Glücksspielseiten, Erwachseneninhalte und gefährliche Webseiten werden am häufigsten blockiert

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Experten für Cybersicherheit sagen, dass das Blockieren bestimmter Webseiten das Risiko von Cyberattacken senkt und Ablenkungen beseitigt. Bis zu 72 % der Arbeitgeber blockieren deshalb Malware-Webseiten und Erwachseneninhalte. Phishing-Webseiten werden von 70 % der Arbeitgeber gesperrt, Glücksspielseiten von 43 %. IT-Manager in Europa sperren im Durchschnitt acht Webseiten-Kategorien für ihre Angestellten.

 

Laut der Daten, die das Cybersicherheitsunternehmen NordLayer gesammelt hat, sperrt ein beträchtlicher Anteil der Arbeitgeber (72 %) böswillige Webseiten und Inhalte für Erwachsene. Böswillige Webseiten können zu schweren Sicherheitsbedrohungen führen, indem sie Malware verbreiten, während Webseiten mit Erwachseneninhalten oft aufgrund von Bedenken wegen unangemessener Inhalte und möglicher Produktivitätsverluste gesperrt sind. Glücksspielseiten werden von 43 % der Arbeitgeber gesperrt, wahrscheinlich aus Sorge vor Sucht und Produktivitätsverlust.

Die Untersuchung zeigt, dass NordLayers DNS-Filterfunktion (Domain Name System), welche böswillige Webseiten blockiert und Webseiten herausfiltert, die schädliche und/oder unangemessene Inhalte enthalten, auch zum Blockieren von Phishing-, Cryptojacking-, illegalen und DDoS as a Service (DaaS)-Webseiten verwendet wird.

»DNS-Filterung ist ein wichtiger Bestandteil der Cybersicherheitsstrategie jedes Unternehmens. Durch das Sperren des Zugangs zu böswilligen und unangemessenen Webseiten können Arbeitgeber das Risiko von Malware-Infektionen und Sicherheitsverstößen in ihren Netzwerken deutlich reduzieren«, so Carlos Salas, Experte für Cybersicherheit bei NordLayer.

 

Arbeitgeber versuchen, eine professionelle Arbeitsumgebung zu erhalten

Neben der bloßen Sperrung von Webseiten für Erwachsene gehen viele Vorgesetzte noch einen Schritt weiter, um ein professionelles Arbeitsumfeld zu schaffen. So sperren 30 % Dating-Webseiten, 28 % verbieten den Zugriff auf Webseiten zur Sexualerziehung, und etwa 12 % der Arbeitgeber sperren sogar Unterwäsche-Webseiten.

Informationen oder Verkäufe im Zusammenhang mit Drogen-Webseiten werden von 37 % der IT-Manager blockiert. Interessanterweise sperren 21 % der Arbeitgeber VPN-Webseiten, wahrscheinlich um zu verhindern, dass die Beschäftigten Netzwerkbeschränkungen umgehen und auf gesperrte Inhalte zugreifen, die Sicherheitsrisiken oder Produktivitätsprobleme mit sich bringen könnten.

»Um die Ablenkung von der Arbeit zu verringern und die Produktivität zu fördern, schränken 19 % der IT-Manager den Zugang zu Webseiten für Gaming ein, da diese zeitraubend sein können und mit Werbung und Hyperlinks zu anderen bösartigen Webseiten versehen sind. Außerdem werden Promi-Nachrichten-Webseiten und soziale Medien von 8 % bzw. 7 % der Arbeitgeber blockiert«, sagt Salas.

 

Deutsche Arbeitgeber sind im Vergleich zu globalen Daten weniger restriktiv

Die Internetzugriffsbeschränkungen durch Arbeitgeber in Deutschland spiegeln zum großen Teil die globalen Arbeitsplatznormen wider, was Malware und Erwachseneninhalte anbelangt. Malware-Webseiten werden von 74 % der deutschen Unternehmen blockiert; das ist nur etwas höher als der weltweite Durchschnitt von 72 %. Die Beschränkung von Erwachseneninhalten ist auch die Regel: 61 % der deutschen Arbeitgeber beschränken den Zugang zu solchen Webseiten.

Die Zensur geht auch über die offensichtlichen Kategorien hinaus. Fast die Hälfte der Unternehmen in Deutschland schränken den Besuch von Webseiten zur Sexualerziehung ein. Andere Inhalte, die einschränkt werden, sind Glücksspiel (35 % der Arbeitgeber), Astrologie und Dating (17 %), sowie Webseiten mit Prominachrichten und soziale Medien (jeweils 13 %).

Gaming-Webseiten sind der einzige Bereich, in welchem deutsche Arbeitsplätze mehr Nachsicht walten lassen. Nur 8 % der Arbeitgeber blockieren diese, eine deutlich niedrigere Quote als der weltweite Durchschnitt.

 

Was ist DNS-Filterung und warum ist sie wichtig?

Wie bereits erwähnt, fängt die DNS-Filterung Webseitenanfragen ab und unterzieht sie einer zusätzlichen Sicherheitsprüfung. Wenn sich eine angeforderte Webseite auf einer Blockierliste befindet oder als Malware identifiziert wird, blockiert der DNS-Resolver die Anfrage, verhindert so den Zugriff und mindert potenzielle Cybersicherheitsrisiken. Vorgesetzte können wählen, auf welche Art von Inhalten Mitarbeiter im Unternehmensnetzwerk nicht zugreifen sollten, und der DNS-Filter erledigt den Rest.

 

Der Experte für Cybersicherheit Carlos Salas erklärt, wieso DNS-Filterung wichtig ist:

  • Es hindert die Leute daran, bösartige Webseiten zu besuchen, die zu Ransomware, Phishing oder Cryptojacking führen können.
  • Mit dieser Funktion können Unternehmen Internetnutzungsrichtlinien durchsetzen, den Zugang zu unangemessenen oder nicht arbeitsbezogenen Inhalten kontrollieren und die Netzwerkleistung optimieren.
  • Das Blockieren von bestimmten Webseitenkategorien verbessert die Sicherheit des Unternehmens und sensibler Daten im Allgemeinen.

 

»In der heutigen Bedrohungslandschaft, in der Cyberangriffe immer komplexer werden, spielt die DNS-Filterung eine zentrale Rolle beim Schutz sensibler Daten, bei der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und bei der Wahrung der Integrität von Unternehmensnetzwerken«, so Salas.

 

[1] Die oben genannten Statistiken wurden durch die Analyse von Daten gewonnen, die von NordLayers DNS Filtering Service im Februar 2024 gesammelt wurden. Bei der Untersuchung und Zusammenstellung der Ergebnisse wurden keine identifizierbaren Geschäfts- oder Nutzerdaten gesammelt, überprüft oder anderweitig einbezogen.

 

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