In Deutschland ist die Geburtenbilanz seit vielen Jahren negativ. Das zeigt die Infografik von Statista auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamts. Den letzten Geburtenüberschuss gab es demzufolge im Jahr 1971 − seitdem übersteigt die jährliche Zahl der Todesfälle die der Geburten. Im letzten Jahr standen den 677.117 Neugeborenen 1.007.758 Todesfälle gegenüber – dadurch ergibt sich ein Geburtendefizit von -330.641. Dies ist das zweithöchste Defizit seit Ende des Zweiten Weltkriegs.
1975 lag das Defizit schon bei rund -207.000, bevor es sich bis 1988 wieder erholte (-8.000). Anschließend hat sich der Wert in der Tendenz erneut vergrößert. Eine wesentliche Ursache für den momentanen Anstieg ist laut BiB die zunehmende Alterung der Bevölkerung: Die gestiegene Lebenserwartung und das Nachrücken stark besetzter Jahrgänge in ein höheres Lebensalter habe die Zahl alter Menschen ansteigen lassen. Auch eine konstante oder wachsende Kinderzahl führe dann zu einem steigenden Geburtendefizit. Dieser langfristige demografische Trend habe sich schon seit Jahren abgezeichnet. Der Einfluss der Corona-Sterblichkeit auf diese Entwicklung verstärkte den Effekt, war aber nicht maßgeblich.
Die Anzahl der Länder, in denen innerhalb eines Jahres mehr Menschen sterben als geboren werden, nimmt stetig zu. Das zeigt diese Weltkarte, die ebenfalls auf Daten des BiB basiert. Deutschland war dabei weltweit das erste Land, in dem es solch einen Sterbeüberschuss gab: seit dem Jahr 1972 werden hier Jahr für Jahr weniger Menschen geboren als dass Menschen sterben. Matthias Janson
Weniger Geburten – mehr Sterbefälle
Die Anzahl der Länder, in denen innerhalb eines Jahres mehr Menschen sterben als geboren werden, nimmt stetig zu. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), die auf UN-Daten basiert. Demzufolge geht der »natürliche Saldo« aus Geburten und Sterbefällen weltweit zurück, weil die Fertilität rückläufig ist und die Bevölkerungen zunehmend altern. Deutschland ist dabei weltweit das erste Land, in dem es solch einen Sterbeüberschuss gibt: seit dem Jahr 1972 werden hier Jahr für Jahr weniger Menschen geboren als dass Menschen sterben. Vor 1990 trifft das außerdem auf Ungarn (1982) und Tschechien (1986) zu. Um die Mitte dieses Jahrhunderts werden mit Ausnahme von Norwegen und Schweden alle Länder in Europa einen negativen natürlichen Saldo entwickeln. Weltweit gehören dann auch so bevölkerungsreiche Länder wie Brasilien und China zu dieser Gruppe, und nach 2050 werden zahlreiche weitere weniger entwickelte Länder, darunter zum Beispiel Indien, vor der gleichen Herausforderung stehen.
Ein Sterbeüberschuss bedeutet dabei nicht automatisch, dass die Bevölkerung kleiner wird. Ob die Bevölkerung in den betroffenen Ländern tatsächlich sinkt, hängt nach Einschätzung des BiB allein vom Migrationsgeschehen ab. Deutschland profitiert dabei von einem Zuwanderungsüberschuss: Der Wanderungssaldo, also der Saldo der Zuzüge und Fortzüge, ist in den meisten Jahren positiv gewesen. Ein positiver Wert bedeutet, dass mehr Menschen nach Deutschland zugezogen als aus Deutschland fortgezogen sind. Eine Reihe von Ländern in Osteuropa weist neben einem Sterbeüberschuss auch Abwanderungsüberschüsse auf, wodurch sich der Bevölkerungsrückgang beschleunigt. Matthias Janson
https://de.statista.com/infografik/26403/zeitpunkt-der-sterbeueberschuesse/
Warum entscheiden sich Deutsche gegen Kinder?
Finanzielle Beschränkungen sind der wichtigste Grund dafür, dass Menschen in Deutschland weniger Kinder haben als ursprünglich geplant. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten des United Nations Population Fund (UNFPA, [1]). Auf den nachgeordneten Plätzen folgen Wohnungsprobleme wie Platzmangel oder hohe Mieten sowie das Fehlen eines geeigneten Partners. Viele Befragte haben auch Sorgen über die politische und soziale Lage der Welt insgesamt oder nennen einen Mangel an guter Kinderbetreuung als Grund. Auf den hinteren Plätzen folgen Sorgen über den Klimawandel und eine zu geringe Beteiligung des Partners an der Hausarbeit und der Kinderbetreuung.
Der UNFPA hat die Umfrage in insgesamt 14 Ländern durchgeführt, darunter auch die USA und Schweden. In Schweden werden finanzielle Beschränkungen von 19 Prozent der Befragten genannt, in den USA dagegen von 38 Prozent. Der Durchschnitt aus allen 14 Ländern, zu denen auch viele Entwicklungsländer wie Nigeria oder Marokko zählen, liegt bei 39 Prozent. Hier ist die Abweichung Deutschlands zum Länderschnitt am größten – bei den übrigen Faktoren liegt die Bundesrepublik jeweils nah an den Durchschnittswerten. Gleichwohl sind steigende Lebenshaltungskosten für viele Deutsche seit 2022 das wichtigste Problem überhaupt. Matthias Janson
[1] PDF-Download https://www.unfpa.org/sites/default/files/pub-pdf/EN_State %20of %20World %20Population %20report %202025.pdf
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Bis zum Jahr 2040 dürfte Deutschland der IW-Bevölkerungsprognose zufolge rund 4,8 Millionen Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 66 Jahren durch Zuwanderung gewinnen. Wäre dies nicht der Fall, hätte das Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer aus dem Erwerbsleben in den nächsten Jahren deutlich dramatischere Folgen. Während es in den 1950er und 1960er…
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