien. Ohne eine enge Zusammenarbeit zwischen politischen und marktseitigen Akteuren wird das Problem der Skalierbarkeit bestehen bleiben, und europäische Anbieter werden Schwierigkeiten haben, globale Marktanteile zu gewinnen.

 

Herausforderung und Zielbild

Die Kernfrage ist, wie Europa ein leistungsfähiges, skalierbares Ökosystem regionaler Cloud‑Anbieter aufbaut, das mit Global Playern konkurriert und gleichzeitig Abhängigkeiten reduziert. Aktuelle Marktanalysen zeigen, dass europäische Anbieter wachsen, aber Marktanteile gegen US‑Hyperscaler verlieren; Skalierung ist das zentrale Wettbewerbsproblem.

 

  1. Politische und regulatorische Hebel
  • Staatliche Rahmenbedingungen definieren: klare Vorgaben zu Datensouveränität, Zertifizierungen und Auditierbarkeit schaffen, die nationale und EU‑Weiten Vertrauen erzeugen.
  • Förderprogramme und steuerliche Anreize für Rechenzentrums‑Investitionen in Europa; gezielte Kapitalspritzen für Scale‑Up‑Phasen regionaler Anbieter.
  • Öffentliche Beschaffung (Public Procurement) nutzen, um erste Nachfrage zu garantieren und Standards zu setzen (Cloud‑First mit Souveränitätsklauseln).

Begründung: Politische Nachfrage und gezielte Fördermittel reduzieren Markteintrittsbarrieren und schaffen verlässliche Volumina, die für Skalierung nötig sind.

 

  1. Finanzierungs‑ und Skalierungsmechanismen
  • Mischfinanzierung: staatliche Seed‑/Growth‑Recall‑Fonds kombiniert mit privatem Kapital und Kunden‑Vorauszahlungen (Anchor‑Customers).
  • Förderinstrumente für CAPEX‑intensive Phasen (Rechenzentren, Glasfaser, Kühlsysteme) sowie Zuschüsse für Confidential Computing und Edge‑Infrastruktur.
  • Unterstützung für M&A‑Konsolidierungen und interoperable Partnerschaften, damit regionale Anbieter kritische Betriebsgrößen erreichen.

Begründung: Cloud‑Märkte sind ein Scale‑Game; ohne Kapital für schnelle Expansion bleiben Anbieter lokal, wird Marktanteil schwer zu gewinnen sein.

 

  1. Technische Grundlagen und Interoperabilität
  • Offene Standards und APIs: verpflichtende Nutzung offener Formate, Interoperabilitäts‑Bibliotheken und Portabilitäts‑Werkzeuge, um Vendor‑Lock‑in zu verhindern.
  • Plattform‑Composable‑Architektur: standardisierte PaaS‑Bausteine, die lokale Anbieter kombinierbar machen (Federation, Multi‑cloud Orchestration).
  • Investition in Confidential Computing, Daten‑Silos‑Isolation und verifizierbare Audit‑Pipelines für KI‑Workloads.

Begründung: Kunden wählen Anbieter, die Integrationskosten niedrig halten und Exit‑Optionen bieten; Interoperabilität ist deshalb kaufentscheidend.

 

  1. Ökosystem‑Spielregeln: Vertrauen, Zertifikate, Marketplace
  • Europäisches Zertifizierungsprogramm für Datenschutz, Security, Nachhaltigkeit und KI‑Governance (einheitlicher Trust‑Mark).
  • Regionaler Marktplatz/Ökosystem: SaaS‑ und ISV‑Partner, Integratoren, Managed‑Service‑Provider, die auf die regionalen Cloud‑Stacks abgestimmt sind.
  • Transparente SLAs, Subprocessor‑Listen und Audit‑Rechte als Standardvertragsbestandteil.

Begründung: Vertrauen und transparente Regeln senken Hürden für Enterprise‑Adoption und rechtfertigen oft höhere Kosten gegenüber Hyperscalern.

 

  1. Nachfrage‑ und Kundenstrategien
  • Anchor‑Kunden gewinnen: öffentliche Einrichtungen, kritische Infrastruktur, Finanz‑ und Gesundheitssektor als erste Großkunden akquirieren.
  • Branchenspezifische Solutions: vertikale Angebote (Health‑Cloud, Fin‑Cloud, Industrie‑Edge) mit Compliance‑Built‑In.
  • Finanzielle Anreize für Migration (Subventionen, Migrationsservices, Trial‑Programme).

Begründung: Kundenspezifische Mehrwerte und garantierte Nachfrage helfen Anbietern, Skaleneffekte und Referenzen aufzubauen.

 

  1. Skills, Talent und Forschung
  • Europäische Ausbildungs‑ und Umschulungsprogramme für Cloud‑Ops, SRE, Datacenter‑Engineering und KI‑Sicherheit.
  • Förderungen für R&D‑Projekte zwischen Universitäten, Forschungseinrichtungen und Anbietern (Edge, KI, Energieeffizienz).
  • Austauschprogramme und zentrale Plattformen für Best‑Practices und Open‑Source‑Contributions.

Begründung: Technische Exzellenz und Innovationsfähigkeit sind Voraussetzung, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Differenzierungsmerkmale zu schaffen.

 

  1. Betriebliches Design: Föderation statt Konfrontation
  • Föderierte Cloud‑Modelle fördern: verknüpfbare regionale Clouds mit gemeinsamen Identitäts‑, Billing‑ und Orchestrierungs‑Standards. Eine föderierte Cloud ermöglicht es verschiedenen Cloud-Anbietern, zusammenzuarbeiten und ihre Ressourcen zu teilen, während sie ihre Unabhängigkeit bewahren.
  • Incentivierung von Partnerschaften zwischen Telekom‑Anbietern, Rechenzentrumsbetreibern und spezialisierten Cloud‑Playern.
  • Gemeinsame Infrastruktur‑Pools für Spitzenlasten und Ausfallschutz (Inter‑Region Peering).

Begründung: Kooperation erhöht kollektive Skalierbarkeit ohne einzelne Anbieter zu monopolisieren und reduziert Abhängigkeit von US‑Hyperscalern.

 

  1. Metriken und Umsetzungsschritte (erste 24 Monate)
  • Kurzfristig (0–6 Monate): Governance, Förderrahmen, Anchor‑Customer‑Programme definieren.
  • Mittelfristig (6–18 Monate): Förderaufrufe für Rechenzentrum‑CAPEX, Start von Pilot‑Federationen, Trust‑Mark pilots.
  • Langfristig (18–36 Monate): Skalierung ausgewählter Anbieter, interoperable Marktplätze, EU‑weite Procurement‑Pools.
  • KPIs: Marktanteil regionaler Anbieter, Anzahl zertifizierter Dienste, Latenz/Verfügbarkeit in Regionen, Kapitalzufluss in Scale‑Ups.

 

Fazit und strategische Empfehlung

Ein konkurrenzfähiges, souveränes europäisches Cloud‑Ökosystem erfordert simultane Maßnahmen: politische Rahmenbedingungen, zielgerichtete Finanzierung, technische Offenheit, Vertrauen durch Zertifizierung und abgestimmte Nachfragestrategien. Ohne koordinierte politische und marktseitige Interventionen bleibt das Skalierungsproblem bestehen und europäische Anbieter können nur schwer globale Marktanteile gewinnen.

Albert Absmeier & KI

 

Executive Summary

Kurz und handlungsorientiert: Europa braucht ein koordiniertes Policy‑ und Marktprogramm, das Kapital, Nachfrage, offene Standards und operative Federation verbindet. Das Ziel: skalierbare regionale Cloud‑Anbieter mit klarer Souveränität, konkurrenzfähig gegenüber Hyperscalern. Aktuelle Marktdaten zeigen, dass europäische Anbieter zwar wachsen, aber Marktanteile an US‑Hyperscaler verlieren — Skalierung ist der Kernengpass.

Policy‑Blueprint (Kernelemente)

  1. Nachfrage‑ und Beschaffungspolitik
  • Cloud‑First‑Beschaffungsprinzip für öffentliche Dienste mit Souveränitätsklauseln und Anchor‑Customer‑Programmen (bevorzugte First‑Mover‑Aufträge).
  • Migrationszuschüsse für kritische Sektoren (Gesundheit, Finanzen, Energie) zur Deckung von Migrations- und Integrationskosten.
  1. Finanzierungsarchitektur
  • Europäischer Scale‑Up‑Fonds (Public‑Private) für CAPEX‑intensive Expansion (Rechenzentren, Glasfaser, Kühlsysteme).
  • Steuerliche Abschreibungsanreize für Rechenzentrumsinvestitionen; Kofinanzierung für M&A‑ und Konsolidierungsprojekte.
  1. Regulatorische/Trust‑Infrastruktur
  • Einheitlicher Trust‑Mark (Datenschutz, Sicherheit, Nachhaltigkeit, KI‑Governance) mit transparenten Audit‑Pfaden.
  • Mindestanforderungen für Subprocessor‑Transparenz, Exit‑Klauseln und verpflichtende Interoperabilitäts‑APIs.
  1. Technische Standards und Plattformpolitik
  • Verpflichtende Nutzung offener Formate und standardisierter APIs; Förderung von Reference‑Implementations und Open‑Source‑Stacks.
  • Investitionen in Confidential Computing, verifizierbare Audit‑Pipelines und interoperable Orchestrierung (Federation).
  1. Skills, Forschung und Innovation
  • Förderprogramme für SRE/Cloud‑Ops‑Ausbildung, gemeinsame R&D‑Grants (Edge, KI, Energieeffizienz).
  • Einrichtung von Demo‑Labs und Testbeds für Confidential Computing und federierte Multi‑Clouds.

 

18‑Monate Aktionsprogramm (konkreter Zeitplan)

Phase 0 — Start (Monat 0–3)

  • Governance‑Board bilden (EU, Mitgliedstaaten, Industrie, Forschung).
  • Anchor‑Customer‑Pilotfristen und Förderbedingungen verabschieden.
  • Kick‑off Scale‑Up‑Fonds (Term‑Sheet & Ko-Finanzierer).

Phase 1 — Proofs and Pilots (Monat 4–9)

  • 3–5 Pilotprojekte: Health‑Cloud, Fin‑Cloud, Industrie‑Edge im hybriden Setup; jeweils mit öffentlichem Anchor‑Customer.
  • Trust‑Mark Pilot starten; erste Audit‑Frameworks testen.
  • Förderaufrufe für Rechenzentrums‑CAPEX und Confidential‑Computing‑Projekte.

Phase 2 — Skalierung & Federation (Monat 10–18)

  • Rollout interoperabler Plattformbausteine (Identität, Billing, Orchestration) und Marketplace MVP.
  • Finanzielle Unterstützung für 2–3 regionale Konsolidierungen/M&A‑Deals.
  • Zertifizierung von ersten 20‑50 Cloud‑Services und Onboarding von ISVs/Managed‑Service‑Partnern.

 

Verantwortlichkeiten (Kurz)

  • EU/Member States: Policy, Funding, Public Procurement.
  • Industry Consortium: Standards, Trust‑Mark, Reference‑Implementations.
  • Anchor Customers (Public/Private): Piloten, Early Adoption.
  • Research & Training Hubs: Skills, Testbeds, R&D.

Budgetrahmen (Orientierungswerte, EU‑weit)

  • Scale‑Up‑Fund / CAPEX‑Support: 3–8 Mrd. EUR (maßgeblich für Rechenzentren, Netz).
  • Förderprogramme & Migrationsbeihilfen: 200–600 Mio. EUR.
  • Standardisierung, Trust‑Mark, Testbeds: 50–150 Mio. EUR.
  • Skills & R&D Grants: 100–300 Mio. EUR. Gesamtgrobsumme (Initial 18 Monate): ~3.5–9.0 Mrd. EUR.

KPIs und Zielwerte (18 Monate)

  • Marktanteil regionaler Anbieter in EU‑IaaS/PaaS‑Volumen: +3–7 Prozentpunkte (baseline abhängig von Land).
  • Anzahl zertifizierter Dienste (Trust‑Mark): 20–50.
  • Anzahl Anchor‑Customer‑Migrationspiloten: 10–20.
  • Kapitalzufluss in regionale Cloud‑Scale‑Ups: 1–3 Mrd. EUR.
  • Latenz/Verfügbarkeit KPI für regionale Clouds: <20 ms intra‑regionale Latenz; 99.95% Verfügbarkeit für kritische Services.
  • Metriken für Exit‑/Portability‑Kostenreduktion: Reduktion der Migrationskosten gegenüber Status quo um 15–30%.

Hinweis: Marktgrößen‑Benchmarks und Zielpfade sind notwendig, um die oben genannten KPIs realistisch zu kalibrieren; IDC und Marktanalysen bestätigen das Größen- und Wachstumsproblem als Treiber für diese Ziele.

Risiken und Gegenmaßnahmen

  • Gefahr: Unzureichendes Kapital → Maßnahme: staatlich garantierte Co‑Investitionen und Steueranreize.
  • Gefahr: Fragmentierte Standards → Maßnahme: verpflichtende Interoperabilitäts‑APIs und Reference‑Implementations.
  • Gefahr: Langsame Adoption durch Unternehmen → Maßnahme: Migrations‑Subventionen, Anchor‑Customer‑Programme und Vertrauensmarken.
  • Gefahr: Hyperscaler reagieren mit Preisdumping → Maßnahme: fokussierte vertikale Differenzierung (Compliance, Latency‑Sensitive Use‑Cases) und Federation zur Lastverteilung.

Albert Absmeier & KI

 

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