Vorteil Europa: Mittelstand sieht EU-Rechtsvorschriften zur Cybersicherheit als Wettbewerbsvorteil

Aktuelle Studie zeigt Wunsch nach stärkerer europäischer Souveränität: 74 Prozent der KMUs sprechen sich für mehr europäische Cybersicherheitslösungen aus.

 

HarfangLab, europäischer Spezialist für Cybersicherheit mit Hauptsitz in Paris, hat eine repräsentative Umfrage durchgeführt, die zeigt: Die Einhaltung der europäischen Cybersicherheits- und Datenschutzgesetzgebung bedeutet für den Mittelstand zusätzliche Arbeit und Kosten, aber diese Anstrengungen seien laut der Befragten letztendlich die Investition wert [1]. Mehr als drei Viertel (77 Prozent) der 750 IT-Sicherheitsentscheidungsträger aus Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden bestätigen diese Aussage. Darüber hinaus stimmen 73 Prozent zu, dass ihre Geschäftspartner weltweit das hohe Schutzniveau in Europa schätzen.

»KMUs sind das Rückgrat der europäischen Wirtschaft und die Stärkung ihrer Cybersicherheit ist von entscheidender Bedeutung. Obwohl sie ähnlichen Bedrohungen wie große Konzerne gegenüberstehen, verfügen sie oft über weniger Ressourcen, um sich zu verteidigen«, so Anouck Teiller, Chief Strategy Officer bei HarfangLab. »In unserer Studie haben wir untersucht, wie KMUs die Regularien in Bezug auf Cybersicherheit und Datenschutz wahrnehmen. Das Ergebnis ist, dass die Einhaltung der Gesetze zwar eine zusätzliche Belastung für sie darstellen, jedoch sehen bis zu 70 Prozent die EU-Cyber- und Datenschutzgesetzgebung als Wettbewerbsvorteil.«

 

Mehr Autonomie in der Cybersicherheit

»Die Idee einer souveränen europäischen Cybersicherheits-Verteidigungsarchitektur scheint für europäische KMUs attraktiv zu sein, möglicherweise als Reaktion auf geopolitische Spannungen«, kommentiert Anouck Teiller. 72 Prozent der Befragten stimmen zu, dass europäische Cybersicherheitsanbieter besser in der Lage sind, Beratung anzubieten und Produkte gemäß den Bedürfnissen europäischer Unternehmen zu entwickeln. Zusätzlich sind fast drei Viertel (74 Prozent) der Ansicht, dass europäische Organisationen einen Fokus darauf legen sollten, vor allem europäische Cybersicherheitslösungen einzusetzen.

 

Regionale Übereinstimmung

In Deutschland und Belgien sind IT-Sicherheitsentscheidungsträger noch überzeugter davon, dass die EU-Cyber- und Datenschutzgesetzgebung ein Wettbewerbsvorteil ist (73 Prozent bzw. 74 Prozent) als ihre französischen (68 Prozent) oder niederländischen (50 Prozent) Kollegen. Dass Compliance die Mühe wert ist, sehen die Verantwortlichen jedoch in allen Ländern ähnlich (DE 76 Prozent, FR 77 Prozent, BEL 77 Prozent, NL 82 Prozent). Alle Regionen unterstützen die Idee, europäische Cybersicherheitspartner zu wählen (DE 72 Prozent, FR 74 Prozent, BEL 78 Prozent, NL 78 Prozent) und sind überzeugt, dass diese ihren Bedürfnissen besser entsprechen können (DE 70 Prozent, FR 73 Prozent, BEL 74 Prozent, NL 74 Prozent).

 

Maßgeschneiderte Cybersicherheit

Die HarfangLabs Studie belegt, dass europäische KMUs speziell an ihre Bedürfnisse angepasste Lösungen bevorzugen. Diese müssen einfach in ihre vorhandene IT passen (für 86 Prozent wichtig), immer aktuell sein (88 Prozent) und von Experten unterstützt werden, die ihre speziellen Anforderungen verstehen (87 Prozent). »In einer zunehmend unsicheren Welt bieten internationale Ereignisse wie die Olympischen Spiele, die Europameisterschaft und europäische Wahlen Cyberkriminellen viele Gelegenheiten«, erklärt Anouck Teiller von HarfangLab. »KMUs brauchen Partner, die ihre lokalen Bedrohungen kennen und ihnen helfen, sich zu schützen.«

 

[1] Die Umfrage wurde im April 2024 online von Sapio Research durchgeführt. Von insgesamt 750 Befragten kamen jeweils 300 aus Frankreich und Deutschland, 100 aus Belgien und 50 aus den Niederlanden. Die Unternehmensgrößen reichten von 300 bis 4.000 Mitarbeitern.

 

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