Energiewende und Photovoltaik: Fakten statt Vorurteile

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Solarstrom ist nicht teuer, unzuverlässig oder exklusiv – wir räumen auf.

 

Photovoltaik (PV) wird oft als zentrale Technologie der Energiewende bezeichnet, doch Vorurteile und Missverständnisse bremsen ihren Ausbau. Ist Solarstrom wirklich teuer? Wie zuverlässig ist die Stromproduktion? Und wer kann überhaupt davon profitieren? Wir gehen den häufigsten Mythen auf den Grund und zeigen, warum Photovoltaik längst eine praktikable und wirtschaftliche Lösung ist.

 

Vorurteil 1: Solarstrom ist zu teuer

Die Annahme, dass Photovoltaik teuer sei, basiert auf veralteten Daten. Tatsächlich gehören PV-Anlagen heute zu den günstigsten Energiequellen. Freiflächenanlagen produzieren Strom für 3 bis 7 Cent pro Kilowattstunde, während Dachanlagen mit 6 bis 14 Cent pro kWh ebenfalls wirtschaftlich attraktiv sind. Im Vergleich dazu bleiben die versteckten Kosten von fossilen Energieträgern und Atomstrom – wie der Rückbau von Atomkraftwerken und die Endlagerung – oft unberücksichtigt. Photovoltaik überzeugt hingegen durch transparente Kosten und langfristige Einsparpotenziale.

Hier ist ein Vergleich der Herstellungskosten für verschiedene Stromarten in Deutschland:

Energiequelle Herstellungskosten (Cent/kWh)
Solar (Freiflächenanlagen) 3,12 – 4,16
Solar (Dachanlagen) 6 – 14
Wind (an Land) 3,94 – 8,29
Wind (offshore) 7,23 – 12,13
Fossil (Kohle) 17,3 – 29,3
Fossil (Erdgas) 13,9
Atomkraft 13 – 42,26

Diese Tabelle zeigt, dass erneuerbare Energien wie Solar- und Windkraft mittlerweile zu den kostengünstigsten Energiequellen gehören. Fossile Energien und Atomkraft sind hingegen teurer, insbesondere wenn man die versteckten Kosten und Subventionen berücksichtigt.

 

Vorurteil 2: Solarenergie ist unzuverlässig

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Solarenergie aufgrund von Wetterabhängigkeit keine stabile Stromversorgung gewährleistet. Doch moderne Vorhersagemodelle, die auf Satellitendaten und Wetterprognosen basieren, machen die PV-Stromproduktion heute planbarer. Zudem ergänzt sich Solarenergie ideal mit Windkraft, die vor allem nachts und im Winter hohe Erträge liefert. Gemeinsam sorgen beide Technologien für eine zuverlässige Stromversorgung, die rund um die Uhr funktioniert.

Eine konstante Stromerzeugung bei erneuerbaren Energien kann durch verschiedene Maßnahmen und Technologien erreicht werden:

  1. Energiespeicher: Batteriespeicher und andere Energiespeichertechnologien können überschüssigen Strom speichern und bei Bedarf wieder abgeben. Dies hilft, Schwankungen in der Stromerzeugung auszugleichen.
  2. Kombination verschiedener Energiequellen: Die Kombination von Solar- und Windenergie kann eine stabilere Stromversorgung gewährleisten, da diese Energiequellen zu unterschiedlichen Zeiten und Wetterbedingungen Strom erzeugen.
  3. Netzausbau und -integration: Ein gut ausgebautes und integriertes Stromnetz kann Strom aus verschiedenen Regionen und Quellen effizient verteilen und so die Versorgungssicherheit erhöhen.
  4. Demand-Side-Management: Durch intelligente Steuerung des Stromverbrauchs können Lastspitzen geglättet und die Netzstabilität verbessert werden. Dies umfasst Maßnahmen wie zeitgesteuerte Nutzung von Elektrogeräten und Lastverschiebung.
  5. Flexibilitätsoptionen: Technologien wie Power-to-Gas, bei denen überschüssiger Strom in Gas umgewandelt und gespeichert wird, können ebenfalls zur Stabilisierung der Stromversorgung beitragen.

Diese Maßnahmen und Technologien können zusammen eine zuverlässige und konstante Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ermöglichen.

 

Vorurteil 3: Photovoltaik ist nur für Eigenheimbesitzer

Solarenergie ist längst nicht mehr nur Hausbesitzern vorbehalten. Mieterstrommodelle ermöglichen es Bewohnern von Mehrfamilienhäusern, lokal produzierten Solarstrom zu nutzen. Stecker-Solargeräte, auch Balkonkraftwerke genannt, bieten Mietern die Möglichkeit, eigenen Strom zu erzeugen und ihre Energiekosten zu senken. Bei venturama Solar gilt: Sonne ist für alle da.

 

Vorurteil 4: PV-Anlagen belasten die Umwelt

Ein häufiges Argument gegen Photovoltaik ist der Energieaufwand bei der Herstellung der Module. Doch schon nach 1 bis 2 Jahren hat eine PV-Anlage die Energie, die für ihre Herstellung benötigt wurde, vollständig zurückgewonnen. Über ihre Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren spart sie ein Vielfaches an CO₂-Emissionen ein. Mit innovativen Ansätzen wie Agri-Photovoltaik und schwimmenden Solaranlagen trägt PV nicht nur zur Energiewende bei, sondern schützt gleichzeitig wertvolle Ressourcen.

 

Fazit:

Photovoltaik ist eine kosteneffiziente, zuverlässige und nachhaltige Technologie, die für Eigenheimbesitzer ebenso wie für Mieter zugänglich ist. Sie räumt mit alten Vorurteilen auf und zeigt, dass die Energiewende für alle machbar ist. Engagierte Solarunternehmen unterstützen Sie dabei, die passende Lösung für Ihre Bedürfnisse zu finden und aktiv zur Zukunft der Energieversorgung beizutragen.

Eine Story von venturama GmbH und Genki Absmeier

 

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