Zwischen Meeting-Frust und KI-Schub: So digital arbeiten Deutschlands Büros wirklich

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  • Neun von zehn deutschen Büroangestellten starten frustriert in Online-Meetings.

  • 80 Prozent nutzen künstliche Intelligenz für ihre Arbeit, vor allem jüngere Generationen setzen auf KI-Tools.

  • 35 Prozent der Befragten fühlen sich durch KI produktiver, 24 Prozent kreativer.

Vor der Pandemie ist nach der Pandemie? Online-Meetings sind spätestens seit 2020 fester Bestandteil des Büroalltags. Doch während technologische Innovationen – etwa durch den Einsatz von KI – neue Chancen für die Arbeitswelt eröffnen, bleiben viele virtuelle Besprechungen immer noch hinter ihren Möglichkeiten zurück: Vor allem technische Hürden sorgen nach dem Homeoffice-Boom der Corona-Pandemie weiterhin für Frust. Die aktuelle Omnibus Pulse Umfrage von Owl Labs zeigt, wie deutsche Büroangestellte den Einsatz digitaler Technologien erleben [1].

 

Technik bleibt Stolperstein im Arbeitsalltag

In den vergangenen Jahren haben sich Remote- und Hybridarbeitsmodelle zunehmend etabliert. Obwohl sie mittlerweile in vielen Unternehmen auf der Tagesordnung stehen, stellen virtuelle Meetings für viele Beschäftigte nach wie vor eine Herausforderung dar. Ganze 90 Prozent der Befragten geben in der Umfrage von Owl Labs an, regelmäßig mit technischen oder organisatorischen Schwierigkeiten zu kämpfen, wenn sie an virtuellen Meetings teilnehmen. Probleme mit der Internetverbindung (39 Prozent), zu langes Einrichten der Technik vor dem Meeting (36 Prozent), Probleme mit Lautsprechern oder Mikrofonen (34 Prozent) sowie Verzögerungen durch Warten auf andere (27 Prozent) gehören für viele zum Arbeitsalltag. Für 15 Prozent ist sogar schon das Einrichten von Besprechungseinladungen frustrierend.

Besonders interessant: 57 Prozent der Befragten sagen, es ist auch schonmal vorgekommen, dass sie versucht haben die Videotechnik im Büro einzurichten jedoch letztlich aufgeben mussten und stattdessen auf den eigenen Laptop zurückgegriffen haben. Von ihnen geben weitere 10 Prozent an, dass das fast immer passiert. 17 Prozent haben regelmäßig damit zu kämpfen und 31 Prozent manchmal.

 

»Meeting Tax«: Zeitverlust durch Technikprobleme

Der Zeitaufwand, um hybride Meetings zu starten, ist oft hoch: 37 Prozent der Befragten benötigen bis zu sechs Minuten für die technische Einrichtung – bei Hybrid- und Remote-Arbeitenden sind es sogar 44 Prozent. 16 Prozent aller Befragten verlieren regelmäßig mehr als zehn Minuten pro Meeting, bevor es überhaupt losgeht.

Während der Besprechung häufen sich die Probleme: 94 Prozent der Befragten berichten von Unterbrechungen oder störenden Faktoren während ihrer Meetings. Besonders häufig wird bemängelt, dass Meetings Inhalte behandeln, die ebenso per E-Mail hätten vermittelt werden können (31 Prozent). Besonders ärgerlich sind Verzögerungen beim Start – sei es durch technische Probleme (27 Prozent) oder durch die Verspätung des Meeting-Verantwortlichen (16 Prozent). Ebenfalls als störend empfunden werden nicht stummgeschaltete Mikrofone (29 Prozent), der Zwang zur Kameraaktivierung (20 Prozent) sowie Unterbrechungen durch andere Teilnehmende (20 Prozent). Auch Termine ohne Agenda (14 Prozent) und Meetings, bei denen alle die Kamera ausgeschaltet lassen (13 Prozent), sorgen für Frust. Hybrid-Arbeitende empfinden diese Störungen besonders stark – die Daten zeigen, dass sie häufiger von Technikproblemen betroffen sind als Bürokräfte oder Kolleginnen und Kollegen, die komplett remote arbeiten.

»Für Unternehmen bedeuten Phänomene wie die ›Meeting Tax‹ oder unzureichende Technik nicht nur Zeitverlust, sondern auch spürbare Einbußen an Meeting- und Arbeitsqualität«, sagt Frank Weishaupt, CEO bei Owl Labs. »Wer moderne Arbeitsmodelle ernst nimmt, muss für reibungslose technische Abläufe sorgen – sonst leidet nicht nur die Effizienz, sondern auch die Zusammenarbeit.«

 

Künstliche Intelligenz fördert Produktivität und Kreativität im Arbeitsalltag

Im Gegensatz zu Online-Meetings wird der Einsatz von KI-Tools in deutschen Büros zunehmend positiv bewertet. Bereits 80 Prozent der Büroangestellten nutzen künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag. Besonders die Generation Z (85 Prozent) und die Millennials (83 Prozent) greifen regelmäßig auf KI zurück. Auch bei der Generation X liegt die Nutzungsquote mit 74 Prozent deutlich über der Hälfte, während immerhin 62 Prozent der Babyboomer KI-Tools im Berufsleben verwenden. Insgesamt geben 35 Prozent der Befragten an, durch den Einsatz von KI produktiver zu arbeiten – vor allem bei wiederkehrenden Aufgaben. Auch die Kreativität profitiert: 24 Prozent fühlen sich durch den Einsatz von KI kreativer.

Darüber hinaus beeinflusst KI das Denken vieler Beschäftigter. Zwölf Prozent berichten, zunehmend in sogenannten »Prompts« zu denken. Dieses neue Denkverhalten zeigt sich insbesondere bei der Generation Z (16 Prozent) und den Millennials (13 Prozent), während es bei der Generation X (9 Prozent) und den Babyboomern (5 Prozent) deutlich weniger verbreitet ist. Sorgen, dass KI das kritische Denken einschränkt, äußern insgesamt nur zwölf Prozent. Auch das Gefühl, durch KI »denkfaul« zu werden, ist mit zehn Prozent insgesamt eher selten, betrifft aber vor allem Jüngere: 15 Prozent der Gen Z empfinden das so, im Vergleich zu zehn Prozent der Millennials, sechs Prozent der Generation X und nur drei Prozent der Babyboomer.

 

[1] Für die Omnibus Pulse wurden im April 2025 insgesamt 1.001 Büroangestellte in Deutschland befragt. Durchgeführt wurde die Umfrage von Vitreous World im Auftrag von Owl Labs.
https://owllabs.com/state-of-hybrid-work/2024#introduction
https://owllabs.com/state-of-hybrid-work/2024#future-trending

 

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