
Das hat gerade noch gefehlt. Beziehungsgeflechte und ihre Funktionskomplimente.
Haben Sie schon einen? Einen CPO? Nicht, dann wird es aber Zeit, schließlich leben wir in ökonomischen Krisenzeiten. Jedes Unternehmen sollte einen haben. Wenn Sie jetzt denken, es handele sich um einen KI-Bot liegen Sie falsch. Unter CPO versteht man einen Chief Philosophy Officer aus Fleisch und Blut. Ein Mensch eben. Selbstredend an der Spitze einer eigens eingerichteten Ethikabteilung. Die Aufgabe: der CPO nimmt das Unternehmen streng unter die Lupe. Die Fragestellungen so schlicht, wie sie in die aktuellen eher oberflächlich geführten Debatten der Gesellschaft zu passen scheinen; welche Produkte produzieren wir eigentlich; für wen tun wir das überhaupt und welche Schäden verursachen wir dabei …
Ein Superhirn müsste man haben. Dann wäre der Berufsalltag ein Leichtes. Statt Überstunden zu machen und sich über jede Kleinigkeit zu ärgern, ginge man jeden Tag pünktlich nach Hause. Und der Chef hat auch nichts zu meckern, schließlich machen Hochbegabte keine Fehler. Und die Kollegen würden einen lieben, weil man »ihresgleichen« ist. Wer eher durchschnittlich veranlagt ist, findet etwas mehr graue Zellen zunächst einmal attraktiv, bis das Gefühl entsteht, nicht mithalten zu können. Schnell wird das Etikett »hochbegabt« zum Makel. Mit dem oder mit der stimmt etwas nicht …
Wenn Leute doof sind, merken sie nicht, dass sie doof sind und dass sie Doofes tun, und irgendwann halten wir ihr Level für den Standard. Wissen allein reicht nicht, wenn zunehmend eine von Omas Tugenden fehlt, – Anstand –, und wir uns in hoffnungsloser Selbstüberschätzung verlieren, können wir nicht aktiv werden.
»In Zeiten wie diesen…« möchte man bald einen Text beginnen, der sich mit den aktuellen Turbulenzen unserer Zeit beschäftigt. Irgendwie scheint alles auf dem Kopf zu stehen, geht es doch recht chaotisch zu auf unserem Planeten, und dennoch sind die Zeiten kaum verrückt. Im Chaos lauert durchaus Ordnung, nur birgt die Ordnung diese Unannehmlichkeit, ein noch gründlicheres Chaos hervorzubringen. Irgendwie scheint der Mensch, trotz seiner Errungenschaften in seinem Denken in einem sich wiederholenden Kreislauf gefangen zu sein. Werte, Komplexität, Veränderung und Ängste haben im 21. Jahrhundert eine neue Dimension von Wirklichkeit erreicht.
Quo vadis world? Unser rasantes, wenig nachhaltiges Wachstum verbunden mit verquasten Umkrempelungsversuchen basiert auf beinahe paranoid-schizophrenen, jedoch allgemein anerkannten Kriterien und macht uns blind für die zerstörerischen Folgen unseres selbstbetrügerischen Handelns. Dieses Wachstum betrifft sowohl den Verbrauch von Ressourcen, Mutterboden, Süßwasservorräte, Umweltverschmutzung, Produktionsleistungen, Verdrängung von Tier- und Pflanzenwelten als auch die Gesamtbevölkerung und das damit verbundene wirtschaftliche Wachstum. Spielen wir am Ende Schicksal?
Schon wieder lese ich, dass gut jedes vierte deutsche Unternehmen Stellenabbau plant, das sind immerhin 25 Prozent, und zugleich liegt man regelrecht mit dem Fernglas auf der Lauer. Ob sich nicht doch irgendwo im Land eine Fachkraft finden lässt? Bei mehr als drei Millionen Unternehmen im Land bleiben Stellen unbesetzt.