Deutsche Anleger investieren wieder mehr und mutiger

Illustration Absmeier foto freepik ki

Die Avaloq Gruppe, ein Fintech-Unternehmen und Anbieter integrierter und umfassender Banking-Lösungen, hat in ihrer jährlichen Markterhebung wieder das Verhalten von vermögenderen Anlegern in Deutschland, in weiteren Ländern Europas, im Nahen Osten und in Asien untersucht. Die Antworten der deutschen Anleger gewähren interessante Einblicke. Während im europaweiten Durchschnitt nur 24 % der Befragten angaben, sie hätten ihre Anlagestrategie im vergangenen Jahr geändert, wächst dieser Wert unter deutschen Anlegern auf immerhin 30 %. Von diesen deutschen Investoren gaben wiederum 46 % an, mehr Kapital als im Vorjahr investiert zu haben. In den anderen europäischen Ländern sagten dies von sich nur 37 %.

 

Etwas mehr Risikobereitschaft

Die Antworten der deutschen Anleger legen nahe, dass hierzulande das Interesse an Investmentmöglichkeiten überdurchschnittlich gestiegen ist. Wobei etliche deutsche Anleger nicht nur mehr investieren – sie werden dabei auch mutiger. Von den deutschen Anlegern mit veränderter Strategie geben immerhin 34 % an, sie verfolgten jetzte eine aggressivere, also risikoaffinere Strategie. Unter den europäischen Investoren sagen dies nur 30 % von sich.

 

Gerade in Deutschland werden ESG-Anlagen beliebter

Die Umfrage hat auch ergeben, dass die Beliebtheit von nachhaltigen ESG-Anlagen (Environmental, Social, Governance) in Deutschland überdurchschnittlich hoch ist. Unter den deutschen Anlegern, die ihre Strategie verändert haben, geben 25 % an, erstmals in ESG-Assets investiert zu haben. Europaweit liegt diese Zahl nur bei 19 %. Betrachtet man alle befragten deutschen Anleger, geben sogar schon 35 % an, aktiv in ESG-Anlagen zu investieren – europaweit tun dies bisher nur 28 %. Ein Grund für das besondere ESG-Interesse in Deutschland: Hierzulande denken 43 %, dass ESG-Anlagen einen positiven Effekt auf ihre Portfolio-Performance haben. Europaweit teilen diese Meinung nur 29 % der Investoren. Zudem erklären immerhin 38 % der deutschen Anleger, ihr Finanzinstitut habe bereits ein ESG-Angebot, das ihren Bedürfnissen voll entspricht. Europweit sagen dies nur 31 %.

 

45 % nutzen eine professionelle Anlageberatung

Zu ihrem grundsätzlichen Anlageprozess befragt, äußern sich die deutschen Investoren ähnlich wie der internationale Durchschnitt. 62 % verwalten zumindest manche Anlagen selbst (europaweit tun dies 59 %), 45 % verlassen sich auf einen Anlageberater (europaweit 42 %), 29 % nutzen einen Online-Broker (europaweit 25 %), 21 % gestatten ihrem Wealth Manager sogar ein Discretionary Portfolio Management (europaweit 23 %) und 8 % nutzen eine algorithmusbasierte Robo Advisory (europaweit 9 %).

 

Eine Konsequenz der Umfrage: mehr ESG-Beratung

Dr. Hendrik Lemelson, Geschäftsführer von Avaloq Deutschland, erklärt: »Unser Wealth Insights Report 2024 zeigt, dass sich die Stimmung unter den deutschen Anegern etwas aufgehellt hat. Für Anlageberater eröffnet dies neue Chancen. Bemerkenswert ist auch der offenbar stabile Trend hin zu ESG-Anlagen. In einem guten Drittel der deutschen Portfolios spielen sie schon eine Rolle. Vor diesem Hintergrund wird es für Finanzinstitute und Vermögensverwalter noch wichtiger, hier eine entsprechende Beratungskompetenz und technische Capabilities aufzubauen. Wenn sich 38 % der Anleger in Deutschland von ihren Beratern in Sachen ESG-Anlageoptionen gut betreut fühlen, ist das gerade im europäischen Vergleich schon ein guter Wert. Aber dass gleichzeitig 35 % sagen, bei ihnen sei das Gegenteil der Fall, zeigt auch: Es gibt noch viel Optimierungspotenzial.”

 

cover (c) avaloq

[1] Avaloq hat für seine diesjährige Umfrage im Februar und März 2024 3.012 Anleger und auch mehr als 341 Vermögensverwaltungsexperten in elf Ländern interviewt: in Deutschland, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Japan, Thailand, Hongkong und Singapur. 56 % der befragten Investoren gehören dem Affluent-Segment an (USD 250.000 bis USD 1 Mio.), 40 % zählen zum High-Net-Worth-(HNW)-Segment (USD 1 Mio. bis USD 30 Mio.), und 4 % sind dem Ultra-High-Net-Worth-(UHNW)-Segment zuzurechnen (mehr als USD 30 Mio.).

https://www.avaloq.com/de/resources/berichte/avaloq-wealth-insights-2024

 

 

 

 

 

 

 

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