In Zeiten von Photovoltaik und Co. verschwimmen die Grenzen zwischen Stromerzeugern und -verbrauchern immer mehr. Damit Endverbraucher, Netzbetreiber und Energieversorger über das Smart Grid optimal kommunizieren können, müssen private Haushalte aktiver Teil der Energieversorgung werden.
Die Tage der klassischen Stromversorgung scheinen gezählt. An die Stelle der traditionellen Aufteilung in Käufer und Verkäufer tritt mit dem Aufkommen dezentraler Energieerzeugung ein neues Modell. Strom aus privaten Haushalten ist ein wichtiger Baustein im Smart Grid, das angesichts des Ausbaus erneuerbarer Energien, des Booms von Elektroautos und schwankender Einspeisung neue Wege und Technologien braucht. Klar ist: Ohne die Einbeziehung der privaten Haushalte und den engen Austausch mit Energieversorgern und Netzbetreibern bleibt das Smart Grid mit seinen enormen Potenzialen reine Theorie. Die technologische Vernetzung der Akteure und Kombination von Lösungen, beispielsweise von Standards wie OpenADR [1] und EEBUS [2], hat für alle Seiten Vorteile und ermöglicht insbesondere die Umsetzung drei zentraler Faktoren:
- Smartes Lastmanagement:
Automatisierte Systeme können den Energieverbrauch in Haushalten optimieren, indem sie den Verbrauch an die günstigsten Tarife anpassen. So können Verbraucher den Einsatz energieintensiver Geräte und Ladevorgänge mit Hilfe eines Energiemanagementsystems außerhalb der Spitzenlastzeiten planen, wenn die Energiekosten niedriger und Stromnetze stabil sind. Stromversorger können hingegen mit flexiblen Tarifen den Lastspitzen entgegenwirken und für mehr Netzstabilität sorgen. - Integration neuer Energiequellen:
Haushalte, die über Solaranlagen oder andere erneuerbare Energiequellen verfügen, können die Einspeisung überschüssiger Energie ins Netz mit Hilfe automatisierter Systeme steuern. In Verbindung mit Batteriespeichern oder Elektrofahrzeugen können diese Systeme nicht benötigte Solarenergie zwischenspeichern und in Zeiten hoher Nachfrage wieder in das öffentliche Netz einspeisen. Damit wirken sie nicht nur Lastspitzen entgegen, sondern eröffnen durch den Verkauf auch neue Einnahmequellen, zum Beispiel über den Intraday-Handel. Dabei handelt es sich um den kurzfristigen Verkauf von Strom an andere Marktteilnehmer, um eine gleichmäßige Energieversorgung zu gewährleisten. - Mehr Kontrolle:
Als aktive Teilnehmer am Smart Grid gewinnen Endanwender ein Stück Kontrolle über ihren Stromverbrauch und ihre Stromkosten zurück. Mit Hilfe von Energiemanagementsystemen erhalten sie aktuelle Informationen über dynamische Tarife, können einzelne Geräte entsprechend auf Veränderungen reagieren lassen und so ihre Energieeffizienz deutlich verbessern. Voraussetzung dafür sind Systeme und Geräte, die über offene Kommunikationsprotokolle miteinander verbunden sind und eine standardisierte digitale Infrastruktur bilden. Um einen Zugriff von außen auf die Geräte zu verhindern, bieten sich für den Datenaustausch, zum Beispiel zum Energieversorger, Standards wie OpenADR an, die nur für die Übertragung von Informationen ausgelegt sind.
»Das Smart Grid ist Teamwork – dafür benötigen wir alle beteiligten Akteure in einem Boot«, betont Rolf Bienert, Managing und Technical Director der OpenADR Alliance. »Die Voraussetzung für einen effektiven Informationsaustausch und ein intelligentes Lastmanagement ist dabei eine digitale Infrastruktur aus offenen Standards und Protokollen.«
»Auf dem Weg zum intelligenten Stromnetz von morgen gilt es netzkritische Zustände bestmöglich zu vermeiden«, sagt Annike Abromeit, Innovation und Communication Manager bei der EEBUS Initiative. »Deutschland und auch andere Länder müssen diesen Situationen vorbeugen. Dafür müssen nicht nur alle relevanten dezentralen Komponenten ein Teil des Smart Grid werden, auch die sichere Übertragung von Leistungswerten und Anreizgrößen ist dafür zentral – von den Energieversorgern bis zu den Endgeräten auf der Anwenderseite.«
[1] https://www.openadr.org/
[2] https://www.eebus.org/
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