Attacken in der Cloud und On-Premises präventiv abwehren – One Single Source of Truth

Im Interview erläutert Lothar Geuenich, VP Central Europe bei Check Point Software Technologies, die Vorteile der Infinity-Plattform, den Einsatz von KI und die Anforderungen der Kunden. Durch den Hybrid-Mesh-Ansatz werden hybride Umgebungen sowohl in der Cloud als auch On-Premises abgedeckt.

 


Check Point ist der Firewall-Pionier und wird im Juli bereits 32 Jahre alt: Auf Ihrer Veranstaltung im März hatten Sie uns berichtet, dass Sie inzwischen deutlich mehr als nur Firewalls anbieten und im Markt auch so wahrgenommen werden. Was hat sich verändert und wohin geht die Reise?

Grundsätzlich bleiben wir natürlich der starke Firewall-Experte, aber Check Point ist seit einigen Jahren schon viel mehr als nur der Anbieter, der Sicherheit am Perimeter leistet: Wir bieten eine konsolidierte Hybrid-Mesh-Architektur an, deren Komponenten moderne Bereiche wie SASE, E-Mail und Cloud Security abdecken. Alle Technologien arbeiten über unsere »Infinity« genannte Plattform zusammen. Für die Security-Verantwortlichen heißt das »One Single Source of Truth« und eben nicht eine Anzahl von Einzellösungen, die nicht ineinandergreifen. Darüber hinaus investieren wir viel in KI um unsere Technologien auf die ebenfalls mit KI angereicherten Bedrohungen abzustimmen. Über unsere Threat Cloud AI sammeln wir alle Bedrohungsdaten ein, analysieren diese und die Erkenntnisse wandern in unsere Technologien, damit wir auf alle modernen Angriffstechniken und -Technologien vorbereitet sind. Im Kern bleibt der Prevention-Ansatz bestehen, nämlich überall dort ­Attacken präventiv abzuwehren, wo Cyber-Kriminelle ein Unternehmen angreifen können.

 

Lothar Geuenich,
VP Central Europe,
Check Point Software Technologies


Welche Anforderungen stellen die Kunden an Check Point?

Sie fordern von uns den Dreiklang aus Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit, also genau das, was wir seit mehr als 30 Jahren machen. Unser neuer CEO Nadav Zafrir bringt es auf den Punkt, wenn er sagt, unsere Kunden wollen vor Cyber-Angriffen geschützt sein und zwar überall. Sie erwarten, dass wir Security-Technologien anbieten, die sicher sind, sicher bleiben und ihre IT dauerhaft schützen.


Plattform ist ja ein breiter Begriff geworden, den viele Unternehmen gerne benutzen: Was versteht Check Point darunter?

Wir verstehen darunter, dass eine zentrale Plattform alle Security-Komponenten steuert und die Security-Verantwortlichen über ein zentrales Dashboard den Status aller Produkte und des Netzwerks jederzeit überblicken können. Der Rundum-Blick ermöglicht es Ihnen die Kontrolle über alle Vorgänge im gesamten Technologie-Stack zu behalten.


Welche Vorteile bietet das Konzept von Check Point, alles aus einer Hand als »konsolidierte Sicherheitsarchitektur« zu liefern?

Wie bereits erwähnt, ist es die Vereinfachung der Steuerung aller Komponenten und die Optimierung der Zusammenarbeit der Lösungen über eine Plattform hinweg. Viele verschiedene Lösungen unterschiedlicher Hersteller arbeiten in Kombination oft nicht gut zusammen. Die Folge sind Sicherheitslücken, Störungen durch gegenseitige Behinderung, eine kostspielige doppelte Abdeckung derselben Umgebung oder im schlimmsten Fall sogar weiße Flecken auf der Angriffsfläche, um die sich überhaupt keiner kümmert. All das wiegt die Verantwortlichen nur in eine vermeintliche Sicherheit.


Welche sind die Top-3-Vorteile einer robusten IT-Sicherheit, die Sie einer Führungskraft im Gespräch nennen würden?

Zum einen ist dies die Ausfallsicherheit auf technischer Ebene. Zum anderen ist es die Zuverlässigkeit auf rechtlicher Ebene vor allem bezüglich der unterschiedlichen Compliance-­Herausforderungen. Als Drittes tritt noch die Beschleunigung digitaler Initiativen durch die frühzeitige Einbindung der IT-Sicherheit hinzu. Unser Hybrid-Mesh-Ansatz zum Beispiel deckt hybride Umgebungen sowohl in der Cloud als auch On-­Premises ab.


Wie bewerten Sie die Fortschritte bei der KI-Technologie: Fluch oder Segen für IT-Abwehr und Geschäft?

KI sollte als zweischneidiges Schwert betrachtet werden. Cyber-Kriminelle nutzen es für ihre Angriffe, aber die Security-Verantwortlichen können es für die Verteidigung einsetzen. Wir nutzen KI für unsere eigenen Tools, um sie stärker zu vereinfachen und zu automatisieren. Wir haben bereits jetzt Tausende von Nutzern weltweit, die unseren ­Infinity Copilot verwenden.


Wie geht Check Point mit verschiedenen Regularien um: Werden diese umfänglich abgedeckt, sodass Führungskräfte sich um die Compliance keine Sorgen machen müssen?

Selbstverständlich. Hier kommt unseren Kunden wieder unser Plattform-Gedanke zugute, denn die Konsolidierung der IT-Sicherheit meint natürlich auch, dass unsere Lösungen als Architektur an sich so gebaut werden, dass sie mit allen wichtigen Regelungen konform gehen. Darüber hinaus lassen wir diese regelmäßig testen, so dass wir erst kürzlich die Common-Criteria-EAL4+-Zertifizierung für unsere R82 durch das BSI erlangen konnten [1].

Vielen Dank für das sichere Gespräch.

 


[1] https://www.bsi.bund.de/EN/Themen/Unternehmen-und-Organisationen/Standards-und-Zertifizierung/Zertifizierung-und-Anerkennung/Zertifizierung-von-Produkten/Zertifizierung-nach-CC/Zertifizierte-Produkte-nach-CC/zertifizierte-produkte-nach-cc_dvl.html
 
Illustration: © Rolffimages, Benjaminlion | Dreamstime.com
 

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