Wie die Digitalisierung der Rechtsabteilung von Unternehmen neue Agilität verleiht – Vom Bremsklotz zum Business-Booster

Wie eine aktuelle Studie von stp.one zeigt, sehen 78 Prozent der Rechtsabteilungen der Unternehmen in der Automatisierung der Legal-Prozesse den derzeit wichtigsten Trend für ihre Zukunftssicherheit.

Gleichzeitig bemängelt ein Viertel der europaweit befragten Legal Tech Departments, dass sie bei der Einführung von Softwarelösungen, welche die Automatisierung von Workflows ermöglichen würden, von ihrer Geschäftsleitung nicht unterstützt werden. Das Spannungsfeld zwischen den traditionellen Vorgehensweisen und Anforderungen an eine moderne Rechtsabteilung scheint nach wie vor groß zu sein. Vor dem Hintergrund, dass Unternehmen ihre Entscheidungen und Verträge heutzutage jedoch immer intensiver juristisch absichern müssen, wird die mangelnde Automatisierung und Digitalisierung der Rechtsabteilungen immer mehr zum Flaschenhals wichtiger Unternehmens-prozesse.

Die Legal Departments stehen also vor der Herausforderung, das zunehmende Arbeitsaufkommen zuverlässig und vor allem schnell abzuwickeln. Dabei sind die Aufgaben, um die es geht, zumeist sehr heterogen und beanspruchen unterschiedlichste Fähig- und Fertigkeiten. Ein Bespiel: Immer wieder ändern sich gesetzliche Vorgaben, so dass die Unternehmen stets sicherstellen müssen, dass bestehende Verträge und Vereinbarungen dem aktuellen Gesetzesstandard entsprechen. Aber auch bei der Kommunikation sind die Rechtsabteilungen zunehmend gefragt, beispielsweise, um auf Klagen von Mitbewerbern oder unzufriedene Kunden vorbereitet zu sein.

Die Schlagzahl erhöht sich. Kurz gesagt, die Quantität und Qualität der von den Unternehmensjuristen zu bewältigenden Aufgaben nimmt zu, und die Ressourcen in der Legal-Abteilung eher ab. Denn selbst, wenn niemand die Rechtsabteilung verlässt, verschlechtert sich das Verhältnis zwischen den zu erledigenden Aufgaben und der Anzahl der Mitarbeiter – ganz zu schweigen von der Herausforderung, in Zeiten des Fachkräftemangels neue Mitarbeiter zu finden.

Hinzukommt, dass der Anspruch auf Transparenz heute größer ist als früher. Die Geschäftsführer und Vorstände erwarten beispielsweise, dass sie von der Rechtsabteilung stets auf dem Laufenden gehalten werden, um im Bedarfsfall stets juristisch einwandfrei reagieren zu können. Auch das verändert juristische Prozesse. Es macht sie meistens noch komplizierter, was wiederum die Notwendigkeit von Kommunikation innerhalb der Rechtsabteilung, aber auch im Austausch mit dem Rest des Unternehmens, erhöht.

Transparenz, Schnelligkeit und Agilität sind die größten Treiber der Veränderung: in der Wirtschaft, aber auch im Legal Department. Und sie verändern das Selbstverständnis der Rechtsabteilung und ihrer Mitarbeiter.

Digitalisierung: Vom »nice to have« zum »must have«. All diese Aspekte lassen sich mit modernen Legal-Tech-Lösungen und -Plattformen positiv umwandeln, denn eine zentrale Plattform, die diese Prozesse sowie die Kommunikation zusammenführt, entlastet die Rechtsabteilung in ihrer täglichen Arbeit immens. Sie sorgt dafür, dass auf Dokumente jederzeit, von überall und vor allem sicher zugegriffen werden kann. Knowliah beispielsweise verfügt außerdem über KI-basierte Funktionen, mit denen sich lange und komplizierte Texte beschleunigt analysieren lassen, so dass Erkenntnisse früher und weitreichender erfolgen können als bei traditionellen Prozessen. Darüber hinaus bietet die Lösung von stp.one eine Grundlage dafür, dass Verträge auf Basis eines rein digitalen Workflows erstellt werden können.

Diese Mehrwerte sollten sich die Legal-Tech-Abteilungen nicht entgehen lassen, sondern schnellstmöglich zunutze machen. Denn klar ist: Eine »Kopf-in-den-Sand-Strategie« können sich die Unternehmen heute nicht mehr leisten, denn eine reibungslos funktionierende Rechtsabteilung ist Voraussetzung für die Reputation eines Unternehmens sowie der Produkte und Dienstleistungen, die es anbietet. Deshalb ist die Digitalisierung der Rechtsabteilung längst nicht mehr eine Frage des ob, sondern nur noch des wann.

Fazit. Moderne Legal-Tech-Plattformen, die Informationen an einem Single-Point-of-Truth zusammenführen, sorgen dafür, dass keine Information mehr verloren geht. Außerdem versetzen sie die Legal Departments in die Lage, die unterschiedlichsten, juristischen Dienstleistungen für das Unternehmen effizient und proaktiv zu erbringen. Das hat den Effekt, dass die Rechtsabteilungen vom vielfach bescholtenen Bremsklotz zum Business Enabler werden, weil sie die ihnen obliegenden Aufgaben sowohl flexibler als auch schneller und transparenter umsetzen können.

 


Aswin Parkunantharan,
Director Corporate Legal Departments DACH,
stp.one

 

 

Illustration: © Maxkabakov, Korakot Wannanit | Dreamstime.com

 

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