Welche Nachhaltigkeitsthemen beschäftigen Deutschland?

https://de.statista.com/infografik/32032/umfrage-zu-interesse-an-nachhaltigkeits-themen-in-deutschland/

Im Schnitt entfallen laut Eurostat auf jeden Menschen in Deutschland pro Jahr 131 Kilogramm Lebensmittelabfälle – das entspricht einer Gesamtmenge von elf Millionen Tonnen. Ein Gutteil dieser Abfälle ließe sich laut einer vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und Thünen-Institut veröffentlichten Studie vermeiden. Ein Thema das viele Konsumentinnen und Konsumenten beschäftigt, wie eine Statista-Umfrage zeigt. Demnach haben sich 32 Prozent der Befragten in der jüngeren Vergangenheit über das Thema Lebensmittelverschwendung informiert – ähnlich hoch war das Interesse bereits vor zwei Jahren. Besonders stark zugenommen hat das Informationsbedürfnis bei den Themen künftige Energieversorgung und -quellen sowie. Wasserknappheit und -qualität, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt. Dagegen interessieren sich sich aktuell offenbar weniger Menschen für den Umgang mit Abfall und Mikroplastik.

Mathias Brandt

 

 

Wie kann die IT helfen die Lebensmittelverschwendung einzudämmen?

Die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung ist eine globale Herausforderung, die innovative Lösungen und den Einsatz moderner Technologien erfordert. Informationstechnologie (IT) spielt dabei eine entscheidende Rolle, indem sie Prozesse optimiert, Transparenz schafft und Daten intelligent nutzt, um Verschwendung zu minimieren.

 

  1. Lebensmittelproduktion

Einer der Schlüsselbereiche, in dem IT zur Verringerung von Lebensmittelverschwendung beitragen kann, ist die Lebensmittelproduktion. Durch den Einsatz von fortschrittlichen Inspektionssystemen können Verunreinigungen präzise identifiziert und unnötige Verschwendung minimiert werden, während gleichzeitig die Lebensmittelsicherheitsstandards eingehalten werden. Diese Technologien ermöglichen es, die Effizienz in der Produktion zu steigern und die Qualität der Lebensmittel zu verbessern.

Strategien zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung in der Produktion

  • Lebensmittelverschwendung ist ein globales Problem, das nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ökologische und soziale Auswirkungen hat. In der Produktionsphase können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um die Verschwendung von Lebensmitteln zu minimieren und somit einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen zu fördern.
  • Eine der Hauptstrategien ist die Optimierung der Lieferkette. Durch die Verbesserung der Logistik und die Reduzierung der Zeit zwischen Ernte und Verbraucher können Lebensmittel frischer gehalten und Abfall reduziert werden. Ebenso ist die Anpassung von Qualitätsstandards wichtig, um zu verhindern, dass Lebensmittel aufgrund von ästhetischen Standards verworfen werden, die keinen Einfluss auf die Qualität oder Sicherheit haben.
  • Technologische Innovationen spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Die Entwicklung von besseren Konservierungsmethoden, intelligenten Verpackungen, die die Haltbarkeit verlängern, und präziseren Prognosemodellen für die Nachfrage können dazu beitragen, Überproduktion und damit Verschwendung zu vermeiden.
  • Ein weiterer Ansatz ist die Förderung der Kreislaufwirtschaft. Hierbei geht es darum, Nebenprodukte und Abfälle als Ressourcen für andere Prozesse zu nutzen. Beispielsweise können Lebensmittelreste zu Tierfutter oder Energie in Form von Biogas verarbeitet werden.
  • Die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter in der Lebensmittelproduktion ist ebenfalls von Bedeutung. Ein besseres Verständnis für die Auswirkungen von Lebensmittelverschwendung und das Wissen um effiziente Arbeitsweisen können das Bewusstsein schärfen und zu einer Reduzierung des Abfalls beitragen.
  • Schließlich ist die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren der Lebensmittelkette entscheidend. Produzenten, Händler und Verbraucher müssen gemeinsam an Lösungen arbeiten, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Dies kann durch gemeinsame Initiativen, wie die Einführung von Lebensmittelrettungs-Apps oder die Förderung von Lebensmittelspenden, unterstützt werden.

Die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung in der Produktion ist ein komplexes Unterfangen, das ein Umdenken und koordinierte Anstrengungen aller Beteiligten erfordert. Durch die Implementierung der oben genannten Strategien kann jedoch ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz und zur Ernährungssicherheit geleistet werden.

 

  1. Lieferkette

Ein weiterer Bereich ist die Lieferkette. Digitale Lösungen können dabei helfen, die Lieferketten zu verbessern und Lebensmittelabfälle um signifikante Prozentsätze zu reduzieren. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen können Absatz- und Produktionsplanung sowie Prozess- und Anlagensteuerung optimiert werden, was zu einer effizienteren Herstellung und geringeren Verschwendung führt.

Reduzierung der Lebensmittelverschwendung in der Lieferkette

Die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung ist ein kritisches Thema, das globale Aufmerksamkeit erfordert. In der Lieferkette von Lebensmitteln gibt es mehrere Ansatzpunkte, um Verschwendung zu minimieren und Nachhaltigkeit zu fördern. Hier sind einige Strategien, die sich als effektiv erwiesen haben:

  • Optimierung der Produktionsplanung: Durch den Einsatz von fortschrittlichen Prognosemethoden können Überproduktion und damit verbundene Abfälle reduziert werden.
  • Verbesserung der Lagerhaltung und des Transports: Moderne Lagerhaltungssysteme und optimierte Transportwege helfen dabei, die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern und Verluste zu minimieren.
  • Förderung von Verhaltensänderungen: Bildung und Sensibilisierung der Verbraucher sowie der Akteure in der Lieferkette können zu bewussterem Umgang mit Lebensmitteln führen.
  • Gesetzliche Rahmenbedingungen: Die Einführung von Gesetzen und Vorschriften, die zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen beitragen, wie z.B. die Erleichterung von Lebensmittelspenden durch steuerrechtliche Anpassungen, kann einen großen Unterschied machen.
  • Kooperationen entlang der Lieferkette: Die Zusammenarbeit zwischen Produzenten, Händlern und Verbrauchern kann helfen, Lebensmittelabfälle zu reduzieren, indem Informationen geteilt und gemeinsame Initiativen gefördert werden.
  • Technologische Innovationen: Die Entwicklung und Anwendung von Technologien zur Haltbarkeitsverlängerung oder zur besseren Erfassung von Lebensmittelabfällen kann ebenfalls einen Beitrag leisten.
  • Transparente Kennzeichnung: Klare Informationen über das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und die richtige Lagerung von Lebensmitteln können Verbraucher dazu ermutigen, Lebensmittel nicht voreilig wegzuwerfen.
  • Förderung von Lebensmittelspenden: Durch die Schaffung rechtlicher und steuerlicher Rahmenbedingungen, die das Spenden von Lebensmitteln erleichtern, können Unternehmen ermutigt werden, überschüssige Lebensmittel sinnvoll zu verteilen.
  • Branchenspezifische Maßnahmen: Unternehmen können sich auf konkrete Reduzierungsziele verpflichten und Maßnahmen ergreifen, die speziell auf ihre Branche zugeschnitten sind, um Lebensmittelabfälle zu verringern.
  • Verbindliche Vereinbarungen: Die Festlegung klarer und verbindlicher Regeln, wie die Reduzierung der Lebensmittelabfälle in Unternehmen bis zu einem bestimmten Datum, kann zu signifikanten Verbesserungen führen.

Diese Maßnahmen zeigen, dass es viele Wege gibt, die Lebensmittelverschwendung in der Lieferkette zu reduzieren. Es bedarf einer Kombination aus politischem Willen, unternehmerischer Verantwortung und Verbraucherbewusstsein, um diese Herausforderung zu meistern. Jeder Schritt in Richtung weniger Lebensmittelverschwendung ist ein Schritt hin zu einer nachhaltigeren und gerechteren Welt.

 

  1. Gastronomie und Handel

In der Gastronomie und im Handel können IT-Lösungen ebenfalls einen großen Beitrag leisten. Durch den Einsatz von Software, die Daten über Bestellungen, Lagerbestände und Verbrauchsmuster analysiert, können Unternehmen ihre Gewinne steigern und gleichzeitig Lebensmittelverschwendung reduzieren. Ein Beispiel dafür ist ein Ratgeber, der praktische Lösungen und Fallstudien bietet, um Lebensmittelabfälle zu verringern und die Kosten zu senken.

Strategien zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung in Gastronomie und Handel

  • Die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung ist ein wichtiges Thema, das nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische und soziale Auswirkungen hat. In Deutschland entstehen jährlich etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle, wobei ein signifikanter Anteil davon im Handel und in der Gastronomie anfällt. Um diese Verschwendung zu bekämpfen, hat die Bundesregierung eine Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung ins Leben gerufen, die darauf abzielt, die Lebensmittelabfälle bis 2030 zu halbieren.
  • Ein Schlüsselelement dieser Strategie ist die Förderung von Verhaltensänderungen bei allen Akteuren der Lebensmittelversorgungskette. Dies beinhaltet die Optimierung von Prozessen, die Verbesserung der Lager- und Kühlketten und die Schulung der Mitarbeiter, um ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen und Lösungen zu implementieren. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen wie den Tafeln gefördert, um noch verzehrfähige Lebensmittel weiterzugeben, anstatt sie zu entsorgen.
  • Für den Handel sind konkrete Maßnahmen wie die Reduzierung der Bestellmengen, die Anpassung der Lagerbestände an die tatsächliche Nachfrage und der verstärkte Abverkauf von Waren mit kurzer Haltbarkeit vorgesehen. Auch die Weitergabe von Lebensmitteln mit Schönheitsfehlern anstatt ihrer Entsorgung wird als wichtige Maßnahme betrachtet.
  • In der Gastronomie können Restaurants durch Portionierungskontrolle, die Verwendung von Datenanalysen für intelligentere Einkaufspraktiken und kreative Menügestaltung, die die Verwendung von überschüssigen Zutaten ermöglicht, Lebensmittelabfälle reduzieren. Zudem ist die ordnungsgemäße Lagerung von Lebensmitteln ein wesentlicher Faktor, um Verschwendung zu vermeiden.
  • Technologie spielt ebenfalls eine Rolle bei der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung. Digitale Lösungen können dabei helfen, Bestände und Abfall zu verwalten, indem sie genaue Daten über Lebensmittelverbrauch und -bedarf liefern. Dies ermöglicht eine präzisere Planung und kann Überproduktion und Überbestellung verhindern.
  • Die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung erfordert ein Umdenken und Engagement aller Beteiligten. Durch die Implementierung der genannten Strategien und Maßnahmen kann ein bedeutender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung gemacht werden. Es ist eine gemeinsame Anstrengung, die nicht nur die Umwelt schützt, sondern auch die Wirtschaftlichkeit verbessert und soziale Verantwortung fördert.

 

Die IT bietet also vielfältige Möglichkeiten, um die Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen. Von der Produktion über die Lieferkette bis hin zum Endverbraucher können intelligente Systeme und Datenanalyse dazu beitragen, dass weniger Lebensmittel verschwendet und Ressourcen verantwortungsvoller genutzt werden. Es ist eine Investition in die Zukunft, die nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist.

Genki Absmeier

 

Die fünf wichtigsten Fragen rund um Kreislaufwirtschaft

foto freepik

Nachhaltigkeit ist für die meisten Unternehmen mittlerweile zu einem zentralen Element ihrer IT-Strategie geworden – sie wollen ihre Digitalisierung so ressourcenschonend und energieeffizient wie nur möglich gestalten. Mit dem Konzept der Kreislaufwirtschaft kommen Firmen diesem Ziel einen großen Schritt näher. Dell Technologies beantwortet die wichtigsten Fragen.

 

1,7 Erden wären derzeit nötig, um unseren Ressourcenverbrauch zu decken. Diese Zahl wird bis 2050 noch weiter steigen – voraussichtlich auf das 2,3-Fache der Leistungsfähigkeit des Planeten. Davor warnt jedenfalls die Nachhaltigkeitsorganisation WBCSD (World Business Council for Sustainable Development) [1]. Um künftigen Wohlstand zu sichern, müssen heutige Produktionsmuster daher nachhaltiger gestaltet und Ressourcen effizienter genutzt werden. Dell Technologies erklärt, was hinter dem Begriff der Kreislaufwirtschaft steckt, wo Deutschland in puncto Abfallvermeidung und Wiederverwertung steht, welche Probleme es bislang gibt und was der Gesetzgeber vorschreibt:

 

  • Was verbirgt sich hinter dem Konzept der Kreislaufwirtschaft?

    Produzieren, nutzen, wegwerfen – so funktioniert unser derzeitiges, lineares Wirtschaftssystem. Und das hat weitreichende Folgen: Einerseits werden natürliche Rohstoffe immer schneller abgebaut, während andererseits die Müllberge unaufhörlich wachsen. Im Gegensatz dazu zielt die Kreislaufwirtschaft darauf ab, Produkte und Rohstoffe so lange wie es geht zu nutzen. In der Praxis bedeutet das, Abfall zu vermeiden und Ressourcen möglichst lange innerhalb eines geschlossenen Kreislaufs zu behalten, indem bestehende Produkte repariert und wiederverwendet werden. Ist dies nicht (mehr) möglich, werden sie in ihre Ausgangsbestandteile zerlegt und wertvolle Rohstoffe recycelt. Abfallvermeidung und Wiederverwendung haben dabei immer Vorrang vor dem Recycling.

 

  • Wo steht Deutschland bei Abfallvermeidung und Wiederverwendung?

    Die durchschnittliche Recyclingquote liegt hierzulande inzwischen bei knapp 68 Prozent [2]. Doch während Glas und Papier weitgehend der Wiederverwendung zugeführt werden, wird noch immer mehr als die Hälfte des Plastikmülls verbrannt. Dabei verursachen Herstellung und Entsorgung von Kunststoffen enorme Umweltschäden. Nicht viel anders sieht es bei Elektroschrott aus: Landen Geräte unsortiert auf der Deponie, gehen auch hier wertvolle Rohstoffe verloren. Aber nicht nur beim Recycling gibt es noch Luft nach oben – fehlende Reparaturmöglichkeiten lassen zudem den Neukauf für viele auf den ersten Blick nach wie vor attraktiver erscheinen.

 

  • Welche Rolle spielen Recycling und Refurbishing bei der Kreislaufwirtschaft?

    Die Aufbereitung von Rohstoffen und Wiederverwendung von Produkten sind zwei zentrale Eckpfeiler der Circular Economy. So lassen sich aus recycelten Kunststoffen zum Beispiel Rahmen für Monitore herstellen. Aluminium aus alten Festplattengehäusen wiederum kann in neuen wiederverwendet werden. Solche aufbereiteten Teile reduzieren den Materialeinsatz und die damit verbundenen Umweltbelastungen. Ein Digital Product Passport (DPP) würde helfen, Stoff- und Informationsflüsse effizienter zu erfassen, Recyclingprozesse zu optimieren und den Einsatz von Sekundärrohstoffen zu erhöhen. Recycling ist aber nur ein Aspekt. Genauso entscheidend ist es, dass ein Gerät möglichst lange genutzt wird. Auch wenn ein Business-Notebook nicht mehr den Anforderungen entspricht, kann es noch ein zweites oder sogar drittes Leben in anderen Bereichen führen – zum Beispiel als Spende an gemeinnützige Organisationen. Im Rahmen von Asset Recovery Services nehmen IT-Hersteller die Systeme am Ende der Vertragslaufzeit zurück und bringen sie generalüberholt wieder auf den Markt. Das Refurbishing umfasst das professionelle und damit sichere Löschen von Daten, den Austausch defekter Teile und das Aufspielen eines aktuellen Betriebssystems.

 

  • Vor welchen Herausforderungen steht die Kreislaufwirtschaft?

    Derzeit beschränkt sich das Recycling von Elektroaltgeräten vor allem auf Massenmetalle wie Eisen, Kupfer und Aluminium sowie leicht rückgewinnbare Edelmetalle. Teure Materialien wie Seltene Erden, Tantal, Indium oder Gallium dagegen lassen sich nur aufwendig separieren. Auch die Rohstoffrückgewinnung aus alten Akkus und Batterien ist bislang problematisch, hier wird aber mit Hochdruck an neuen Verfahren gearbeitet. Andererseits erschwert das sogenannte »Downcycling« die Wiederverwendung, da die Qualität der recycelten Stoffe fast immer schlechter ist als die des Ausgangsmaterials. Notwendig ist deshalb eine ganzheitliche Betrachtung des Lebenszyklus eines Produkts – bereits beim Design kann beispielsweise Einfluss auf die Langlebigkeit genommen werden. Was möglich ist, zeigt die Designstudie Concept Luna [3]. Bei diesem Notebook-Konzept von Dell Technologies lassen sich Komponenten ohne Werkzeug austauschen. Dank der modularen Steckbauweise könnte eine Reparatur sogar vollautomatisch durch einen Roboter erfolgen.

 

  • Was plant der Gesetzgeber für die Zukunft?

    Mit dem Aktionsplan Kreislaufwirtschaft hat die Europäische Kommission ein Arbeitsprogramm vorgelegt, wie sie weniger Abfall und mehr Recycling erreichen will [4]. Geplant ist beispielsweise die Einführung einer Rezyklat-Einsatzquote: Hersteller müssen bei neuen Produkten einen bestimmten Mindestanteil an Recyclingmaterial (Rezyklat) verwenden. Auch die Sammlung von Altgeräten soll durch ein EU-weites Rücknahmesystem verbessert werden. Darüber hinaus hat sich die EU darauf geeinigt, das Recht auf Reparatur auszubauen. Künftig sollen Hersteller und Händler verpflichtet werden, selbst nach Ablauf der allgemeinen Gewährleistungsfrist Reparaturen anzubieten und entsprechende Ersatzteile vorzuhalten. Zudem soll es verboten sein, Reparaturen durch Hard- oder Softwarehürden unnötig zu erschweren. Ferner könnte die öffentliche Hand eine Vorreiterrolle einnehmen. Zwar ist sie schon heute angehalten, bei Neuanschaffungen auf ökologische und soziale Aspekte zu achten – ein stärkerer Fokus auf den Einsatz innovativer oder recycelter Materialen in den Geräten, die Einbeziehung von Refurbishment-Services oder die Nutzung von As-a-service-Modellen würde die Kreislaufwirtschaft jedoch spürbar ankurbeln. Frankreich geht sogar noch einen Schritt weiter und schreibt den öffentlichen Stellen bereits eine Beschaffungsquote von 20 Prozent für Refurbished-IT vor. Andere Länder wie die Niederlande prüfen derzeit, ob und wie sich ein solches Modell sinnvoll umsetzen lässt.

 

»Unser Ressourcenhunger scheint bisher unersättlich – mit weitreichenden negativen Folgen für die Umwelt. Die Kreislaufwirtschaft hat durchaus das Potenzial, unseren Planeten zu einem nachhaltigeren Ort zu machen«, erklärt Emanuel Lippmann, Global Program Manager ESG bei Dell Technologies. »Eine möglichst abfallfreie Kreislaufwirtschaft zu erreichen, klingt ehrgeizig – und das ist es auch. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es eines grundlegenden Wandels in der Art und Weise, wie wir über Produktdesign nachdenken, welche Produkte wir kaufen und wie wir sie nutzen. Für mehr Nachhaltigkeit ist es also zwingend notwendig, dass alle Stakeholder – ob nun IT-Hersteller, Abfall- und Recyclingbetriebe, Politik und Verbraucher – an einem Strang ziehen.««

 

Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, Geräte möglichst lange zu nutzen und den Ressourcenverbrauch zu minimieren (Quelle: Dell Technologies)

 

[1] https://www.wbcsd.org/contentwbc/download/6527/110789/1
[2] https://www.umweltbundesamt.de/daten/umweltindikatoren/indikator-recycling-von-siedlungsabfaellen#wie-ist-die-entwicklung-zu-bewerten
[3] https://www.dell.com/de-de/lp/concept-lunas-evolution
[4] https://www.consilium.europa.eu/de/policies/circular-economy/

 

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