Fast ein Drittel der Beschäftigten in Deutschland sind bereit ihren Job zu wechseln. Bei jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren liegt die Quote sogar bei 46 %.
Eine erhöhte Arbeitsbelastung mündet in vielen Fällen in einen Jobwechsel. Dieser kausale Zusammenhang ist ein Ergebnis des aktuellen Jobwechsel-Kompass, den die Königsteiner Gruppe quartalsweise mit der Online-Jobbörse stellenanzeigen.de durchführt. Für die repräsentative Erhebung werden regelmäßig mehr als 1.000 Beschäftigte zu ihren beruflichen Plänen befragt. Demnach liegt die Wechselbereitschaft in Deutschland bei 32 % aller Beschäftigten und damit genauso hoch wie vor einem Jahr – bei jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren liegt sie derzeit sogar bei 46 %.
Ein entscheidender Grund für diese hohe Bereitschaft, eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen, liegt in vielen Fällen an einem zu hohen Arbeitsaufkommen. So finden 55 % der wechselwilligen Arbeitnehmer, dass sie bei ihrem aktuellen Arbeitgeber zu viel arbeiten. Zum Vergleich: bei denjenigen, die keinen Jobwechsel anstreben, liegt der Anteil bei nur 28 %. Zudem fühlen sich 70 % der potenziellen Jobwechsler im Job gestresst, bei denjenigen, die ihrem Unternehmen nach jetzigem Stand treu bleiben, sind das »nur« 41 %. Mit ihrer aktuellen Work-Life-Balance sind indes 51 % der Wechselwilligen unzufrieden, hier liegt der Wert der im Job Verbleibenden bei nur 20 %.
Hohe Wechselbereitschaft trifft auf hohe Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber
Die Zufriedenheit mit dem aktuellen Arbeitgeber bewegt sich trotz der hohen Wechselwilligkeit nach wie vor auf einem hohen Niveau. Insgesamt heben fast zwei Drittel (65 %) aller Beschäftigten den Daumen, wenn sie ihren derzeitigen Unternehmen bewerten. Selbst von denjenigen, die einen Jobwechsel anstreben, geben immerhin noch 39 % der Befragten an, sich in ihrem Arbeitsumfeld wohl zu fühlen.
»Wir erleben derzeit eine paradoxe Situation auf dem Arbeitsmarkt. So haben wir es mit einer anhaltend hohen Wechselbereitschaft zu tun, die aber einher geht mit einer ebenso hohen Arbeitgeberzufriedenheit. Das ist für viele Unternehmen durchaus beunruhigend, weil sie trotz umfangreicher Arbeitgeberleistungen trotzdem mit einer steigenden Mitarbeiterfluktuation rechnen müssen. Hintergrund dieser Situation ist sicher, dass viele Beschäftigte ihre gute Marktposition, die ihnen der Fachkräftemangel beschert, ausnutzen möchten«, interpretiert Nils Wagener, Geschäftsführer der Königsteiner Gruppe, die Ergebnisse der Umfrage. Zu dieser Einschätzung passt: Insgesamt gehen 65 % der Befragten davon aus, über gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verfügen. Bei den Jobwechslern sind sogar 69 % davon überzeugt, gegenwärtig besonders gefragt zu sein.
Stressbewältigung funktioniert, verändert aber die Wechselwilligkeit nicht
Insgesamt ist die Mehrheit aller Beschäftigten mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden. So finden 69 %, dass sie Arbeit und Privatleben gut trennen können. Diese Selbstbeschreibung würden auch mehr als die Hälfte der Jobwechsler (55 %) unterschreiben, von denen auch 43 % das Gefühl haben, von ihrem derzeitigen Arbeitgeber dabei ausreichend unterstützt zu werden (gesamt 56 %). 62 % aller Befragten geben zudem an, dass sie sich aktuell ausreichend um ihre körperliche Gesundheit neben ihrer Arbeit kümmern können. Das bestätigen auch 51 % der Wechselwilligen. »Die Zahlen zeigen, dass viele Mitarbeitende durchaus einen Weg finden, sich mit ihrem Stresslevel nach der Arbeit auseinanderzusetzen und dieses zu verarbeiten. Trotzdem ist das Stressgefühl gerade bei denjenigen, die mit einem Jobwechsel liebäugeln besonders hoch. Sieben von zehn potenziellen Jobwechslern verspüren eine Überbelastung. Für Arbeitgeber bedeutet das, dass vor allem ihre Führungskräfte das Arbeitsaufkommen ihrer Belegschaften im Blick behalten sollten, wenn sie wertvolle Mitarbeitende nicht verlieren möchten«, so Peter Langbauer, Geschäftsführer von stellenanzeigen.de.
[1] Für den Jobwechsel-Kompass befragt das Marktforschungsinstitut bilendi im Auftrag der Königsteiner Gruppe sowie stellenanzeigen.de quartalsweise mehr als 1.000 Beschäftigte zu ihren beruflichen Zukunftsaussichten sowie ihrer Wechselbereitschaft. Der aktuelle Befragungszeitraum für die vorliegende Ausgabe lag im Mai 2024. Alle Teilnehmer waren zum Zeitpunkt der repräsentativen Befragung erwerbstätig.
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