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Wer noch immer über das Thema Digitalisierung diskutiert, hat die eigentliche Herausforderung nicht erkannt. Während die technologische Transformation längst Voraussetzung für eine langfristige Marktrelevanz ist, lautet die neue Währung im globalen Wettbewerb ganz eindeutig Geschwindigkeit. Und die verändert alles: Produktentwicklung, Kundenbindung, Wertschöpfung, Organisationsstruktur – vor allem aber das Verständnis von schnellen Entwicklungszyklen und einer kurzen Time-to-Market.
Diese Entwicklung bedeutet auch, dass es schlicht nicht mehr reicht, ein gutes Produkt zu haben. Wer langfristig erfolgreich sein will, muss die Fähigkeit besitzen, seine Produkte permanent weiterzuentwickeln, anzupassen, neu zu denken – in Zyklen von Wochen oder Monaten, nicht Jahren. Sonst fliegen sie, salopp gesagt, aus dem Markt. Und genau hier offenbart sich die strukturelle Schwäche vieler Unternehmen: Sie denken noch in jahrelangen Entwicklungsphasen, während andere schon Releases liefern.
Beispiel Automobilindustrie: In China bringen Hersteller in sechs bis neun Monaten neue Versionen auf die Straße – nicht, weil sie auf Qualität verzichten, sondern weil Software und Hardware dort als integrierte, dynamische Systeme gedacht sind. Das Auto ist keine fertige Maschine mehr, sondern ein lernendes Produkt. Dieser Takt verändert alles. Wer hier mithalten will, kann sich keine drei Jahre Entwicklungszeit mehr leisten – selbst wenn das Endergebnis beeindruckend ist.
Auch im Maschinenbau, in der Medizintechnik oder in der Fertigungsindustrie sind die Erwartungen andere geworden. Kunden wollen Lösungen, die sich mit ihnen weiterentwickeln. Produkte, die nicht alle fünf Jahre neue Funktionen erhalten, sondern kontinuierlich und in kurzen Abständen. Die traditionell für exzellente Hardware bekannte deutsche Industrie muss diese Zeichen der Zeit besser heute als morgen verstehen, denn während sie nach wie vor erstklassige Hardware-Produkte liefert, hat sich der Fokus in Sachen Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit längst auf die Software-Seite verschoben. Hier entscheidet sich, wer den hohen Geschwindigkeitsanforderungen des Marktes gerecht wird und eine entsprechende Expertise in diesem entscheidenden Bereich – und insbesondere bei KI – aufbauen kann.
Um mit international führenden Herstellern Schritt halten zu können, sind nicht nur technische Fähigkeiten notwendig, vielmehr geht es um strukturelle Entscheidungen. Es geht um die Bereitschaft, Geschwindigkeit zur strategischen Priorität zu machen. Das beginnt mit der ehrlichen Frage: Wo sind wir intern wirklich gut aufgestellt – und wo bremsen uns unsere eigenen Strukturen aus? Eine wichtige Erkenntnis sollte dabei lauten, dass nicht alles intern umgesetzt werden kann und muss. Gerade im Bereich Softwareentwicklung ist der Aufbau eines belastbaren Partnernetzwerks kein Notbehelf, sondern zentrale Bedingung für Zukunftsfähigkeit. Strategische Partnerschaften bedeuten dabei keine Abhängigkeit oder stumpfes Outsourcing, sondern Zugriff. Zugriff auf Tempo, Expertise und einen frischen Wind von außen, der gleichzeitig einer gewissen Betriebsblindheit entgegenwirkt. Besonders der Einsatz von cross-funktionalen Teams von spezialisierten Dienstleistern, die vollständig integriert mitdenken, mitentwickeln und mitverantworten kann hier wahre Wunder wirken. Wer Geschwindigkeit will, braucht nicht mehr Kontrolle, sondern mehr Vertrauen – in Partner, Teams und schnelle Prozesse.
Agilität ist dafür kein Buzzword, sondern der eigentliche Antrieb. Sprints, Minimal Viable Products, iterative Entwicklungszyklen und schnelle Releases sind schon lange keine Startup-spezifischen Ansätze mehr, sondern die neue Norm für eine wettbewerbsfähige Produktentwicklung. Der Unterschied: Wer in Sprints denkt, hat jederzeit Feedback. Wer auf starre Strukturen setzt, hat erst am Ende Gewissheit. Oft zu spät und ohne die nötige Flexibilität. Die gute Nachricht: Die Werkzeuge sind da. Die Erfolgsmodelle auch. Was fehlt, ist oft nur der Perspektivwechsel. Die Bereitschaft, Software nicht als Projekt, sondern als Prinzip zu verstehen. Damit verbunden ist auch die Einsicht, dass Geschwindigkeit nicht auf Kosten von Qualität gehen muss. Wo Märkte sich im Halbjahrestakt neu sortieren, ist Innovationskraft keine Frage der Ideen mehr, es geht jetzt um die Umsetzungsgeschwindigkeit.
Sebastian Seutter, Managing Partner DACH bei HTEC
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