Vorhersagen zur IT-Welt 2022

Was wird 2022 der IT-Welt bringen? Microsoft-Experte Bert Skorupski von Quest Software hat einige der wesentlichen, zusammenhängenden Trends identifiziert. Darunter die steigende Nutzung von Cloud-Plattformen und Service-Providern, eine Verschärfung des IT-Fachkräftemangels und eine Intensivierung von Ransomware-Attacken. Oder Kryptowährungen auf bitcoin loophole oder öl profit

 

Mangel an IT-Ressourcen und IT-Spezialisten
»2022 werden sich Unternehmen mehr als je zuvor auf Cloud-Plattformen, Service-Provider und Software-Anbieter stützen. In den vergangenen Jahren, haben wir eine stetige Zunahme dieser Dienstleistungen erlebt, weil Unternehmen sich um die Digitalisierung bemühen, aber dieses Mal wird eine der Hauptantriebskräfte der Mangel an IT-Ressourcen und -Spezialisten sein. Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach qualifizierten IT-Fachkräften noch weiter steigen wird, vor allem im Bereich der Cybersicherheit, und dass Unternehmen die erwähnten Dienste nutzen werden, um die Lücke zu schließen. Cloud-Plattformen erfordern weniger IT-Fachkräfte für den Betrieb und die Verwaltung, und diese Veränderungen bedeuten auch, dass Unternehmen mehr in die Automatisierung investieren werden, was dazu beiträgt, die Arbeit zu rationalisieren, die den internen IT-Teams noch bleibt.«

 

Patches
»Dieser Mangel an Fachkräften wird weiterhin eine Herausforderung darstellen. Wir sehen bereits einige der Auswirkungen. Obwohl beispielsweise Microsoft Patches für die zugrundeliegenden Schwachstellen im Exchange Server (Stichwort Hafnium-Hack) herausgab und die Dringlichkeit ihrer Installation betonte, hatten drei Wochen später nur etwa die Hälfte der im Internet sichtbaren Exchange Server die Patches installiert! Und warum? Ein Hauptgrund ist der IT-Fachkräftemangel. Viele Unternehmen haben einfach keinen IT-Profi in ihren Reihen, der über die erforderlichen Kenntnisse über Exchange Server verfügt. Ich gehe davon aus, dass dieses Problem im Jahr 2022 noch zunehmen wird.«

 

Ransomware-Angriffe
»Im nächsten Jahr werden wir vor allem die weitere Verbreitung und zunehmende Intensität von Ransomware-Angriffen sehen. Es ist kaum verwunderlich, dass Ransomware im Jahr 2021 die Schlagzeilen beherrscht hat, und das Phänomen wird nicht so schnell verschwinden. Es ist sogar wahrscheinlich, dass diese Bedrohungen noch zerstörerischer werden, weil Cyberkriminelle versuchen, maximale Wirkung zu erzielen. In diesem Jahr haben die Hacker auch begonnen, neue Taktiken anzuwenden, um ihre Opfer zur Zahlung zu zwingen, z. B. indem sie nicht nur Daten verschlüsseln, sondern auch damit drohen, sie zu veröffentlichen, wenn sie ihre Bitcoins nicht bekommen. Auch die Regierungen sind auf Ransomware aufmerksam geworden: Die USA haben kürzlich eine Empfehlung herausgegeben und drohen Unternehmen, die Lösegeld zahlen, mit möglichen Strafen.

Es bleibt spannend, ob 2022 weitere Vorschriften diesbezüglich erlassen werden. Es gibt allen Grund zu der Annahme, dass es für Unternehmen immer schwieriger wird, sich gegen Ransomware finanziell abzusichern, was wiederum den Bedarf an verbessertem Schutz und robusteren Disaster-Recovery-Strategien erhöhen wird.«

 

Angriffe auf die Lieferkette
»Ein wichtiger und besorgniserregender Trend, den ich im nächsten Jahr erwarte, ist die Eskalation von Angriffen auf die Lieferkette. Cyberkriminelle wollen Schaden anrichten, und warum sollten sie ein einzelnes Netzwerk oder Unternehmen angreifen, wenn sie eine Schwachstelle finden können, die ihnen Zugang zu Hunderten, wenn nicht Tausenden von Organisationen verschafft? Beim berüchtigten SolarWinds-Angriff im Jahr 2020 gelang es Kriminellen, bösartigen Code in SolarWinds Orion einzuschleusen, ein System, das rund 33.000 Organisationen zur Verwaltung ihrer IT-Ressourcen nutzen – darunter Fortune-500-Unternehmen wie Microsoft, Intel und Cisco sowie US-Bundesbehörden wie das Finanzministerium, die Justiz- und Energieministerien und sogar das Pentagon. In diesem Jahr haben wir den noch extremeren Angriff auf Kaseya erlebt, bei dem eine Ransomware-Gruppe das Update-Deployment-Tool des Unternehmens ausnutzte, um automatisch Ransomware an dessen Kunden zu verteilen – im Grunde ein Anti-Patch.

Wir sollten davon ausgehen, dass es 2022 mehr und ausgefeiltere Angriffe auf die digitale Lieferkette geben wird – vor allem, da der anhaltende Mangel an IT-Fachkräften die Unternehmen dazu veranlassen wird, sich noch stärker auf Softwareplattformen, Dienste und Tools von Drittanbietern zu verlassen.«


Bert Skorupski, Senior Manager Sales Engineering bei Quest Software

 

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