Sicherheit und Datenschutz: IT-Prognosen für das Jahr 2020

Der Aufstieg der verwundbaren Maschinen

Im Jahr 2020 wird die Robotik-Prozessautomatisierung (RPA) ihren umwälzenden Aufstieg weiter fortsetzen und sich noch stärker in unserem Alltag verankern. Bis Ende 2019 prognostiziert Gartner, dass der Umsatz mit der Robotik-Prozessautomatisierung die 1,3 Milliarden US-Dollar-Marke knacken wird. Für das neue Jahr wird sogar ein noch stärkeres Wachstum erwartet. Allerdings gibt es bei der Integration von RPA ein beherrschendes Problem – das der Sicherheit. Im Zuge der raschen Einführung von RPA spielte Sicherheit nur eine nachgeordnete Rolle, die schwerwiegende Schwachstellen hinterlassen hat. Wie wir es schon bei anderen Innovationen beobachten konnten, rechnen wir im Jahr 2020 mit einem signifikanten Datenschutzverstoß gegen die RPA-Technologie. Denn die Technologie wird die Aufmerksamkeit von Cyberkriminellen zwangsläufig auf sich ziehen. Allein aufgrund der privilegierten Daten, die in RPA-Technologien vorgehalten werden. Leider wird man sich erst um ausreichende Sicherheit bemühen, wenn es zu spät ist, und wenn entsprechende Vorschriften mit der Nutzung von RPA-Technologien verbunden werden.

 

Sich an der Cloud die Finger verbrennen

Es gibt im Moment eine Art »Goldrausch« bei Unternehmen, ihre Daten in die Cloud zu verschieben. Praktisch jeder will auf den fahrenden Zug aufspringen. Das Problem dabei: viele springen erst und schauen dann genauer hin. Gerade große Unternehmen migrieren in rasantem Tempo in die Cloud, ohne sicherzustellen, dass ihre Daten während der Übertragung ebenso geschützt sind wie an ihrem Bestimmungsort. Das Jahr 2020 wird für etliche Unternehmen von Datenschutzverletzungen und den daraus resultierenden Bußgeldern gekennzeichnet sein. Einfach, weil Firmen versäumt haben, rechtzeitig die notwendigen Schritte einzuleiten. Trotz eines Shared-Responsibility-Modells und ständigen Schlagzeilen zu Cloud-Sicherheitsschwachstellen, prognostizieren wir, dass viele Unternehmen daran scheitern werden Due Diligence durchzusetzen. Wer Datensicherheit in der Cloud unberücksichtigt lässt, der wird sich an diesem Thema zweifelsohne die Finger verbrennen. In der Folge werden diese Unternehmen zu spät herausfinden, dass Identity Governance und Privileged-Access-Management schon im eigenen Rechenzentrum hätten ordnungsgemäß umgesetzt werden sollen. Um diese Best Practices dann beizubehalten, wenn die Migration in die Cloud ansteht.

 

Compliance trifft alle Branchen hart

Im Jahr 2020 werden Unternehmen aller Branchen mit der Integration proaktiver Datenschutzpraktiken und -richtlinien zu kämpfen haben. Die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO/GDPR) und weitere in Arbeit befindliche Regularien, werden die Unternehmen abstrafen, die im Umgang mit Daten fahrlässig handeln. Firmen müssen ihre Kunden im Falle einer Datenschutzverletzung in Kenntnis setzen. Wenn sich im Zuge dieses Prozesses herausstellt, dass keine angemessenen Datenschutzpraktiken wie Identity Governance and Administration sowie Privileged Access Management umgesetzt wurden, dann ist mit deutlich empfindlicheren Strafen für die Betroffenen zu rechnen. Wir werden vermutlich einen Ansturm der Unternehmen erleben, die nach einer Datenschutzverletzung einen Schritt zurückgehen um die richtigen Sicherheits-Tools und Sicherheitsmethoden ein- und umzusetzen.

 

Der Markt für gestohlene Daten boomt weiter

Auch im kommenden Jahr werden Daten unter Cyberkriminellen weiterhin als heiße Ware begehrt sein. Bei dem Versuch, ihre Daten wirksam zu schützen, werden Unternehmen den Ball immer wieder mal verlieren. In unserer datengetriebenen Ökonomie sind Daten mehr wert als Öl, und Hacker sind sich sehr wohl bewusst, welchen Profit sie aus gestohlenen Anmeldedaten zu privilegierten Konten schlagen können. Im neuen Jahr wird sich das besonders auswirken, wenn Unternehmen versäumen Privileged Account Management (PAM) und Identity Governance and Administration (IGA) korrekt umzusetzen und so die Daten, mit denen sie arbeiten, umfassend zu schützen. Dieses Versagen wird sich unmittelbar auf die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens auswirken und Firmen ins Abseits drängen. Im Gegensatz zu sicherheitszentriert arbeitenden Organisationen, die in der Lage sind, ihren Kunden das notwendige Vertrauen zu geben, dass der unternehmerische Fokus auf dem Schutz der Kundendaten liegt.

 

Künstliche Intelligenz – Mehrwert für Unternehmen statt »Schall und Rauch«

Künstliche Intelligenz hat jetzt die Gelegenheit von einem Tool, dessen Kapazitäten nicht ausgereizt wurden, und das nicht selten als »Schall und Rauch« bezeichnet wird, zu einem zu werden, das Unternehmen einen echten Mehrwert bietet. Künstliche Intelligenz und Analytik wird die Art und Weise verändern in der Unternehmen Identity Governance and Administration (IGA) implementieren. Das wird ein großer Schritt in die richtige Richtung sein. Hin zu mehr und kontinuierlicher Sicherheit bei der Governance von Zugriffsberechtigungen und damit hin zu einem besseren Schutz des Unternehmens und der vorgehaltenen Daten. Der Grund, warum KI und Analytics in der Vergangenheit nicht so eingesetzt wurden, liegt darin, dass viele Unternehmen einfach nicht wissen wie sie KI und Analytics am besten in ihre Sicherheits- und Governance-Programme integrieren. Das wird sich ändern. Im Jahr 2020 sind Unternehmen an einem Punkt angelangt, an dem sie sich in Sachen KI sicherer fühlen und ein besseres Verständnis für den Mehrwert entwickelt haben, den KI für ein Sicherheitsprogramm zu bieten hat. Jetzt ist es an der Zeit, den nächsten Schritt zu tun, um diese Lösungen abzusichern und effektiv zu verwalten.

Darrell Long, Vice President of Product Marketing bei One Identity

 

1134 Artikel zu „2020“

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