Leben wir im Topos der Hoffnung jenseits aller Rationalität? – Tugend

Sicher stellen Sie sich jetzt die Frage, was mich dazu veranlasst, eine Kolumne mit dem durchaus antiquiert anmutenden Titel »Tugend« zu schreiben.

Ist es nicht so, dass wir uns in festem Glauben an die eigenen Ideale und Überzeugungen durch diese Welt hangeln und ebenso in Interaktion mit unseren Mitmenschen gehen, überzeugt davon mithilfe unzähliger Prinzipien unserem Leben einen tieferen Sinn zu geben? Ideal wäre es schon, wenn die Gesellschaft lernen würde, einen freundlichen und ehrlichen Umgang miteinander zu pflegen. Nun, genau hier aber beginnen die Probleme ja schon. Denn gerade die schlichte Eleganz, die Einfachheit des Seins selbst zu praktizieren, fällt vielen Menschen schwer. Das moderne MEGA unserer Zeit, das uns ein unklares Ideal im Außen anpreist und uns dazu einlädt, uns auf das Natürliche zurückzubesinnen, hört spätestens beim Verzicht auf »5-Sterne Superior« Annehmlichkeiten der modernen Welt auf.

Von Statuen und Vorbildern. Wir leben heute in Zeiten eines rasanten Wandels, in der ganze Gesellschaften zu zerbrechen drohen. Den Charakter einer Gesellschaft spiegeln die Charaktere jedes Einzelnen innerhalb der jeweiligen Gesellschaft wider. Die Vervollkommnung gesellschaftlicher Werte nähren nicht nur Glück, Wohlstand und Zufriedenheit, vielmehr würde diese Welt eine friedlichere Welt werden, die Gesellschaft ein wenig gerechter, zwischenmenschliche Beziehungen könnten auf tieferen Ebenen ausgelebt werden. Würden nicht einzelne Akteure auf Massenveranstaltungen unreflektiert auf ganz verschiedenen Märkten, wie Statuen schon zu Lebzeiten, ihre Verehrung finden.

Das Ideal einer Gesellschaft kann nur erreicht werden, wenn sich Persönlichkeiten etablieren, die selbst über ein Ideal verfügen und eine Vorbildfunktion einnehmen. Die sowohl das kulturelle Gut einer Gesellschaft spiegeln, als auch politische, wirtschaftliche, spirituelle und soziale Sichtweisen aus der Liebe zum Menschen heraus betrachten. Jene Persönlichkeiten würden aus der Kraft ihres eigenen Wesens heraus agieren und es verstehen, eine harmonische Komposition aus Sittlichkeit, Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe mit dem richtigen Maß zur Treue sich selbst gegenüber und der Güte für andere zu finden.

Doch die Realität scheint heute eine ganz andere, stellt man die zwei lautstarken Lager gegenüber: die einen streben nach absoluter Vollkommenheit durch eine höhere Macht ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass die Existenz einer höheren Macht das Postulat der praktischen Vernunft, von Erfahrungen und Erkenntnissen ist, die für das Handeln des Einzelnen notwendig sind. Andere streben nach Macht und seinen Missbrauch durch Reichtum und stählernes Auftreten.

Haltung bewahren. Ein Konflikt, dem aus meiner Sicht mit der Bereitschaft des lebenslangen Lernens, dem Aufbau eines großen Wissens- und Erfahrungsschatzes sowie der täglichen Übung zur Selbstreflexion begegnet werden kann. Nur so konnte es mir gelingen, eine von Werten geprägte innere Haltung einzunehmen. Lernen alleine reicht natürlich nicht aus. Man muss das Wissen selbstverständlich auch anwenden können und ganz besonders den Mut dazu haben, zu seinen eigenen Werten zu stehen. Denn das bedeutet im Umgang mit anderen Menschen tiefe Einblicke in sein Innerstes zu gewähren und sich damit ein Stückchen weit angreifbar zu machen. Allzu oft erhalten wir Kritik statt Anerkennung. Besonders beim Bestreben danach, unsere Überzeugungen weiterzugeben. Die Kunst besteht nun darin, Standing zu beweisen und seinen Idealen treu zu bleiben. Das unterscheidet gesellschaftliche Charaktere. Allzu oft ernten wir neben Kritik, Abwertungen, Spott und Hohn für unsere Haltung, nicht aber für das, was wir tun. In solchen Momenten kommt es auf die Fähigkeit an, zwischen berechtigtem Einwand und Argumenten der Missachtung richtig zu unterscheiden.

Anerzogene Verweigerungshaltung. Unser heutiger Lebenswandel findet kaum gebührende Achtung dessen, worum sich einzelne Personen und ganze Gesellschaften Zeit ihres Lebens, tagein tagaus bemühen. Uns alle prägen Aussagen unserer Vorfahren, etwa »diese Welt wird immer schlimmer« oder »die Guten sterben alle aus«, »nichts Gescheites rückt mehr nach«, »wer soll es nur richten«, »pass auf, dass nicht schlecht über dich gesprochen wird« und ähnliche induktive Schlussfolgerungen negativer Gedankenströme.

In der Folge leben ganze Generationen heute in dem Wissen, nicht gut genug zu sein und es demzufolge auch nicht richten zu können. Auf welchem Fundament kann also eine Gesellschaft eine Zukunft bauen, die auf den Idealen »nicht gut genug zu sein« fußt?

Wir alle befinden uns auf dem Weg ins 22. Jahrhundert im wahrsten Sinne im Strudel der Zeit. Diese Welt scheint außer Rand und Band zu sein, Beziehungsgeflechte aller Art brechen auseinander und finden kaum mehr Raum, um zu gedeihen. Störgebilde, wie Pandemien, Feuergefechte, Klimawandel und damit verbundene Problemfelder katapultieren uns beinahe in eine gefühlt Realität gewordene Science–Fiction-Welt. Plötzlich stehen wir vor Veränderungen, die im Grunde jedem klar sind und doch zu einer Verweigerungshaltung in der Akzeptanz dessen, was auf die Menschheit zurollt, mündet.

Die Eleganz des Zusammenlebens. Werte sind heute zwar in aller Munde. Doch kaum einer stellt sich die Frage, was sich eigentlich genau hinter den Werten verbirgt, in einer Gesellschaft, die sich in der modernen Egozentrik zu verlieren scheint. Die Suche nach den Idealen beginnt. Mal mehr, mal weniger laut. Aber verleiht dieses mysteriöse Ideal dem Leben seinen eigentlichen Sinn? Eines ist sicher, der Ehrenwerte handelt nach bestem Gewissen und folgt einem inneren Prinzip, welches wie ein Kompass auf ihn selbst wirkt und ihm den richtigen Weg weist. Was zeichnet einen ehrenwerten Menschen aus, gibt es ihn überhaupt? Wenn man sich die Missbrauchsfälle in christlichen Einrichtungen anschaut oder das Machtstreben zur Übernahme der Weltherrschaft einiger Diktatoren fällt es wahrlich schwer, sich dem Edlen hinzugeben. Kann es so etwas, wie eine ideale Gesellschaft überhaupt geben? Und wie könnte sie aussehen, eine Gesellschaft, die die Eleganz des Zusammenlebens beherrscht und die zu einem unbeschwerten Leben für alle führt?

Philosophie, Ethik und Moral. Liebe Leserinnen, liebe Leser, in unserer globalen Welt, die ein Leben in Wohlstand suggeriert, obschon es diese Wohlstandsgesellschaft schon längst nicht mehr gibt, sollten Philosophie, Ethik und Moral aus meiner Sicht, wieder stärker in den Mittelpunkt unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens rücken. Als Autorin würde ich mir natürlich wünschen, dass Sie den Grundgedanken der Philosophie in Ihrem Leben integrieren lernen. Dabei geht es nicht darum, dem nahenden 22. Jahrhundert ein politisches Korsett überzustülpen. Vielmehr ist es mein Anspruch, zu einem ethischen Handeln anzuregen und in unserer jeweiligen eigenen Realität adäquate Fragen nach taktvollem, ethischem Handeln zu stellen und im Sinne der Next Generation of this World nach Wegen zu suchen, die alles, was uns Menschen unter diesem Himmel geliehen ist, mit Verantwortung und Respekt zu verwenden.

Begeben wir uns gemeinsam auf einen neuen Weg des Miteinanders, des Lernens und des Wachsens.  In einer Welt, die von Veränderungen und Unsicherheit geprägt ist, kann nur das Ideal einer harmonischen Welt angestrebt werden. So idealistisch das klingen mag, so sinnvoll ist es, mögliche Wege darin auszuloten.

Ungeachtet dessen, wie positiv oder kritisch man dem Weltgeschehen gegenüber steht, ist die Auseinandersetzung mit verschiedenen Betrachtungsweisen und Wirkmechanismen des eigenen Verhaltens ein essenzieller Zugang zu einer neuen, zu einer besseren Welt, in der Brücken für internationale zwischenmenschliche Beziehungen gebaut werden können. Nur so wird es uns gemeinsam gelingen, Konflikte zwischen den unterschiedlichen Nationen und vielfältigen Kulturen zu verringern. 

Als eine Weltgemeinschaft sollte es uns gelingen, den wahren Reichtum der Menschheit in seiner leidenschaftlichen Schönheit zu ergründen.

(Auszug aus meinem Buch Tugend – Der Mensch im Strudel der Zeit)

 


Gabi Claudia Stratmann,
Business-Philosophin,
Gesellschaftstheoretikerin,
Autorin

 

Illustration: © Chonticha Sawangwong, GenAI | Dreamstime.com

 

 

 

 

Handle um des Friedens Willen und übe dich in Dankbarkeit – Nimm den Dingen die Wucht

Wenn die Weihnachtsglocken in den Dörfern traut und sacht, erklingen sanft zur Welt hienieden, ihr Geläut erklingt mahnend durch die Nacht, ihre Botschaft singt vom ew’gen Frieden.

Wer hätte es sich nicht gewünscht, ein Jahr der Ruhe in all den Stürmen dieser Zeit. Krieg in der Ukraine sowie im Nahen Osten, Erdbeben und Vulkanausbrüche rütteln diesen Planeten mit fatalen Folgen regelrecht durch, Überschwemmungen aller Orts, Frauen und Kinder werden wieder Zielscheibe männlichen Protzgehabes, Antisemitismus und Waffen sind das neue Spielzeug eines zügellosen Teils der Gesellschaft. Das Ergebnis der Klimakonferenz präsentiert sich einmal mehr als Farce und unsere Regierung spielt Ringelrein im Chaos des Weltgeschehens und zerbricht am Ende daran. Sie duelliert sich in ihrem selbst erschaffenen Drama-Dreieck ohne Rückgrat. Man verspielt lieber Unmengen an Gelder im Zoff der Überforderung und gefühlten Ahnungslosigkeit; und damit das Vertrauen der Bevölkerung, die einmal mehr aufkommen muss, um Schadenbegrenzung ihrer Entscheidungs- und Gesetzgeber zu betreiben. Nur dass es diesmal nicht mehr passt. Die Ampel ist ausgefallen.

Der anhaltend rasante Anstieg sämtlicher Kosten des Alltags beschäftigt ebenso, wie das Déjà-vu der USA-Wahl und seiner politischen und wirtschaftlichen Folgen. In Deutschland wird wie so oft über Sinn und Zweck von eigentlich Allem diskutiert, vieles, vielleicht zu vieles infrage gestellt, zugleich scheint jeder jeden zu missionieren. Verschwörungs-Apostel haben jedenfalls Hochkonjunktur. So gesehen hat sich gar nicht so viel getan, nur dass wir vorzeitig zur Wahlurne schreiten werden.

War das am Ende im Aluhutland alles Wirklichkeit oder doch nur ein Hologramm erzeugt von künstlicher Intelligenz?

Es steht viel auf dem Spiel. Dieses Jahr spiegelt uns unsere Verletzlichkeit und ein Stückchen weit auch Hilflosigkeit. Uns wird bewusst, was auf dem Spiel steht. Die Gesundheit, das Leben, die Wirtschaft, der Frieden, die Freiheit, die Demokratie. Unser kleiner Mikrokosmos droht zu zerplatzen. Wir erheben uns über andere, beginnen zu moralisieren und demoralisieren unsere Mitmenschen. Das Prinzip des Austarierens muss jedem emotionalem Urteil vorausgehen. Und genau von Diesem lassen wir uns viel zu oft leiten.

Wir leben in einer Zeit, in der die Risiken verwaltet werden müssen. Wir leben in einer Zeit, in der vernünftige, sinnstiftende Dialoge fehlen. Selbstsucht, Macht, Hass, Gier, Zynismus, Sarkasmus, Ironie und eine gehörige Portion Blenderkunst prägen den Diskurs. Unsere Vorstellung von Eigentum fördert Ellbogenmentalität und eine Drei-Klassen-Gesellschaft. In der Folge entsteht eine Entfremdung von dem, was uns als Mensch ausmacht: eine liebenswerte Gemeinschaft, die gelernt hat, richtig zu handeln, um miteinander die Zukunft zu gestalten. Das Ergebnis heute ist gemeinschaftlicher Welt- und Werteverlust. Die weltweite Zerstörung, der weltweite Hass erinnern uns an unser Verhalten, und an die Dringlichkeit, etwas zu verändern. Weltweite Kooperation müssen vor egozentrischer Selbstgefälligkeit stehen.

Wie kann eine neue Form der Solidarität erzeugt werden, ohne die natürlichen Kreisläufe zu zerstören? Diese Gesellschaft muss sich aus ihrer Kernillusion ihres Daseins lösen. Nie zuvor wurde so offensichtlich, dass die hochgepriesene Selbstverwirklichung nicht das probate Mittel ist, den Gemeinschaftssinn einer Gesellschaft zu festigen und globale, uns alle betreffenden Probleme zu lösen. Ihre zerstörerischen Mechanismen durch rücksichtslose Ich-Bezogenheit, offenbarten sich im Jahresverlauf zunehmend. Daraus entstanden sind wenig kluge, verklumpte Kollektive, die von unzähligen alternativen Gruppierungen belebt werden. Dieses lebensfremde Agieren, illusioniert das vermeintliche Wir-Gefühl.

Das Wir in den Vordergrund rücken. Wenn die Menschheit eine Perspektive auf Erden sucht, muss die Gemeinschaft, das Kollektiv, wieder in den Vordergrund rücken. Das neue WIR, darf nicht zwischen den Menschen stehen, sondern muss ein verbindendes Glied werden, um sich einzubetten im Gesamtgefüge der Natur. Wir alle müssen umdenken, die Reformation wagen. Politik muss den Menschen dienen, das Leben fördern. Wir alle müssen verstehen, wie essenziell in einer bunten und vielfältigen Gesellschaft, Nachsicht, Verzeihen, Liebe, Mitgefühl und gegenseitige Toleranz sind.

Diese stürmische Zeit zeigt uns, wie tief verwurzelt wir alle im Anderen sind. Wir sind in jedem Atemzug miteinander verbunden; jeder Einzelne kann durch sein Verhalten dazu beitragen, die Existenz des anderen und seine Bedürfnisse zu erkennen und zu respektieren. Unser aller Vielfalt an Erfahrung muss zur Vernunft führen, Werte der Aufklärung müssen neu definiert werden. Bei allen individuellen Überzeugungen, dürfen wir nicht übersehen, das Aufklärung immer dem Wandel der Zeit unterliegt. Sowohl der Selbstoptimierungswahn als auch die Angleichung im Bestreben nach Macht und Erfolg, haben dazu geführt, dass nurmehr die Menschen selbst, im Wettbewerb zueinander leben.

Was wir brauchen, ist eine neue Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die Schluss macht, mit Illusionen und Schicksalhaftigkeit. Wir brauchen eine Generation, die das Selbstbewusstsein hat, zu gestalten. Next Generation EU braucht Forscher und Entdecker, Abenteurer, die mutig neue, nachhaltige Wege erschließen, ohne dabei zerstörerischer Selbstillusion und verquaster Ideologie zu erliegen. Unser aller Leben ist ein offenes Abenteuer im kontinuierlichen Wechselspiel mit Anderen. Es gibt kein Patent auf individuelles Leben. In der Offenheit unserer Existenz muss sich jeder selbst finden und im Kollektiv seinen Platz. Die liebevolle und vertraute Zuwendung zu unseren Mitmenschen, war noch nie so bedeutungsvoll, wie heute.

Das Album des Jahres 2024 schließt sich. Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. In diesem von Kampf und Korruption, von Veränderung und Revolte und einer uns alle einholenden Realität der Rekalibrierung der Normalität geprägtes Jahr, hinterlässt viele Fragen. Dieses Jahr hat gesetzte Ziele verfehlen lassen. Dieses Jahr war ein schicksalhaftes Jahr für unzählige Opfer von Kriegen und Naturkatastrophen, das Tränen und Leere hinterlässt. Dieses Jahr hat uns auf die Geduldsprobe gestellt. Dieses Jahr hat uns im Besonderen aber die Verwundbarkeit unserer Seelen vorgeführt.

Die Rückschau auf dieses eigenwillige Jahr 2024 lässt uns gleichermaßen mit Sorge und Hoffnung in das Nächste blicken. Ein Jahr, das uns Demut lehren sollte. Ein Jahr, das uns alle zum Nachdenken und Handeln im Sinne einer kollektiven Gemeinschaft auffordert.

Auch dieses Jahr lädt uns dazu ein, Revue passieren zu lassen. Vielleicht ein wenig genauer hinzuschauen, sich selbst zu hinterfragen, zu lernen, über seinen eigenen Schatten zu springen, nicht alle Fehler beim Nächsten zu suchen und den Moment der Dankbarkeit zu erkennen. Die Hand dort zu reichen, wo Irritationen und Unsicherheiten entstanden sind und wir sie möglicherweise verweigert haben.

Hände vermögen Brücken zu bauen. Nutzen wir diese, um den tragenden Wert des Lebens, des Friedens, der Freiheit und der alles nährenden Liebe wieder zu entdecken. Erinnern wir uns daran, auf jeden der lacht, kommt einer der weint. Das war mein Blick auf diese Welt.

An dieser Stelle bedanke ich mich bei allen, die mich in diesem Jahr begleitet, unterstützt, ihre Treue gehalten und mir im Besonderen ihr Vertrauen auf neuen Pfaden geschenkt haben. Tragen wir den Zauber und Glanz der Weihnacht in das Jahr 2025 hinein und darüber hinaus in unseren Herzen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Ihre Gabi C. Stratmann

 

 


Gabi Claudia Stratmann,
Business-Philosophin,
Gesellschaftstheoretikerin,
Autorin

 

Illustrationen: © Yana Lysenko, knstart, Makc76 | Dreamstime.com

 

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